Von Wundern und Freudensprüngen…

Von Wundern und Freudensprüngen…

Von Wundern und Freudensprüngen…

Nach einer längeren Blogpause melde ich mich nun endlich wieder zurück. Eines gleich vorneweg: Es geht mir wunderbar, das Jahr war aber einfach (wie vermutlich für uns alle) sehr vollgepackt und irgendwie kam ich nicht zum Schreiben und als ich wieder richtig inspiriert war, machte mir die Technik einen grossen, fetten Strich durch die Rechnung.

Nun will ich mich aber daran machen, Euch noch etwas von meinem Jahr zu erzählen. Eine Sache, die für mich dieses Jahr unglaublich schön und unvergesslich gemacht hat, war unsere Reise nach Florenz im vergangenen September. Ich hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet, in diesem Jahr überhaupt noch irgendwohin zu kommen. Und dass ich dann trotzdem mein geliebtes Florenz noch besuchen konnte, war für mich einfach wundervoll!

In diesem Zusammenhang möchte ich Euch unbedingt den neuen Webshop unserer lieben Freunde vorstellen. Den wunderschönen Laden «Scrivimi» hatte ich Euch ja bereits im 2014 vorgestellt (hier geht es nochmals zu diesem Blogbeitrag). Die Geschichte um diesen Laden hat für mich ja bis heute etwas Magisches. Ich bin dort mit meiner Suocera (Schwiegermamma) reingestolpert und plötzlich fragte mich der Verkäufer, von wo aus der Schweiz ich kommen würde (kleine Anmerkung dazu: Normalerweise ist es schon erstaunlich, wenn jemand in Italien Deutsch erkennt – aber wenn jemand Schweizerdeutsch erkennt, grenzt das an ein kleines Wunder). Jedenfalls stellte sich dann heraus, dass seine Frau Schweizerin ist und er meinte, ich müsse sie unbedingt treffen. Der Rest ist Geschichte: Aus dem Treffen wurde eine wunderschöne Freundschaft, für die ich sehr dankbar bin!

Leider hat die grosse C-Sache auch unsere Freunde in Florenz sehr getroffen. Florenz lebt vom Tourismus und wenn die Besucher ausbleiben, ist das schlimm. Weil ich aber seit unserer Zeit in Florenz bei jedem Besuch in ihrer Cartoleria einen Grosseinkauf für die ganze Familie machen muss, hatte ich sie schon lange gebeten, einen Webshop einzurichten. Und da es diesen wunderbaren Shop jetzt gibt, will ich Euch den ebenfalls empfehlen (ich glaube, unter Euch hat es einige, denen diese wunderschönen Papeteriewaren, die Siegel, die Federhalter und natürlich das Geschenkpapier ebenso gefallen). #werbungunbeauftragt

Unter https://www.scrivimifirenze.it findet Ihr alle diese schönen Sachen! Und solltet Ihr Fragen zu Produkten haben, schreibt meiner lieben Freundin einfach. Sie wird diese dann (natürlich auf Deutsch) gern beantworten.

Ganz allgemein habe ich die Zeit in Florenz im September als wunderschön erlebt. Die Stadt hatte sich definitiv verändert und zu sehen, wie viele Geschäfte schliessen mussten, hat mir weh getan. Aber ich fühlte mich sehr sicher und hatte den Eindruck, dass gut auf unsere Gesundheit geachtet und die Regeln streng eingehalten wurden.

Sobald es irgendwie möglich ist, würde ich gerne so schnell wie möglich wieder eine Florenz-Reise machen. Vermutlich wird das aber noch eine Weile dauern. Denn, wie Ihr vielleicht auf den Bildern sehen könnt, sind der Signore und ich dieses Mal nicht alleine gereist. Wir hatten einen kleinen, süssen Begleiter dabei, der sich nach vielen Tellern Pasta und Pizza sogar etwas zu zeigen begann (mittlerweile lässt sich dieser Umstand natürlich nicht mehr verbergen;).

Im Verlauf des Jahres wurde uns bewusst, dass wir von 2020 mehr mitnehmen wollen, als die Erinnerung an Desinfektionsmittel und Masken und ich bin sehr glücklich und dankbar, dass das möglich wurde und wir dann im Frühling unser Bambino begrüssen dürfen.

Und weil ich mich im Moment so gesegnet fühle, ist es mir wichtig, etwas davon weiter zu geben und andere Menschen und Projekte zu unterstützen. In einem nächsten Blogpost werde ich Euch dann auch noch erzählen, in welchen Läden in der Schweiz in Geschenke für Weihnachten gekauft habe. Es ist doch so: Wenn ich bei einer grossen Kette etwas kaufe, geht das in der Masse unter. Wenn ich in einem kleinen Laden etwas kaufe oder bestelle, macht ein Mensch einen Freudensprung;)!

Ich wünsche Euch einen wunderschönen Tag und hoffe, dass Ihr, auch wenn in diesem Jahr vieles etwas anders ist, die Adventszeit trotzdem geniessen könnt!

Herzlichst, Eure Signora Pinella

24 Stunden in Florenz…

24 Stunden in Florenz…

24 Stunden in Florenz…

Kennt Ihr das, dass man manchmal Pläne und ganz viele Ideen hat und dann kommt alles irgendwie anders? Bei mir war das in den letzten Wochen ganz stark der Fall. Eigentlich wollte ich ganz viel bloggen und hatte alles schon vorbereitet. Doch dann kam ein neues Leben in unsere Familie und auch beruflich war ich stark in eine Projekt eingespannt. Also blieb einiges liegen. In solchen Situationen scheint es mir aber auch wichtig zu sein, Prioritäten zu setzen und nicht alles erzwingen zu wollen!

In mir schlummerte aber auch schon lange der Wunsch, einmal wieder alleine weg zu fahren und mir eine Auszeit zu gönnen und das habe ich dann auch gemacht. Und welcher Ort wäre besser für eine Auszeit geeignet als Florenz? Ich habe ja das grosse Glück, dass bei einer lieben Freundin von mir immer ein Bett für mich bereit ist und so habe ich dieses Angebot angenommen und bin für einen Tag dahin gefahren. Das klingt vielleicht etwas verrückt… War aber genau das, was ich gebraucht habe. Zeit mit lieben Menschen und ganz viel Firenze.

Wer mich schon lange verfolgt weiss, dass Florenz und ich am Anfang nicht so gute Freunde waren, weil ich so schlimm Heimweh hatte. Für mich war das einfach eine schwierige Situation. Ich war frisch verheiratet, musste meinen Job aufgeben und war halt auch schrecklich einsam. Wer es selber nie erlebt hat, kann sich nur schwer vorstellen, wie sich so ein Umzug anfühlt. 

Darum war die Beziehung zwischen mir und dieser Stadt auch nicht Liebe auf den ersten Blick (ich war zuvor nie in Florenz). Es war eher so, dass Florenz sich mir wie ein verzweifelter Verliebter aufgedrängt und mich umschmeichelt hat. Während ich sehr wiederborstig war, bot mir die Stadt so unendlich viel Schönes… Und ja, irgendwann bin ich schwach geworden und jetzt bin ich ihr heillos verfallen und habe oft und viel Heimweh nach dieser Stadt. Hartnäckigkeit zahlt sich eben offenbar doch manchmal aus. 

Für mich aber auch für den Signore ist es immer, wenn wir nach Florenz zurückgehen, wie ein Heimkommen. Wir kennen diese Stadt um einiges besser, als etliche Städte in der Schweiz. Ich brauche keinen Stadtplan, kenne schöne Orte und auch einige geheime Plätze und fühle mich dort einfach sehr wohl.

Deshalb habe ich bei diesem Besuch immer wieder etwas gefilmt und für Euch zu einer Tour durch Florenz zusammengeschnitten (am Ende dieses Beitrags findet Ihr das Video). Im Video seht Ihr ganz viele Dinge, die mir so sehr ans Herz gewachsen sind. So habe ich meinen geliebten Mercato Sant’Ambrogie, das Kulturzentrum Le Murate und natürlich den wunderschönen Laden „Scrivimi“ unserer Freunde besucht. Daneben habe ich Impressionen vom Dom, der Ponte Vecchio und den Uffizien für Euch festgehalten. Ich wollte schon ganz lange so ein Video machen – und zwar in erster Linie für mich. Dann kann ich es mir ansehen, wann immer mich die Nostalgia überkommt… Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich immer mal wieder die Möglichkeit zur Rückkehr und liebe Menschen in meinem Leben habe, die dort auf mich warten!!!

Ich hoffe, dass Euch das Video auch gefällt und Ihr so vielleicht auch meine grosse Liebe zu Florenz etwas besser verstehen könnt…

Und nun wünsche ich Euch viel Vergnügen beim Videoschauen und einen wunderschönen Sonntag!

Herzlichst, Eure Signora Pinella

Verborgene Schätze…

Verborgene Schätze…

Verborgene Schätze…

Heute nehme ich Euch mit an einen besonderen Ort, der mir sehr am Herzen liegt: In die Biblioteca delle Oblate in Florenz. Diese Bibliothek, die früher einmal von den Ordensschwestern bewohnt wurden, welche die Kranken im Spital Santa Maria Nuova gepflegt haben, ist für mich innerhalb der Stadt Florenz eine Zuflucht, wo ich Ruhe finde und mich besinnen kann. Denn so sehr ich das Gewusel und das Leben auf den Strassen liebe, so sehr brauche ich ab und zu auch eine kleine Auszeit.

Dass sich an diesem Ort auch noch eine wunderbare Bibliothek und ein Kaffee mit Ausblick auf den Dom befindet, macht das Ganze irgendwie vollkommen. Stille, Bücher und Kaffee an einem Ort. Was will man mehr?

Als der Signore und ich im Mai eine Woche in Florenz waren, der Signore musste an einen Kongress und ich durfte ihn begleiten, hatte ich endlich mal wieder Zeit für einen Besuch in der Oblate (sowieso war diese Woche so ein richtiges Florenz-Revival, bei dem wir viele Freunde getroffen, noch mehr gegessen und einfach eine schöne Zeit hatten). Dabei fiel mir ein, dass ich Euch nie davon erzählt habe. Vielleicht auch, weil ich diesen geheimen Lieblingsplatz eben für mich behalten wollte (obwohl so geheim ist er auch wieder nicht, denn er wird unter anderem von vielen, eifrigen Studenten bevölkert).

Diese Orte der Stille sind für mich aber wirklich sehr wertvoll. Anderseits glaube ich, dass wir die Stille auch immer wieder in uns selber finden müssen. Egal wie laut es um uns herum ist…

Ich hatte gerade diese Woche so einige Momente, in denen ich nicht nur einige meiner Mitmenschen, sondern auch mich selber gar nicht mehr mochte… Wenn es mir zu viel wird und mir Menschen zu nahekommen, dann wünschte ich mir oft, einfach mal ein paar Wochen in Klausur zu gehen und dem Lärm draussen Lebewohl zu sagen. Kennt Ihr dieses Gefühl auch?

Wenn es mir dann aber gelingt, einen Gang runter zu schalten, mir gut zuzureden, dann reicht das meist schon aus und der Eintritt ins Kloster erübrigt sich;) Denn genau um das geht es doch im Leben auch, dass man sich eingestehen kann, wenn etwas nicht stimmt (oder wenn man sich, wie das in letzter Zeit bei mir der Fall war, zu viel zugemutet hat), einen Ort der Stille sucht, sich seine Gedanken macht und dann wieder weitergeht. Wenn ich an unsere Zeit vor fünf Jahren in Florenz denke, merke ich, wie viel besser mir das heute gelingt. Ich erkenne besser, wann es mir zu viel wird, was mir nicht gut tut und vor allem wann ich etwas ändern muss.

Passend dazu möchte ich mit Euch einen weiteren Schatz teilen, den ich kürzlich gefunden habe. Ich habe Euch ja schon des Öfteren erzählt, dass ich wahnsinnig gerne Youtube-Videos gucke. Während es in der virtuellen Welt viel Schrott gibt, gibt es auch wahnsinnig wertvolle Dinge. So habe ich ein Video mit einer Atemmeditation gefunden, die mich zutiefst berührt hat (also ehrlich gesagt habe ich Rotz und Wasser geheult, als ich sie zum ersten Mal gemacht habe). In dieser Meditation geht es um folgende drei Sätze: «Ich tue genug, ich habe genug, ich bin genug.» Denn oftmals, wenn ich eine Grummel-Pinella bin, bin ich das auch deshalb, weil ich mich und meine Leistungen in Frage stelle und überzeugt bin, nicht zu genügen. Und wenn ich solche Gedanken habe, bin ich überzeugt, dass es auch vielen von Euch da draussen ab und zu so geht. Darum verlinke ich Euch hier auch diese wundervolle Meditation.

Und vielleicht braucht es das auch ab und zu, dass man auf sich zurückgeworfen und gezwungen wird, die Stille zu suchen und sich so seine Gedanken zu machen. Denn genau in diesen Situationen finde ich meist verborgene Schätze und begreife, um was es in meinem Leben wirklich gehen oder was ich ändern sollte…

So ging es mir übrigens damals auch mit der Oblate, die ich auf meiner Suche nach einem Ort der Ruhe in Florenz entdeckt habe, weil mir das Leben in Italien am Anfang so schwer fiel, mir alles zu laut war und ich meine Mitmenschen und mich manchmal nicht wirklich mochte… Offenbar wiederholen sich manche Geschichten immer mal wieder. Und die treuen Leserinnen und Leser von Euch können sich ja sicher noch gut daran erinnern, wie ich plötzlich begonnen habe auch in dieser Situation zu funktionieren, über mich hinaus zu wachsen und verborgene Schätze zu entdecken.

In dem Sinne wünsche ich Euch und mir immer wieder Orte der Stille und der Erkenntnis, aus denen heraus Neues entstehen kann!

Herzlichst, Eure Signora Pinella

P.S. ich möchte mich noch vielmals bei Euch für die vielen, lieben Kommentare zum letzten Beitrag über die Babyshower für meine Sorella bedanken (ich verlinke Euch den Beitrag hier nochmals)! Gerade auch Eure Gedanken zum Mama-Sein bzw. Werden haben mich enorm berührt und ermutigt. Sowieso freue ich mich immer riesig, wenn Ihr mir schreibt, was ihr so denkt und erlebt. Das gibt mir enorm viel und ist, so glaube ich zumindest, auch für andere Leserinnen und Leser enorm wertvoll und wichtig!

Seelentrösterperlen…

Seelentrösterperlen…

Seelentrösterperlen…

In einem ganz alten Beitrag (hier gehts zu diesem Post) habe ich Euch berichtet, wie ich mich in Florenz in Perlen verliebt habe. Für mich waren das in meiner ersten Zeit dort wahre Lebensretter. Dazu muss ich vielleicht kurz ausholen. Im Jahr bevor wir nach Florenz gezogen sind, haben wir geheiratet und ich habe viel gearbeitet. Letzteres habe ich besonders gerne gemacht, da ich meine Arbeit und auch meine Kollegen sehr gerne hatte und da geht man halt einfach gerne zur Arbeit. Ersteres fand ich etwas anstrengend… Aber das geht vermutlich vielen Bräuten so.

Sei’s drum. Ich war jedenfalls bis zur letzten Minute vor unserer Abreise komplett ausgebucht. Und dann sass ich plötzlich in Florenz, in einer Stadt, in der ich niemanden kannte und vor allem auch ohne Arbeit war und ja, da fiel mir doch ganz schön die Decke auf den Kopf. Kurzentschlossen habe ich mich dann in der Sprachschule angemeldet. Unser Lehrer hat jeden Tag nach zwei intensiven Theoriestunden mit uns Ausflüge durch Firenze gemacht und so bin ich dann eben auch schnell mal auf dem Mercato Sant’Ambrogio (darüber habe ich bereits hier berichtet) und somit beim Stand vom Perlenhändler Ali aus Bangladesh gelandet.

Und von da an waren die Perlen mein Schatz. Ich habe mein ganzes Umfeld mit Perlenketten eingedeckt. Einfach weil mir das Kreativsein und Perlenknüpfen so gut tat und so viel Freude bereitete und mich von meiner Einsamkeit ablenkte. Die Perlen sind bis heute für mich ein Schatz und immer mal wieder ein Seelentröster geblieben. Mittlerweile wohnen sie in einem altmodischen Koffer, den ich zum Beispiel hervorhole, wenn meine Schwester mit meinen Nichten zu mir zu Besuch kommt. Dann können wir einen ganzen Nachmittag darin nusche (das ist das Berndeutsche Wort für wühlen) und Ketten aufziehen. Dazu trinken wir Punsch und sind einfach glücklich und zufrieden. Gerade letzte Woche hatten wir zusammen so einen gemütlichen Nachmittag. Ein Perlenprojekt konnte ich an diesem Nachmittag leider noch nicht umsetzen, dass mir schon lange im Kopf herumspukte. Heute fand ich nun (dank einer Grippe, die mich schon einige Tage plagt und Zuhause festhält) etwas Zeit dafür.

Ich liebe Statementketten. So richtig grosse, die etwas hermachen. Ich habe mir schon lange überlegt, dass ich gerne eine solche Kette aus richtigen Perlen hätte. Und da es in meinem Koffer noch einige Süsswasserperlen hatte, die noch auf ihre Bestimmung warteten, habe ich diese in mein Projekt integriert. Als Basis für die Kette habe ich einfach billigen Modeschmuck gekauft und die Perlen, die ursprünglich an dieser Kette befestigt waren, abgeschnitten. Dann habe ich die echten Perlen der passenden Grösse entsprechend aufgereiht und an der Modeschmuckkette befestigt. Ich finde diese Mischung aus edel und etwas blingbling sehr gelungen und freue mich jetzt schon, wenn ich die Kette dann tragen kann.

Und so schliesst sich der Kreis irgendwie wieder und die Perlen von Ali wurden mir an einem mühsamen Grippetag einmal mehr zum Seelentröster. Einfach weil es gut tut, wenn die Welt an trüben Tagen glitzert und voller Perlglanz ist.

Ich wünsche Euch ebenfalls etwas Funkeln und Glitzern und sollte Ihr je nach Florenz reisen, dann schaut auf dem Markt bei Ali vorbei!

Herzlichst, Eure Signora Pinella

Mörderisches Florenz…

Mörderisches Florenz…

Mörderisches Florenz…

Es gibt einen Ort in Florenz, den ich Euch bisher vorenthalten habe: Es ist die Gegend „Oltrarno“ – also der wundervolle Teil der Stadt Florenz auf der anderen Seite des Flusses. Vom Stadtzentrum her erreicht man „Oltrarno“ am schnellsten über die Ponte Vecchio (auch über diese Brücke will ich jetzt dann unbedingt mal noch schreiben). An trüben kalten Wintertagen hat diese Seite von Florenz etwas sehr Mystisches und ganz selten sogar ein bisschen etwas Unheimliches. Deshalb habe ich passend dazu eine Auswahl an Florenz-Krimis und sogar eine wahre Gruselgeschichte für Euch.
Solltet Ihr mal nach Florenz kommen, müsst Ihr Euch unbedingt Zeit für einen Spaziergang auf der anderen Seite des Arnos nehmen. Mich zieht es immer in den Giardino Bobboli. Dieser Park gehört zum Pallazzo Pitti, den sich die Medici Familie bauen liess, weil sie nicht mehr im Palazzo Vecchio wohnen wollten. Auch der Palazzo Pitti ist ein Besuch wert.
Mich begeistern aber besonders die engen Gassen und die alten Häuser „Oltrarno“. Die Stadt hat auf dieser Seite ein anderes Tempo. Auf http://www.firenze-oltrarno.net/deutsch/ findet Ihr viele gute und interessante Informationen zum Stadtteil auf der anderen Seite des Flusses.
Oltrarno muss ich aber auch immer an den Maresciallo Salvatore Guarnaccia aus den Büchern von Magdalen Nabb denken. Das Büro der Carabinieri befindet sich in diesen Krimis direkt beim Palazzo Pitti. Die britische Autorin Nabb hat lange in Florenz gewohnt und ist 2007 auch dort gestorben. 14 Fälle lässt sie den Maresciallo in und rund um Florenz lösen. Ob sein Büro immer noch Oltrarno liegt, das weiss ich nicht sicher. Denn vor einigen Jahren wurde im Norden der Stadt in der Nähe des Industriegebietes ein riesiger Neubau für die Carabinieri errichtet. Ausgebildet werden sie aber
übrigens immer noch in einer Kaserne nahe vom Arno (nicht  Oltrarno, sondern ganz in der Nähe von meinem geliebten Mercato Sant‘ Ambrogio) und jeden Morgen wenn ich in die Sprachschule gegangen bin, kamen mir eine Gruppe junger (das gutaussehend schreibe ich in Klammern, weil der Signore hier mitliest) künftiger Carabinieri beim Morgensport entgegen gejoggt…
Die Zeiten vom Gutaussehen sind bei Guarnaccia definitiv schon eine Weile vorbei. Er hat mit seinem Übergewicht kämpfen und wird deshalb immer wieder von seiner Frau ermahnt, als gebürtiger Sizilianer tut er sich mit den Florentinern etwas schwer, er bezeichnet sich selber als etwas langsam im Kopf und löst seine Fälle trotzdem immer meisterhaft, nicht ohne vorher genügend Spannung zu erzeugen. Die Bücher gibt es nicht nur gedruckt, sondern auch gelesen als Hörbuch. Obwohl Magdalen Nabb Britin ist, hat sie Florenz und seine Lebenswelten sehr gut erfasst und beschrieben. Hier findet Ihr weitere Informationen zur Autorin und ihren Büchern.
In seinem zehnten Fall widmet sich der fiktive Charakter Guarnaccia übrigens einer Mordserie, die sich tatsächlich zwischen den Jahren 1968 und 1985 in Florenz ereignet hat. Da die Geschichte wirklich grausig ist und mir alleine der Name „Das Monster von Florenz“, unter dem der Mörder bekannt wurde, ein Schauer über den Rücken jagt, erspare ich Euch hier die Details. Ihr könnt Sie ein bisschen abgeschwächt bei Magdalena Nabb im Buch „Das Ungeheuer von Florenz“ nachlesen. Solltet Ihr stärkere Nerven haben, kann ich Euch auch das Buch „Die Bestie von Florenz“ von Douglas Preston empfehlen. Dieses Buch soll übrigens laut Wikipedia mit George Clooney in der Hauptrolle verfilmt werden. Ich habe mich auf Nabbs Version beschränkt, während sich der Signore die ganz harten Fakten von Douglas Preston angetan hat. Das ist ja zum Glück freiwillig.
Vielleicht habt Ihr ja gerade an diesem freien, verlängerten Wochenende etwas Zeit zum Lesen? Ich habe mich wieder etwas um die Gestaltung des Blogs gekümmert und die einzelnen Rubriken (Kontakt, Reisen, Inspirationen usw.) mit Bildern versehen, welche die wundervolle Jennifer März (hier geht’s zu ihrer Website) gemacht hat. Sie ist eine unsagbar begabte Fotografin und ein sehr liebenswürdiger Mensch. Solltet Ihr also auf der Suche nach einer wirklich guten Fotografin sein, dann seid Ihr bei ihr an der richtigen Adresse. Sie reist übrigens gerne und viel und ist daher fast überall für Shootings zu haben!
Da dieser Post sonst unendlich lang wird, höre ich jetzt auf. Danke übrigens auch für Eure Rückmeldungen zu meinem letzten Beitrag. Manchmal juckt es mich einfach ehrlich zu sein und zu sagen, was mich bewegt…
Herzlichst, Eure Signora Pinella

Madame Gaiannas Firenze-Reisebericht…

Madame Gaiannas Firenze-Reisebericht…

Madame Gaiannas Firenze-Reisebericht…

Wie ich Euch bereits letzte Woche erzählt habe, reiste ich einmal mehr in den Süden. Die liebe Madame Gaianna (hier gehts zu ihrem Blog), hat für mich einen Reisebericht geschrieben. Ich wollte, dass Ihr meine Firenze-Abenteuer einmal aus anderer Perspektive zu hören bekommt und so konnte ich mich ganz aufs Fotografieren konzentrieren. Daher will ich gar nicht mehr länger ausholen und übergebe meiner Sorella Gaianna das Wort. Doch noch etwas: Vielen Dank für Deinen liebevollen Bericht, liebe Sorella. Er hat mich sehr gerührt und es war wirklich eine schöne Reise mit der ganzen Pinella Herde oder zumindest dem weiblichen Teil davon;)

Ganz ehrlich, es gibt einfachere Dinge im Leben, als die Wünsche einer Mutter und zwei Schwestern unter einen Hut zu bringen und alles dann noch hervorragend und zu aller Zufriedenheit zu meistern, aber beginnen wir von vorne…
 
Dem Zauber von „La Dolce Vita“ ist unsere Familie schon lange äusserst zugetan, aber seit dem einjährigen Aufenthalt von Signora und Signore Pinella in Florenz wurde daraus wahre Liebe. Italien fasziniert die Familie, weil verschiedenen Leidenschaften zum Zuge kommen. Einerseits das Interesse an Kultur und Geschichte, die Faszination der wunderschönen architektonischen Bauten, aber auch die lebhafte und interessante Kommunikation, sowie natürlich das leckere mediterrane Essen begeistern uns alle. Grund genug einmal mehr nach Florenz zu reisen, um genau diese Dinge zu geniessen.
 
Signora Pinella organisierte für uns alle, also für die Mama und uns zwei Schwestern, einen wunderbaren Aufenthalt in Florenz. Natürlich bezeichnen wir uns alle als unkompliziert, flexibel und offen, aber es wäre ja nicht so, dass da nicht die einen oder anderen Marotten vorhanden wären. Signora Pinella wusste geschickt und mit viel Geduld damit umzugehen und auf alle unsere Wünsche einzugehen.
 
Nach einer unterhaltsamen Fahrt im Zuge erreichten wir Florenz und freuten uns am angenehm warmen Wetter. Bevor wir unser Hotel aufsuchten, erfüllte uns die liebe Signora einen ersten grossen Wunsch. Wir machten Halt beim Mercato Sant‘ Ambrogio an der Piazza Ghiberti (hier und hier hat die Signora bereits darüber berichtet). Einem wunderschönen Markt, der nicht touristisch ist, und einen Stand hat, welcher die Herzen aller vier Frauen höher schlagen lässt. Die Perlenliebe ist in unserem Hause sehr ausgeprägt und färbte zum Glück auch schon auf die drei Nichten ab. Man soll ja schöne Dinge an die nächste Generation weitergeben. Wir wurden vom Perlenhändler freudig begrüsst und tätigten einen ersten Einkauf und er versprach uns am nächsten Tag extra für uns nochmals zu kommen. Anschliessend gönnten wir uns einen ersten Kaffeegenuss in der „Le Murate“. Man muss wissen, dass wir alle ausser der Mama, dem Kaffee verfallen sind und den italienischen starken Kaffee sehr mögen. „Le Murate“ ist ein wunderschöner Ort, welcher eine tragische Geschichte hat, heute aber zum Verweilen einlädt. Signora Pinella hat hier davon berichtet. An der Sonne sitzend erfreuten wir uns an den gekauften Perlenschätzen und den Ringen, welche wir vom Händler bekamen, vier rundum glückliche Frauen.
 
Das Hotel entpuppte sich als wahre Oase. Ein wunderschönes Appartemento mit zwei wunderschönen Dachterrassen, es war uns allen auf Anhieb sehr wohl. Die Signora hatte auch da ein gutes Händchen. Das Apperitivo auf der Terrasse, umgeben von Olivenbäumen mit wunderbarem Ausblick, war einfach nur wohltuend und liess uns sofort entspannen.
 
Die nächsten Tage waren gefüllt mit angenehmem Wetter, viel Sonnenschein, gemütlichem Schlendern durch die Gassen, Besuchen in verschiedensten Cartolerias (auch so eine Leidenschaft von uns allen – die Signora hat hier und hier darüber berichtet), den Ausführungen der Signora zu den verschiedensten Sehenswürdigkeiten, dem Trinken von Kaffee und dem Geniessen leckeren Essens. Wir alle erlagen einmal mehr dem Charme der Stadt. Die gewaltigen Bauten faszinierten und überwältigten uns und spätestens beim Blick von der Piazzale Michelangelo (die Signora hat darüber hier ihren ersten Post geschrieben) auf die wunderschöne Stadt war uns allen klar, dass wir nicht das letzte Mal da waren.
Die liebe Signora Pinella bescherte uns drei wunderschöne Tage. Verschiedene Dinge, machten den Aufenthalt so besonders….
 
Beginnen wir mal damit, dass sie einfach eine liebevolle warmherzige und einfühlsame Frau, Tochter, Schwester und somit auch Reiseführerin ist. Sie ist auf unsere Wünsche eingegangen und wusste, was uns gefallen würde.
 
Zudem verfügt sie über ein enormes Wissen. Sie kann zu allen Sehenswürdigkeiten oder auch gesellschaftlichen und kulturellen Aspekten interessante Details weitergeben und diese auch noch äusserst unterhaltsam erzählen. Dadurch, dass sie auch viele Florentiner kennen lernen durfte, weiss sie viele interessante Anekdoten oder Gepflogenheiten, welche man sonst nicht erfahren würde. Signora Pinella kennt die Stadt schon fast wie ihre Hosentasche und führt einem sicher von einem Ort zum anderen.
 
Auch kulinarisch ist sie mit den Gepflogenheiten der Florentiner äusserst bewandert und kennt leckere Restaurants und weiss, wann es Zeit für eine Tasse Kaffee oder einen Aperitivo ist.
Aber wohl das Faszinierendste ist, dass sie sich in die Stadt einfügt, als sei sie von da. Die Florentiner halten Signora Pinella als eine von sich und sie blüht beim Wandeln durch die Stadt und beim Kommunizieren auf der Strasse oder im Taxi so richtig auf. Sie beherrscht die Sprache sehr gut, aber was wohl noch wichtiger ist, dass sie auch die Mimik und vor allem die Gestik so gut kann.
 
Liebe Signora und Sorella Pinella, vielen herzlichen Dank für die wunderschönen Tage im bella Italia. Danke, dass du uns einmal mehr die wunderbare Kultur etwas näher gebracht hast und wir das „Dolce la Vita“ so richtig geniessen konnten. Als Reiseführerin bekommst du von uns allen eine glatte sechs und wir freuen uns, wenn wir auch ein nächstes Mal mit dir auf Reisen kommen dürfen.
Herzlich, Sorella und Madame Gaianna