Bettgeschichten…

von | Jul 31, 2015 | Gestalten, Zuhause bei Pinella | 7 Kommentare

Jetzt gibt es auf meinem Blog für einmal Bettgeschichten. Also eigentlich sind es eher Geschichten um das Bettkästchen oder besser gesagt über den Nachttisch, der für mich ein unverzichtbares Wohnaccessoire ist. Weil er so wichtig ist, habe ich ihm einen neuen Anstrich verpasst. Aber dazu später gleich mehr. Vorab möchte ich Euch eines meiner Lebensziele verraten (keines von der Liste mit den gaaaaaaaanz grossen Zielen wie einen Rosenstrauch im eigenen Garten pflanzen, ein Buch schreiben oder einmal eine lustige, liebevolle Oma werden;). Nein, es ist eher eines der kleineren Sorte, das ich aber bis in 33 Jahren erfüllt haben muss, weil es sich danach nicht mehr umsetzen lässt.
Dieses Ziel lässt sich übrigens nur im Schlafzimmer realisieren. Daher habe ich heute ein paar Bilder von eben diesem Ort und unseren frisch gestrichenen Nachtkästchen für Euch. Um auf den Kern der Geschichte zu kommen, muss ich kurz etwas ausholen.
Der Signore hat diese Woche Pikett-Dienst. Das heisst, dass er rund um die Uhr zu erreichen sein muss. Als er Anfang Jahres in Amerika ein Felowship in einer grossen Klinik gemacht hat (darüber habe ich beispielsweise hier und hier und hier berichtet), wurde ihm bezüglich der Pikettdienste eine lustige Geschichte erzählt. Angeblich hatte einmal ein Arzt Dienst, der schon ewig lange an der Klinik arbeitete und der noch viel länger mit seiner Frau glücklich verheiratet war. Als einmal mitten in der Nacht ein noch etwas unerfahrener Assistenzarzt bei ihm anrief, nahm seine Frau das Telefon ab. Der Assistent bat dann aber nicht etwa darum, dass er Dr. XY sprechen dürfte, sondern fragte zuerst ganz einfältig, ob die Dame am
Telefon denn die Frau von Dr. XY sei. Die Dame (es war zwei Uhr nachts und sie war erst gerade aufgeweckt worden) fragte zurück, wer denn um zwei Uhr in der Nacht neben ihrem Mann liegen solle, wenn nicht seine Frau. Ich finde den Satz genial, weil er von einer Frau gesagt wurde, die schon so lange mit ihrem Mann
zusammen ist, weil er die Verwunderung darüber ausdrückt, dass je jemand anderes neben ihm liegen könnte und weil er schlicht und einfach so witzig ist, dass die Geschichte immer wieder erzählt wird.
Ich hoffe, dass ich, bis der Signore voraussichtlich in 33 Jahren pensioniert wird, diesen Satz irgendwann
anwenden kann. Ich übe jedenfalls schon fleissig und renne immer sofort zum Telefon, in der Hoffnung, dass mir diese Frage gestellt wird…
Von meiner Arbeit bei der Zeitung her kenne ich Pikett-Dienste ebenfalls und ich weiss, dass das auch zur Belastung werden kann. Denn man ist immer irgendwie angespannt, weil man nie weiss, wann das Telefon klingelt. Wochenenden sind nicht wirklich erholsam, auch wenn man zu Hause ist, und in den Nächten schläft man weniger tief.
Wenn keine Dienste anstehen, geht unser Mobiltelefon daher ebenfalls schlafen, wenn wir ins Bett gehen. Das heisst, es wird lautlos gestellt, in den Flugmodus oder noch besser ganz ausgeschaltet. In unserem Schlafzimmer gibt es keinen Fernseher. Der Raum soll ruhig, ordentlich und gemütlich sein. Auf dem Nachtkästchen herrscht Ordnung und es gibt ein kleines Leselicht, damit ich am Abend noch ein paar Minuten in einem schönen Buch lesen kann – dabei bevorzuge ich eine leichte Lektüre. Kennt Ihr die Geschichte vom Schuster und den Wichtelmännern? Die fällt mir regelmässig beim Zubettgehen ein (den Originaltext gibt es hier).
Ich weiss, dass sich nicht alle Probleme wie in diesem Märchen über Nacht lösen lassen. Aber wenn ich gut geschlafen habe, bin ich auch tagsüber viel produktiver. Und weil das in einem schönen Raum noch
besser gelingt, wollte ich eben auch unsere Nachtkästchen neu streichen (über das Auffrischen von Möbeln und wie es gemacht wird, habe ich hier bereist mehr geschrieben). Sie sind ebenfalls Erbstücke von meiner Oma und hatten dringend ein paar Kleckse Farbe nötig. Ich habe auch die Knäufe ersetzt. Die neuen Goldknöpfe habe ich bei meinem letzten Besuch in Rom (darüber habe ich hier geschrieben) im Zara Home gekauft.
Ich wünsche Euch einen guten Start ins Wochenende mit viel ruhigem und erholsamen Schlaf!
Herzlichst, Eure Signora Pinella
P.S. Kennt Ihr das Bild „Primavera“ von Sandro Botticelli? Ich habe mir zum Abschied in Florenz (in diesem Laden hier) eine kleine Reproduktion davon gekauft. Die Szene erinnert mich immer an einen schönen Traum und daher habe ich mir das Bild neben mein Bett gehängt. Noch viel schöner ist es, wenn man sich das Bild am Abend, kurz bevor die Uffizien geschlossen werden, in seiner vollen Grösse und Pracht ansieht. Denn dann sind die vielen Touristen bereits weg und es ist ruhig. Als wir in Florenz gewohnt haben, habe ich das regelmässig gemacht…