Poetisches aus der Küche…

von | Nov 3, 2016 | Kochen&Backen | 2 Kommentare

Auch wenn in vielen Geschäften bereits Weihnachtssachen zu haben sind, ist im Hause Pinella definitiv noch Herbst. Ich mag die Fülle des Herbstes, seine Stimmungen und dass die letzten Rosen im Garten geschnitten werden können. Als ich dann auch noch einen Rosenschnaps geschenkt bekommen habe, war für mich klar, dass ich daraus ein duftendes Herbstrezept kreieren muss. Schlussendlich sind es Apfelküchlein mit einem Hauch von Rosen, Vanille und Zimt geworden – also so etwas wie kulinarische Poesie…

Das Gute an diesem Rezept ist auch, dass Ihr es ganz ohne Fritteuse hinbekommt. Mit dem Frittieren ist das nämlich so eine Sache. Viele haben zu grossen Respekt davor und lassen es dann gleich ganz bleiben. Das ist schade, denn es ist leichter als man denkt, wenn Ihr einige Grundregeln beachtet. Erstens solltet Ihr ein gutes Fett verwenden (in meinem Heimatdorf nimmt man natürlich Sanisa Bratfett, was nichts anderes als gereinigter Schweineschmalz ist – für Veganer ist Kokosfett eine gute Alternative). Zweitens darf das Fett nicht heisser als 175 Grad erhitzt werden, da sonst schädliche Stoffe freigesetzt werden. Kontrolliert also regelmässig die Hitze. Drittens sollten die Speisen wirklich im Fett schwimmen und nicht auf dem Boden der Pfanne ankommen. Wenn dann noch die Zutaten stimmen, kann eigentlich nichts mehr schief gehen.

Zutaten für ungefähr 15 Stück: 80g Weissmehl, 1 Prise Salz, 1 Eigelb, 1 Eiweiss, 700ml Wasser, 1 Schuss Rosenschnaps, 1 Messerspitze Vanillemark, 3 Mittelgrosse Äpfel, Frittierfett (die Menge sollte der Grösse der Pfanne angepasst werden, so dass die Apfelküchlein sicher schwimmen), 3 El Zucker 1 TL Zimt.

Zubereitung: Mehl, Eigelb, Salz Wasser, Vanillemark und Schnaps gründlich zu einem glatten Teig verrühren. Das Eiweiss steif schlagen und unter die Masse ziehen und den Teig eine halbe Stunde kühl stellen. Mit einem Apfelentkerner die Äpfel entkernen, je nach Apfelsorte schälen und in knapp einen Zentimeter dicke Ringe schneiden. Das Öl in einer Pfanne erhitzen (bei Kokosöl sind so 130 Grad ideal). Die Apfelringe nacheinander im Teig wenden, auf beiden Seiten goldbraun frittieren, mit einem Schaumlöffel aus Metall aus dem Öl holen, sie auf einem Haushaltpapier kurz abtropfen lassen und danach in einem Teller in einer Zucker-Zimt-Mischung wenden.

Die Apfelküchlein schmecken genial, wenn sie noch leicht warm sind. Der Duft nach Rose, Vanille, Zimt und gebackenem Teig macht mich glücklich und rundum zufrieden.

Das Schönste an der Geschichte ist, dass danach die ganze Wohnung wunderbar duftet und man noch lange etwas von dieses Gaumenfreuden hat.

Ich bin jedenfalls sehr froh, dass ich meine Angst vor dem Frittieren überwunden habe. Sonst hätten der Signore und ich definitiv ein kulinarisches Erlebnis verpasst!

Ich wünsche Euch einen wundervollen Tag!

Herzlichst, Eure Signora Pinella

P.S. Kürzlich habe ich hier geschrieben, dass mein Dialekt manchmal schlecht verstanden wird. So heissen Apfelküchlein bei uns übrigens Öpfuchüechli. Einige wollten auch noch wissen, was ein Chuderluri sei – wir sagen so zu einer Person, die schlecht frisiert ist und ein Durcheinander auf dem Kopf hat. Chuder ist aber eigentlich die Bezeichnung für den gehechelten Flachs (also den unversponnenen Flachs). Aber von meiner Liebe zum Spinnen erzähle ich Euch dann ein anderes Mal ausführlicher… Ihr dürft gespannt sein;)