Dufte Abenteuer und eine neue Türdeko…

Dufte Abenteuer und eine neue Türdeko…

Dufte Abenteuer und eine neue Türdeko…

Nachdem ich den Knoten, was das Schreiben hier auf dem Blog anbelangt, gelöst hatte, habe ich mittlerweile tausend Ideen, über was ich noch schreiben könnte. Ein Thema, das mich aktuell sehr beschäftigt, ist die Vereinbarkeit der vielen Dinge, mit denen ich tagtäglich konfrontiert bin. Gerade wenn man Mutter wird, bekommt man einen weiteren Titel, der auch noch sehr gewichtig ist. Denn nebst meiner Rolle als Tochter, Journalistin, Schwester, Redaktorin und Ehepartnerin bin ich nun eben die erste Bezugsperson für so einen kleinen Menschen. Ich schreibe sehr bewusst, dass ich die Erste bin, weil es einfach so ist. Aber ich bin auch sehr dankbar, dass ich mit dem Signore einen Menschen an meiner Seite habe, der ein sehr präsenter und unsagbar liebevoller Vater ist. Das war er vom ersten Tag an und wäre es von seinem Job her irgendwie möglich, wäre er noch viel präsenter.

Jedenfalls ziehen meine Männer regelmässig zusammen los, um grosse und kleine Abenteuer zu erleben. Nachdem sie in einem Wimmelbuch über die Stadt Zürich die Polybahn gesehen haben, haben sie beschlossen, unbedingt mit dieser zu fahren. So wurde mir ein freier Nachmittag geschenkt, den ich mit so vielen Sachen wie Artikel schreiben, Haushalt machen und so weiter hätte füllen können.

Schlussendlich habe ich mich aber für eine kreative Pause entschieden.

Denn wenn am Muttersein fällt mir nach wie vor am schwersten, dass ich einfach praktisch nie Freizeit habe und ich nur selten in Ruhe Basteln und mich in irgendwelchen Gestaltungsprojekten verlieren kann. In weiser Voraussicht hatte ich mir bereits zuvor auf dem Markt etwas Grünzeug gekauft, habe dann zusätzlich noch einen Streifzug durch den Garten gemacht und so genügend Material für einen Türkranz zusammenbekommen, der nun hoffentlich bis in den Frühling unsere Türe schmücken wird.

Um die Zeit allein optimal auszunutzen, habe ich während dem Binden des Kranzes noch ein Hörbuch gehört und eine feine Duftkerze von Odorem angezündet. Das ist keine Kooperation und ich schreibe auch nur von den Kerzen, weil sie einfach eine grosse Herzensempfehlung sind.

Duftkerzen sind eine schwierige Sache und oft fühle ich mich von zu intensiven Gerüchen geradezu erschlagen.

Die Kerzen von Odorem haben aber ein wunderschönes, minimalistisches Design und wirklich angenehme und elegante Düfte. Hier findet Ihr weitere Infos dazu. Besonders gefällt mir an den Kerzen auch, dass sie in die Böden von alten Weinflaschen gegossen werden und die Gläser nach dem Abrennen der Kerzen als Trinkgläser verwendet werden können.

Was ich mit diesem Blogpost, nebst einer Inspiration für einen Türkranz und elegante Duftkerzen, weitergeben möchte ist, dass wir alle manchmal einfach Auszeiten brauchen. Ich bin überzeugt, dass die Zeit, die wir uns bewusst für uns nehmen, sich dann auch wieder ausbezahlt. Jedenfalls habe ich mich nach diesem Nachmittag für mich allein sehr gefreut, als meine zwei Schlawiner wieder heimgekommen sind und mir ganz aufgeregt von ihren Erlebnissen in der Stadt berichtet haben. Übrigens: Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig es braucht, um so einen kleinen Menschen zu begeistern. Da können wir Erwachsenen uns ebenfalls inspirieren lassen.

Herzlichst, Eure Signora Pinella

Ein neues Leben…

Ein neues Leben…

Ein neues Leben…

Es scheint eine Ewigkeit vergangen zu sein, seit ich meinen letzten Blogbeitrag geschrieben habe. Also zumindest fühlt es sich für mich so an und irgendwie ist es auch so. Ich hatte fest vorgehabt, bis zur Geburt unseres Sohnes noch einige Blogposts zu veröffentlichen. Man sagt aber nicht von ungefähr, dass das letzte Trimester der anstrengendste Teil der Schwangerschaft sei. Während ich durch die ersten Monate nur so durchgehüpft bin, kamen am Schluss einige gröbere Beschwerden dazu und ich hatte einfach keine Energie mehr.

Jedenfalls wurden der Signore und ich pünktlich zu Beginn des Aprils mit unserem Sohn beschenkt und was soll ich sagen, er ist für uns einfach das wundervollste Wesen überhaupt. Ich hätte mir nie vorstellen können, welche Glücksgefühle die Ankunft eines kleinen Menschleins mit sich bringen kann… Und ich habe auch die Geburt, vor der ich solche Panik hatte, als etwas sehr Schönes erlebt. Ich teile das hier auch deshalb, weil ich mir im Vorfeld viele schlimme Geschichten anhören musste. Ich finde das so dermassen doof und unnötig, Schwangeren solche Sachen zu erzählen. Jede Schwangerschaft und jede Geburt und jede Frau sind unterschiedlich… Zum Glück habe ich in meinem Umfeld aber auch andere Frauen, die mir Mut gemacht haben und an sie habe ich dann auch immer wieder gedacht, als es so weit war.

Ich fand dafür die ersten Monate mit einem so kleinen Menschlein und die Umstellung von einem sehr selbstbestimmten, freien Leben auf die absolute Fremdbestimmung durch ein Baby sehr herausfordernd. Dazu kam auch noch, dass ich mich sehr einsam fühlte (es auch oft war) und ich im Wochenbett nicht die Fürsorge erhielt, die ich gebraucht hätte. Einerseits lag das daran, dass ich bisher in meinem Leben meine Probleme meist selbst lösen konnte und gar nicht auf die Idee kam, um Hilfe zu bitten. Anderseits war die institutionalisierte Hilfe, die einer Frau in der Schweiz nach der Geburt zusteht, einfach nicht ok bzw. wurde lieblos und schludrig ausgeführt. Und hätten wir in unserem Wohnort nicht eine wunderbare Mütterberaterin, weiss ich nicht, wie lange ich noch gebraucht hätte, um aus meinem Loch herauszukommen. Durch diese Erfahrung wurde mir bewusst, wie gut man nicht nur für Schwangere, sondern auch für Wöchnerinnen sorgen muss. Ich habe mir fest vorgenommen, jeder Frau, die künftig in meinem Umfeld schwanger wird und ein Kind bekommt, so viel Hilfe wie möglich zukommen zu lassen. Und zwar nicht mit endlosen Besuchen und dem Knuddeln vom Baby, sondern mit Putzen, Essen kochen, Einkäufe erledigen, Gesellschaft leisten, Trösten, Ermutigen und einfach Dasein.

Denn es ist nicht nur das Baby, das geboren wird, sondern auch die Mamma. Und geht es der Mamma gut, kann sie sich auch gut um ihr Kleines kümmern.

Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich mir lange Zeit gelassen habe, Mamma zu werden. Ich habe diesen Schritt sehr bewusst gemacht und das hat mir in den schwierigen Situationen geholfen. Jetzt komme ich langsam an den Punkt, an dem ich mich an mein neues Leben und mein neues Ich gewöhnt habe. Vermutlich klingt das etwas pathetisch, aber ich habe festgestellt, dass zu diesem Mutterwerden auch dazu gehört, dass man einen gewissen Teil von sich gehen lassen muss. Gleichzeitig wird man eben plötzlich zur Mamma und entdeckt ganz viele neue Seiten an sich. Und dann ist da noch dieser Teil, der bleibt. Für mich war es wichtig zu entdecken, dass ich – nachdem die ganzen Hormone wieder etwas zur Ruhe gekommen sind – in vielen Dingen immer noch mich selbst bin. Selten hat mich ein Kompliment so gefreut, wie als der Signore mir etwa sechs Monate nach der Geburt erklärt hat, dass ich nun wieder die alte Pinella sei;)

Auch wenn ich mit Leib und Seele Mutter bin, hat es mir gutgetan, dass ich zum Beispiel auch wieder in einem reduzierten Pensum in meinen Beruf zurückgehen konnte. Dort ist alles wie immer und ich liebe es, dass ich geistig wieder etwas gefordert bin. Dank lieber Unterstützung und ganz viel Homeoffice, hat sich die Rückkehr in die Arbeitswelt für mich und auch für unseren Kleinen sanft gestaltet.

Wenn diese ganze C-Kiste etwas Positives hat, dann ist es sicher die Tatsache, dass sich neue Arbeitsmodelle etabliert haben und viele Dinge etwas flexibler wurden.

Und nun hoffe ich, dass wieder häufiger auch hier auf dem Blog zum Schreiben komme. Gerade beim Verfassen von diesem Beitrag ist mir aufgefallen, wie sehr mir dieses «freie» Schreiben gefehlt hat… Ich werde mir auch Mühe geben, nicht nur über Babies und Kindersachen zu schreiben. Anderseits habe ich festgestellt, wie steil die Lernkurve für frischgebackene Eltern ist und oft habe ich die besten Tipps von anderen Mamis bekommen und denke, dass es auch anderen Menschen durchaus helfen könnte, wenn ich diese teilen würde. Im vergangenen Jahr sind der Signore und ich trotz und mit Baby aber bereits an einige Orte gereist, ich habe fleissig fotografiert und will diese Erlebnisse sicher auch noch mit Euch teilen.

So, nun muss ich zu einem Ende kommen, da unser Figlio sicher bald seinen Mittagsschlaf beendet;)

Herzlichst, Eure Signora Pinella

P.S. Die Bilder zu diesem Beitrag hat die liebe Kathrin von www.davidundkathrin.com im Juni gemacht. Es ist unglaublich, wie klein unser Kleiner damals war;)

Ein neues Leben…

Ein neues Leben…

Frisches Brot und ein Waldspaziergang…

Frisches Brot und ein Waldspaziergang…

Frisches Brot und ein Waldspaziergang…

Ja, hier war es jetzt wirklich lange still. Zuerst hatte ich gefühlt den ganzen Januar die Grippe und danach hatte ich eine extreme Blogg-Krise, weil ich einfach nicht wusste, was ich noch schreiben soll. Diese Konkurrenzierung um Aufmerksamkeit und die Selbstdarstellung vieler Blogger schien mir so sinnlos zu sein. Ich dachte mir, dass ich erst wieder etwas hier schreiben werde, wenn ich wirklich etwas zu teilen habe.

Und wer hätte das gedacht, gestern hatte ich (dank einem Input von einer Followerin auf Instagram) die Erleuchtung. Ja, man kann durchaus auch in Zeiten von Corona Ideen haben. Schon zuvor habe ich mir gedacht, dass ich unbedingt mal wieder einen Blogpost schreiben müsste… Und zwar für meine liebe Freundin in Florenz, die schon einiges länger in Quarantäne lebt und anders als wir Schweizer nicht die Möglichkeit hat, in den Wald oder den Park spazieren zu gehen oder etwas per Post zu bestellen. Denn in Italien kommt keine Post mehr. Dazu kommt, dass das Mobil-Netz überlastet ist und man daher auch nicht grosse Bilddateien oder Videos schicken sollte. Das Internet geht aber noch und darum ist so ein Blogbeitrag ideal. Darum widme ich diesen Beitrag in erster Linie meiner lieben Freundin – aber natürlich freue ich mich, wenn ich auch allen anderen Leserinnen und Lesern eine Freude damit machen kann.

Aus den bereits erwähnten Gründen bin ich eben doch recht dankbar, aktuell nicht in meinem geliebten Firenze, sondern daheim in der Schweiz zu sein. Und ja, wenn ich sehe, wie hart es Italien getroffen hat, blutet mir das Herz. Aber jeden Tag sage ich zum Signore, dass wir sobald wie möglich, wenn alles vorbei ist, nach Italien reisen werden (mit einem grossen Paket Ovo-Schokolade für unsere lieben Freunde im Gebäck). Ein Land, das so sehr vom Tourismus lebt, hat das nötig. Sowieso finde ich es wichtig, dass wir nicht nur jetzt Solidarität zeigen und lokale Anbieter und Produzenten unterstützen, sondern das auch danach beibehalten!

Da der Signore im Spital sehr eingespannt ist, bin ich im Moment viel alleine. Aber das war ich ja schon vorher oft – einfach mit dem Unterschied, dass ich selber halt mobiler war. Ich muss aber auch sagen, dass meine ersten drei Monate in Florenz damals viel einsamer waren (ich kannte ja niemanden, zum Internet hatte ich nur beschränkten Zugang, Arbeit hatte ich auch nicht regelmässig und finanziell waren wir knapp dran). Jetzt habe ich immer noch meine Arbeit, die eher sogar anspruchsvoller geworden ist, und ein Umfeld, mit dem ich nach Lust und Laune telefonieren und chatten kann. Logisch vermisse ich meine Liebsten. Aber eben, es ist definitiv einfacher, als damals als ich in Italien so einsam war (noch schlimmer war es übrigens in unserem ersten Jahr in Zürich – aber daran will ich gar nicht mehr denken). Anders war nur, dass alle anderen damals nicht einsam waren. Jetzt sind wir alle gemeinsam einsam und schätzen es hoffentlich umso mehr, wenn wir uns wiedersehen. Mein Highlight dieser Woche war dann auch der Besuch bei einer Freundin. Also sie stand oben am Fenster, ich unten und wir haben uns unterhalten. Das war ganz zauberhaft. 

Das einfach zu unserer aktuellen Situation. Und obwohl ich mir manchmal Sorgen um den Signore mache (besonders dann, wenn ich reisserische Artikel darüber lese, wie viele Ärzte in Italien schon gestorben sind), versuche ich doch das Gute zu sehen. Und ja, manchmal muss man im Leben seinen wilden Gedanken befehlen ruhig zu sein – einfach weil sie nichts nützen. Ich bin auch froh, dass wir schon lange praktisch keine News mehr konsumieren (vor allem keine Digitalen). Denn die tun einfach niemandem gut. Ich finde, dass ich das schreiben darf, da ich selber seit 13 Jahren in dieser Branche tätig bin.

So, nun habe ich genug ausgeholt und sollte endlich zum Kern meines Beitrags kommen. Ich habe letzte Woche für die Zeitung «Schweizer Bauer», bei der ich als Redaktorin arbeite, ein Dossier zum Thema Brot geschrieben (die Ausgabe ist noch bis Dienstagabend am Kiosk erhältlich). Eine liebe Freundin hat mir dann berichtet, dass man teilweise in Zürich nur schwer Hefe bekommt. Ja, man kann nicht nur Toilettenpapier, sondern auch Hefe hamstern. Für das Dossier habe ich mich in der langen Teigführung geübt, für die man nur sehr wenig Hefe braucht. Weil ich so von dieser Technik begeistert bin, habe ich meine Erkenntnisse vor lauter Glück auf Instagram geteilt. Und weil ich dazu bereits so viele liebe Rückmeldungen und Bilder von echt schönen Broten bekommen habe, dachte ich, dass ich auch noch auf dem Blog darüber berichten will.

Um meiner Freundin in Florenz eine Freude zu machen, packe ich auch noch Bilder dazu, die ich heute Morgen bei einem Waldspaziergang gemacht habe. Und bitte seid alle, die das lesen und noch Spazierengehen können, einfach dankbar, dass  das möglich ist. Und ja, ich weiss, dass diese Zeit für alle irgendwie herausfordernd ist, weil von fast allen Dingen gefordert werden, die sie zuvor nicht tun mussten, weil man Sorgen um seine Gesundheit, seine Lieben oder wegen dem Geld hat und weil es eine Zeit ist, die von allen viel Geduld fordert. Aber gerade dann ist es ja besonders wichtig, sich über die Dinge zu freuen, die noch gleich sind und trotzdem Freude machen. Für mich ist das immer noch das Kochen und Backen. Darum hier also meine Anleitung zur langen Teigführung:

Bei etwas intensiverer Beschäftigung mit dem Thema Brotbacken stösst man schnell auch mal auf die Thematik der langen Teigführung. Forscher haben nämlich entdeckt, dass die Unverträglichkeit von Brot nicht unbedingt mit dem Mehl selbst, sondern mit dessen Verarbeitung zu tun hat. Besonders Menschen, die am Reizdarm-Syndrom leiden, vertragen kein normales Brot und bekommen Blähungen davon. Brot aus alten Getreidesorten ist für sie besser.

Aber es ist nicht nur die Getreidesorte, welche die Verträglichkeit ausmacht, sondern auch die Art der Teigführung. Denn ein gutes Brot braucht Zeit. Idealerweise viel Zeit und je mehr es davon bekommen hat, umso verträglicher wird es für den Konsumenten. Wenn der Teig lange genug ruhen konnte, quellen die darin enthaltenen Ballaststoffe und auch die Stärke erst richtig auf und können vom Körper besser verarbeitet werden.

Bei der langen Teigführung gelten drei Grundsätzen: Erstens bedeutet es, dass der Teig mindestens 12 Stunden ruhen konnte, dass man für den Teig zweitens weniger Hefe verwendet und dass er drittens kühl (also auf Kühlschranktemperatur) gelagert wird. Denn bekanntlich sorgen Wärme und Feuchtigkeit dafür, dass der Teig sehr schnell aufgeht wie der sprichwörtliche Hefekloss. Durch die Kühlung wird der Prozess des Aufgehens verlangsamt und es können die bereits erwähnten positiven Effekte eintreten. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Mehl so viel Zeit hat, das Wasser zu speichern und ein intensiver schmeckendes Brot mit längerer Haltbarkeit gebacken werden kann.

Konkret verläuft die lange Teigführung so, dass dafür ein ganz normales Brotrezept zubereitet wird. Normalerweise werden auf 1 kg Mehl 20 bis 40 Gramm Hefe verwendet. In einen Teig, den man mindestens 12 – idealerweise aber 24 Stunden gehen lässt – gibt man nur 7 bis 9 Gramm Hefe (das Ganze kann auch auf Trockenhefe umgerechnet werden, da braucht man nicht viel mehr als eine Messerspitze).

Das Rezept lautet dann also folgendermassen: 1 kg Mehl, 7 bis 9 g Hefe, 20 g Salz und ca. 6 dl Wasser zu einem glatten festen Teig verkneten. Den Teig 12 bis 24 Stunden zugedeckt im Kühlschrank ruhen lassen (er geht dabei nicht wirklich auf, aber das ist normal, beim Backen tut er es dann trotzdem). Am nächsten Tag wird der Teig dann wie gewohnt geformt und im vorgeheizten Ofen bei Mittelhitze auf 220 Grad 50 bis 60 Minuten gebacken (kleine Brote brauchen eine kürzere Backzeit).

Ich lasse die Brote vor dem Backen jeweils noch etwa eine halbe Stunde bei Zimmertemperatur ruhen und backe sie dann im Gusseisentopf, den ich zuvor eine halbe Stunde bei 220 Grad im Ofen vorgewärmt habe. Das Eisen leitet die Wärme und mit dem Deckel entsteht im Topf ein Klima, welches das Brot besonders knusprig werden lässt.

Es ist auch wichtig, dass man Brote nach dem Backen gut auskühlen lässt. Wenn man sie im warmen Zustand schneidet, drückt man die Brote zu sehr zusammen und der Teig wird pampig! Das gilt übrigens für die meisten hausgemachten Brote.

So, jetzt ist genug. Ich hoffe, dass ich Euch zum Brotbacken inspirieren und ermutigen konnte (das ist übrigens auch ein gutes Projekt für Kinder).

Ich wünsche Euch einen guten Start in die neue Woche! Und vergesst nicht, Viren bleiben nicht ewig (das predigt mir der Signore regelmässig und der wird es ja wissen) und es kommen wieder bessere Zeiten!

Herzlichst, Eure Signora Pinella

Gedankenspiele im „Locale“…

Gedankenspiele im „Locale“…

Gedankenspiele im „Locale“…

Manchmal habe ich das Bedürfnis etwas abzuschliessen, weil ich dann wieder neue Geschichten erzählen will. Deshalb kommt heute noch der dritte und damit letzte Post zu unserer letzten Florenz-Reise. Ich habe Euch bereits hier und hier davon berichtet und erzählt, wie viel sich in Firenze getan hat. Zuerst hatte ich ein bisschen Zweifel, ob es ok ist, wenn ich heute schon wieder von einer Bar schreibe, nachdem ich im letzten Post bereits eine vorgestellt habe. Aber eigentlich geht es mir heute gar nicht so sehr um die Bar, sondern um die Gedanken, die mir dazu durch den Kopf schwirren. Also stellt Euch einfach vor, wir würden zusammen im wunderschönen „Locale“ an der Via delle Seggiole 12 in Florenz sitzen und uns ein bisschen unterhalten…

Das Lokal „Locale“ setzt sich aus Restaurant und Bar zusammen und wird von jungen, kreativen Köpfen geführt. Dementsprechend frisch und ansprechend kommen die Getränke und das Essen daher. Und dieser Umstand führt mich zu dem Thema, über das ich heute eigentlich schreiben möchte.
Ich habe mehrmals kurz angesprochen, dass ich vor einem Jahr beruflich eine etwas unpassende Richtung eingeschlagen hatte und dementsprechend unglücklich dabei war. Irgendwie habe ich dann zum Glück die Kurve gekriegt und mich plötzlich und ganz ungeplant an Orten wieder gefunden, an denen ich mich beruflich gut fühle. Gleichzeitig arbeite ich im Moment oft von Zuhause aus und somit wurden die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit fliessen – was auch nicht immer ganz einfach ist. Trotzdem spüre ich, dass ich dabei bin, den Weg zu mir zurück zu finden.
Die einzigen Gedanken, die mich manchmal quälen, wenn ich das kreative Schaffen von anderen Menschen sehe – wie eben im Locale in Florenz – sind die Zweifel an meinem eigenen Tun und meiner eigenen Kreativität. Ich glaube fest, dass eigentlich jede Arbeit eine gewisse Form von Kreativität verlangt. Sogar Berufe, die als völlig unkreativ gelten.
Aber eben, dann sitzt man an einem Artikel oder einem Blogbeitrag und denkt sich plötzlich, dass man völlig falsch liegt oder alles noch viel besser machen könnte. Wenn ich ehrlich zu mir selber bin, weiss ich, dass genau diese Gedanken den Tod der Kreativität bedeuten. Sobald es zu viel denkt und zuwenig fliesst in meinem Kopf, wird das Schaffen schwerfällig.
Schlussendlich habe ich festgestellt, dass mich einzig der Gedanke „Alles Dinge, die man mit Liebe tut, sind wundervoll“ von der Grübelei abhalten kann. Kein Mensch schwebt jeden Tag auf Wolke sieben. Das ist mir durchaus bewusst! Aber die Liebe zu den Dingen, die wir tun, und die Lust am Schaffen, macht unser Tun schlussendlich einmalig und lässt uns Orte und Dinge erschaffen, die auch wieder andere inspirieren und erfreuen. So wie diese Menschen, die in einem alten Palazzo in Florenz eine wunderbare Welt voller Köstlichkeiten kreiert haben.
Und das ist ja dann auch der Zauber, der den Dingen inne liegt, die wir lieben. Niemand liebt und tut sie so wie wir und das macht sie einmalig und unvergleichlich…
Ich hoffe, dass ich Euch mit meiner Gedankenspielerei ermutigen und inspirieren konnte und ich würde mich freuen, wenn Ihr auch Eure Gedanken dazu mit mir teilen würdet!
Herzlichst, Eure Signora Pinella
P.S. unter www.localefirenze.it gibt es alle Infos und die Öffnungszeiten vom „Locale“.

Auf den Spuren der magischen 11 und der grünen Fee…

Auf den Spuren der magischen 11 und der grünen Fee…

Auf den Spuren der magischen 11 und der grünen Fee…

Oft schreibe ich davon, dass ich in meiner Zeit in Florenz Blut geleckt habe, was das Reisen anbelangt. Ich bin zwar sehr gerne Zuhause – gleichzeitig zieht es mich aber auch immer wieder in die Ferne. Da kommt es mir sehr gelegen, dass mich meine Tätigkeit als Journalistin, die ich von Herzen liebe, mich an viele schöne Orte bringt. Der Signore reist für seine Arbeit auch oft, dabei sieht er aber in der Regel einfach den Flughafen und das Kongresszentrum der jeweiligen Destination. Ich dagegen werde herumgeführt, wunderbar verpflegt und erlebe schöne Dinge, die ich dann wiederum mit Euch teilen darf. So erging es mir auch in der vergangenen Woche. Während der Signore in Budapest an einem Kongress festsass, genoss ich das Drei-Seen-Land rund um den Bieler- und den
Neuenburgersee (an den Murtensee hat es dann leider nicht noch gereicht). Angefangen hat unser Ausflug aber in Solothurn. Denn dort
fliesst die Aare vorbei, bevor sie dann ihren Weg in den Bielersee und somit ins Drei-Seen-Land findet.

Obwohl Solothurn ein Nachbarskanton vom Kanton Bern ist, wird es von vielen Bernern  oft etwas aussenvor gelassen. Schade eigentlich. Denn Solothurn ist eine wahre Trouvaille, sehr herrschaftlich und geschichtsträchtig und somit der perfekte Ort für mich.
Der Stadtgrünungsmythos geht gleich wie bei Zürich auf Mitglieder der 11. Thebäischen Legion zurück. Urs, Victor und Verena heissen die Solothurner Stadtheiligen. Während die zwei Männer aufgrund ihres christlichen Glaubens von den Römern enthauptet wurden, überlebte Verena zu ihrem Leidwesen (sie wäre auch gerne als Märtyrerin gestorben) und zog sich als Einsiedlerin oberhalb von Solothurn in die Verena-Schlucht zurück, wo sie Kindern biblische Geschichten erzählte. Die Kathedrale von Solothurn heisst zu Ehren dieser Heiligen St.Ursenkathedrale. An dieser Kathedrale sind übrigens auch die Zürcher Stadtheiligen Felix und Regula verewigt, die ebenfalls als Mitglieder der Thebäischen Legion enthauptet wurden.

Die Zahl 11 spielt in Solothurn wegen der Geschichte mit der 11. Thebäischen Legion eine wichtige Rolle. In vielen Gebäuden wurde sie als Stilmittel eingesetzt. So führen drei Mal elf Treppenstufen zum Eingang der Kathedrale und in deren Innern finden sich drei Altare. Ganz allgemein wurde Solothurn architektonisch vom barocken Baustil geprägt und gilt daher auch als „schönste Barockstadt der Schweiz“. Bekannt ist Solothurn aber auch als „Ambassadorenstadt“, da dort vom 16. bis zum 18. Jahrhundert der Sitz der französischen Botschaft war.Interessanterweise arbeitet der einzige richtige Stadtsolothurner, den ich kenne, auch in den Diplomatischen Diensten. Offenbar scheint dort ein guter Boden für Botschafter und Abgesandte zu sein.

Geschichtsträchtig und geistvoll (im wahrsten Sinne des Wortes;) endete unsere Stadtführung in der „Grünen Fee“, der ersten und einzigen Absinth-Bar der Schweiz, deren Gründer von sich selber sagt, dass er als kleines Kind in ein Fass voller Absinth gefallen sei;)
Absinth ist ein Wermutgetränk, dessen Alkoholgehalt zwischen 45 und 85 Volumenprozent liegt. Der Absinth erlangte nicht nur wegen seiner Hochprozentigkeit  grosse Berühmtheit, sondern auch wegen der vielen Legenden, die sich um seine Wirkung ranken. Man sagt, dass einem die grüne Fee erscheine, wenn man zu viel Absinth getrunken habe.Im ätherischen Öl der Wermutpflanze, die zur Herstellung von Absinth verwendet wird, lassen sich tatsächlich auch Thujon-Ketone nachweisen, die unter anderem zu Halluzinationen führen sollen. Aus diesem Grund wurde das Herstellen und Konsumieren von Absinth 1910 in der Schweiz verboten. Heimlich wurde das Getränk aber weiter gebrannt, bis das Verbot 1999 wieder gestrichen und der Anteil der Thujon-Menge gesetzlich geregelt wurde. Letztere ist nun so gering, dass der Absinth ohne Bedenken genossen werden kann.
Ich muss gestehen, dass ich nicht der grösste Anis-Fan bin und genau nach dem schmeckt Absinth. Bei mir besteht also keine Gefahr, dass ich da zu tief ins Glas schaue. Ich finde aber das Zeremoniell rund um den Konsum ganz faszinierend. Denn Absinth wird verdünnt getrunken und so bekommt man eine sogenannte Absinth-Fontäne mit Eiswasser serviert und lässt das Wasser ins Glas laufen, in dem sich bereits eine kleine Menge Absinth befindet. Die klare Flüssigkeit verfärbt sich milchig, sobald sie mit dem Eiswasser vermischt wird. Dieser Vorgang nennt sich übrigens „opalisieren“. Vielleicht ist eben beim Absinth doch etwas Magie im Spiel…
Mir hat der Ausflug nach Solothurn jedenfalls sehr gefallen und ich will so bald wie möglich wieder dahinfahren und mir die Stadt nochmals ganz in Ruhe ansehen und vielleicht auch etwas shoppen – denn das kann man in Solothurn auch ganz wunderbar!
Ich hoffe, dass Euch meine kleine Stadtführung gefallen hat und wünsche Euch einen guten Start in die neue Woche!
Herzlichst,
Eure Signora Pinella
P.S. Unter http://www.solothurn-city.ch/de/ findet Ihr weitere Infos über die Sehenswürdigkeiten der Stadt und  unter http://diegruenefee.ch findet Ihr die Angebote und Öffnungszeiten der ersten Absinthe-Bar der Schweiz.

Florentiner Hausfrau und der Zauber der Verwandlung…

Florentiner Hausfrau und der Zauber der Verwandlung…

Florentiner Hausfrau und der Zauber der Verwandlung…

Ich bin definitiv nicht der Typ für zu viele Veränderungen. Ich hänge gerne Vergangenem nach und tue mich oft schwer mit dem Loslassen. Deshalb war ich von mir selber überrascht, wie sehr ich bei unserer letzten Florenz-Reise die Veränderungen genossen habe, welche die Stadt durchlaufen hat, seit wir dort wohnten. Florenz hat sich in den letzten zwei Jahren enorm herausgeputzt. Junge, kreative Köpfe haben Neues entwickelt und gerade in den Bereichen Essen, Geniessen und Shoppen ist extrem viel passiert. Gerne will ich Euch daher heute die Bilder von „La Ménagère“, einem wundervollen Konzept Restaurant, zeigen.

Alleine der Name „La Ménagère – die Hausfrau“ gefällt mir. Es ist leicht exzentrisch, in Florenz (die Florentiner sehen sich ja als die Schöpfer des Italienischen), einem Restaurant einen französischen Namen zu geben. Aber auch das Interieur ist weit weg vom schweren Florentiner-Chic. Das gefällt mir und ich hätte mich gefreut, wenn es bereits während der Zeit, als wir in Florenz wohnten, mehr solche Orte gegeben hätte.

Ihr seht, Wandel kann eben doch ein Gewinn sein. Mir hat es gut getan, dass mir das so deutlich vor Augen geführt wurde. Manchmal muss man Altes gehen lassen und Platz für neue Dinge schaffen.

Ein bisschen Wehmut habe ich mir dann aber doch eingestanden. Denn wenn ich sehe, wie sehr sich Florenz gewandelt hat, dann würde ich sooooo gerne nochmals dort leben. Ach wäre das schön…

Ich wünsche Euch einen wunderbaren Tag voller interessanter Wandlungen und Träume!

Herzlichst, Eure Signora Pinella

P.S. „La Ménagère“ findet Ihr an der Via de’Ginori 8r – weitere Infos dazu gibt es unter www.lamenagere.it und hier findet Ihr eine weitere Florentiner-Restaurant-Trouvaille.