Noch einmal 16 sein…

Noch einmal 16 sein…

Noch einmal 16 sein…

Vor zwei Wochen sind der Signore und ich nochmals nach Italien gereist, weil wir ja unsere «gemütliche» Schwedenreise dieses Jahr nicht so gemütlich fanden und darum nochmals eine Woche richtig ausspannen wollten. Wir haben uns dann auf einen Urlaub in Forte dei Marmi geeinigt, weil das von der Schweiz aus gut zu erreichen ist, am Meer liegt und man gut noch einen Abstecher nach Florenz machen kann (was wir dann auch getan haben – der Signore wollte shoppen gehen – er macht das maximal zweimal pro Jahr, aber dann richtig).

Den zweiten Teil der Ferien haben wir dann noch in Südtirol verbracht. Dazu vielleicht ein anderes Mal noch mehr.

Eines gleich vorneweg… Ich wurde einige Male darauf angesprochen, dass ich sehr viel am Reisen sei. Das hat mich gerade etwas ins Grübeln gebracht und dann habe ich in Ruhe zusammengezählt, wie viele Wochen ich in diesem Jahr unterwegs war. Zusammengefasst werden es Ende des Jahres maximal fünf Wochen sein. Also exakt entsprechend dem, was mir auch an Ferien zusteht. Der Punkt ist aber vielleicht eher der, dass ich, wenn ich unterwegs bin, immer so viel wie möglich davon mitnehme und dann eben hier auch mit Euch teile. Als Kind wollte ich übrigens nie weg und wollte immer nur daheim bleiben… So sieht man, wie sich Menschen wandeln;)

Der Sinn vom Reisen und auch so das ganze Thema der Nachhaltigkeit beim Unterwegssein, hat mich dann eben in unseren letzten Ferien sehr beschäftigt. Gerade an dem Tag, an dem wir einen Ausflug nach Manarola in der Cinque Terre gemacht haben. Obwohl das Wetter durchzogen und die Hochsaison eigentlich vorbei waren, hatte es nach meinem Empfinden enorm viel Touristen. Und irgendwie, obwohl ich ja genauso zu den Touristen gehöre, tue ich mich schwer damit, diesen Umstand zu akzeptieren. Beim Signore und mir läuft es dann immer so, dass wir uns die schönen Orte relativ zügig ansehen, ein paar Bilder machen und dann wieder weiterziehen. Zum Verweilen ist mir einfach zu viel los. Trotzdem habe ich mich sehr gefreut, ihm die Cinque Terre zu zeigen. Ich war schon einmal als 16-Jährige mit meiner Klasse dort in einer Wanderwoche. Das war damals meine erste richtige Begegnung mit Italien (übrigens auch das erste Mal, dass ich Pisa und Lucca besucht habe und somit in die Toskana gekommen bin).

Interessanterweise hat mich dieser Besuch in Manarola wieder sehr in diese Zeit zurückversetzt. Ich war der 16-jährigen Pinella auf einmal ganz nahe… Und wisst Ihr was? Ich bin so froh, dass ich nicht mehr so jung und unsicher bin. Ich fand diese Teenie-Jahre sehr, sehr schwierig. Es ist eine Zeit voller Umbrüche, die man mit noch nicht wirklich viel Lebenserfahrung meistern muss.

Aber gerade das war auch sehr schön an diesem Ausflug. Irgendwie hat er mir vor Augen geführt, wie gut es das Leben bisher mit mir gemeint hat und dass viele Dinge, über die ich in diesen Jahren traurig oder bei denen ich verunsichert war, sich schlussendlich wunderbar gefügt haben. Manchmal tut es gut, sich eine Situation nochmals aus der Distanz anzusehen und sich gerade auch dann, wenn es mal wieder schwierig wird im Leben, daran zu erinnern, dass sich andere Situationen auch gefügt haben.

Und noch etwas wurde mir bewusst: Obwohl sich mein Innenleben und mein Geschmack so gewandelt haben, habe ich sogar bereits als 16-Jährige den Zauber und die Schönheit Italiens erkannt. Das hat mich irgendwie mit Stolz auf die junge Teenie-Pinella erfüllt. Könnt Ihr das verstehen?

Und sollte ich Euch nun doch auf den Geschmack für eine Reise in die Cinque Terre gebracht habe, hier zwei Tipps dazu: Reist eher in der Nebensaison, also Anfang Frühling oder im Spätherbst oder sogar im Winter dahin. Auch dann ist es zauberhaft dort, hat aber deutlich weniger Touristen. Und geht, wenn Ihr irgendwie könnt, zum Wandern. Die Steilküste der Cinque Terre ist wunderschön und es ist ein unglaubliches Erlebnis durch die grünen Hügel mit den Zitronenbäumen zu wandern und tief unten auf das kristallklare Meer zu blicken.

Und für alle die, die jetzt gerade keine Gelegenheit für Ausflüge oder Ferien ganz im Allgemeinen haben, habe ich ein Video von unserem Besuch in Manarola gemacht. So könnt Ihr Euch den Ort wenigstens virtuell von Nahem anschauen.

Ich wünsche Euch einen wundervollen Sonntag und einen guten Start in die neue Woche!

Herzlichst, Eure Signora Pinella

24 Stunden in Florenz…

24 Stunden in Florenz…

24 Stunden in Florenz…

Kennt Ihr das, dass man manchmal Pläne und ganz viele Ideen hat und dann kommt alles irgendwie anders? Bei mir war das in den letzten Wochen ganz stark der Fall. Eigentlich wollte ich ganz viel bloggen und hatte alles schon vorbereitet. Doch dann kam ein neues Leben in unsere Familie und auch beruflich war ich stark in eine Projekt eingespannt. Also blieb einiges liegen. In solchen Situationen scheint es mir aber auch wichtig zu sein, Prioritäten zu setzen und nicht alles erzwingen zu wollen!

In mir schlummerte aber auch schon lange der Wunsch, einmal wieder alleine weg zu fahren und mir eine Auszeit zu gönnen und das habe ich dann auch gemacht. Und welcher Ort wäre besser für eine Auszeit geeignet als Florenz? Ich habe ja das grosse Glück, dass bei einer lieben Freundin von mir immer ein Bett für mich bereit ist und so habe ich dieses Angebot angenommen und bin für einen Tag dahin gefahren. Das klingt vielleicht etwas verrückt… War aber genau das, was ich gebraucht habe. Zeit mit lieben Menschen und ganz viel Firenze.

Wer mich schon lange verfolgt weiss, dass Florenz und ich am Anfang nicht so gute Freunde waren, weil ich so schlimm Heimweh hatte. Für mich war das einfach eine schwierige Situation. Ich war frisch verheiratet, musste meinen Job aufgeben und war halt auch schrecklich einsam. Wer es selber nie erlebt hat, kann sich nur schwer vorstellen, wie sich so ein Umzug anfühlt. 

Darum war die Beziehung zwischen mir und dieser Stadt auch nicht Liebe auf den ersten Blick (ich war zuvor nie in Florenz). Es war eher so, dass Florenz sich mir wie ein verzweifelter Verliebter aufgedrängt und mich umschmeichelt hat. Während ich sehr wiederborstig war, bot mir die Stadt so unendlich viel Schönes… Und ja, irgendwann bin ich schwach geworden und jetzt bin ich ihr heillos verfallen und habe oft und viel Heimweh nach dieser Stadt. Hartnäckigkeit zahlt sich eben offenbar doch manchmal aus. 

Für mich aber auch für den Signore ist es immer, wenn wir nach Florenz zurückgehen, wie ein Heimkommen. Wir kennen diese Stadt um einiges besser, als etliche Städte in der Schweiz. Ich brauche keinen Stadtplan, kenne schöne Orte und auch einige geheime Plätze und fühle mich dort einfach sehr wohl.

Deshalb habe ich bei diesem Besuch immer wieder etwas gefilmt und für Euch zu einer Tour durch Florenz zusammengeschnitten (am Ende dieses Beitrags findet Ihr das Video). Im Video seht Ihr ganz viele Dinge, die mir so sehr ans Herz gewachsen sind. So habe ich meinen geliebten Mercato Sant’Ambrogie, das Kulturzentrum Le Murate und natürlich den wunderschönen Laden „Scrivimi“ unserer Freunde besucht. Daneben habe ich Impressionen vom Dom, der Ponte Vecchio und den Uffizien für Euch festgehalten. Ich wollte schon ganz lange so ein Video machen – und zwar in erster Linie für mich. Dann kann ich es mir ansehen, wann immer mich die Nostalgia überkommt… Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich immer mal wieder die Möglichkeit zur Rückkehr und liebe Menschen in meinem Leben habe, die dort auf mich warten!!!

Ich hoffe, dass Euch das Video auch gefällt und Ihr so vielleicht auch meine grosse Liebe zu Florenz etwas besser verstehen könnt…

Und nun wünsche ich Euch viel Vergnügen beim Videoschauen und einen wunderschönen Sonntag!

Herzlichst, Eure Signora Pinella