Wie NY mein Herz erobert…

von | Mrz 9, 2015 | Signora Pinella auf Reisen | 14 Kommentare

Nachdem ich nun bereits vier Tage in NY verbracht und das Gefühl habe, endlich angekommen zu sein und erlaube mir nochmal ein differenziertes Urteil über den Big Apple abzugeben (vor allem auch, weil der Signore meinte, dass mein Urteil über den Time Square etwas gar hart ausgefallen sei… ich werde ihn mir dann nochmal ansehen – also den Time Square;). Ich bin nun ja aber die ganzen letzten Jahre über darauf getrimmt worden, ein
kritisches Urteil abzugeben, da die lieben Zeitungsleser dies verdient hätten… Ich habe aber auch festgestellt, dass sich einem das Schöne einer Stadt nicht erschliesst, wenn man übermüdet ist und permanent friert. Gegen Ersteres bin ich mit einem Super-Mittel aus der Apotheke (dazu später mehr), mit dem ich wie ein Baby geschlummert habe, vorgegangen. Die Kälte hat sich ganz von alleine verabschiedet. In NY riecht es nach Frühling.

Gestern haben der Signore und ich dann einen Ausflug nach China Town, Little Italy, Soho und in die Carnegie Hall gemacht. Da es aber so viel war, will ich Euch die Bilder gestaffelt zeigen. Zuerst nun also diejenigen
aus der wunderschönen Carnegie Hall, aus Soho und dazu einen Blick aus unserem Apartment auf meinen neu entdeckten, heissgeliebten Haferbrei;)

Das führt mich auch schon zu meiner „10 Dinge, die ich an New York liebe…“-Liste, die aber sicher noch nicht abschliessend ist – es sind 10 Dinge, die mir spontan beim Nachdenken über diese Stadt eingefallen sind (hier gehts übrigens zu meiner „Was ich an Italien liebe…“-Liste).
1. Wie sagte Carrie Bradshaw aus „Sex and the city“ einmal
so schön: „Die Stadt ist mein Date.“ Und das stimmt. Es gibt so viele Dinge,
die ich sehen und tun möchte, dass ich gar nicht weiss, wo ich anfangen soll.
Langweilig wird es mir hier sicher nie!
2. Ich kann hier gleichzeitig Berge von ungesundem, aber
feinem Fastfood essen und gleichzeitig gibt es wundervolle, extrem gesunde
Restaurants. So hatte ich beispielsweise gestern im Spring Street Natural Restaurant in Soho (hier geht’s zur Website) ein herrliches, veganes
Mittagessen.
3. Ich bin zutiefst beeindruckt von den Musikern in den
U-Bahn-Stationen. Da steht man, wartet auf die U-Bahn und bekommt gratis ein
Konzert von hervorragenden Jazz-Musikern, die alle meine geliebten, alten
Jazz-Stücke spielen.
4. Das bringt mich zu Punkt vier: Ich werde noch diese Woche
ein Konzert, einer meiner absolut liebsten Jazz-Sängerinnen besuchen dürfen und
habe das zuvor nicht einmal geplant.
5. Die New Yorker sind wesentlich freundlicher als die
Florentiner (dort war ein Gruss im Treppenhaus auch nach einem ganzen Jahr, in
dem ich dort gewohnt habe, das höchste aller Gefühle) und auch als die
Schweizer – das muss jetzt einfach mal gesagt werden.
6. Wenn ich mir hier in der Apotheke ein Schlafmittel hole,
dann wirkt es auch. Ich bekomme nicht irgendeinen Schischi verabreicht, mit dem
ich dann doch wieder am Morgen um vier Uhr gejetlagt im Bett liege. Zusätzlich
werde ich freundlich beraten und bekomme noch etwas Streicheleinheiten für
meine übermüdete Seele;)
7. Auch wenn ich mich in diesem Punkt nicht so richtig
ausleben kann, will ich ihn trotzdem erwähnen. Es gibt hier einfach unglaublich
viele, stilvolle Läden mit Wohnaccessoires. Ich könnte mich dumm und dämlich
kaufen.
8. Ich mag die Amerikanische Frühstückskultur. Ich kann hier
jeden Tag Pfannkuchen, Speck, Rührei und Haferbrei essen so viel ich will.
Warum wir in der Schweiz nicht mehr Pfannkuchen essen, kann ich beim besten
Willen nicht verstehen (die liebe Kathrin von www.kuisine.ch hat übrigens hier ein
leckeres Pfannkuchen-Rezept gepostet).
9. Ich mag die Vielfalt an Menschen und Kulturen, die es
hier gibt. Irgendwie scheint es in diesem Schmelztiegel für jeden einen Platz
zu geben – sogar für mich;)
10. Nicht nur die hohe Dichte an Kulturen, sondern auch an
Kultur beeindruckt mich. Es gibt immer und überall ein kulturelles Ereignis auf
sehr hohem Level und auch hier weiss ich dann oft nicht, was ich nun als Erstes
sehen möchte.

Ich habe es ja bereits einmal geschrieben, eigentlich bin ich das absolute Gegenteil einer Weltenbummlerin und erst die Tatsache, dass ich einen Mann geheiratet habe, der für seine Ausbildung weit herum geschickt wurde, hat mich zum Reisen gebracht. Zwischenzeitlich ist es ja auch gar nicht schlecht, wenn man etwas zu seinem Glück gezwungen wird. Ich freue mich aber auch auf die Zeit, in der ich mir die Destinationen auch wieder selber
aussuchen kann und in denen unser Leben wieder etwas ruhiger wird. Denn in den letzten Wochen habe ich festgestellt, dass dieses unstete Leben ganz schön zerrt und es nicht immer einfach ist, sich immer wieder in kurzer Zeit auf neue Situationen einzustellen, an einem neuen Ort anzukommen und sofort alles schön und gut zu finden. Ich möchte mir aber ein Leben lang eine Offenheit für alles Neue und Unbekannte bewahren – denn schon oft wurde ich dann sehr positiv überrascht und habe wundervolle Dinge erlebt.

Und wenn wir schon beim Thema Neu sind: Ich habe mich in den Instand-Irish-Oatmeal von Mc Cann’s verliebt (obwohl ich Fertigprodukte gar nicht mag). Ich koche mir ja normalerweise meinen Haferbrei aus einer halben
Tasse Haferflocken, einer Tasse Milch, etwas Butter, einer Prise Salz, etwas Rohzucker und Zimt selber. Aber eben, hier giesse ich ihn einfach mit Wasser oder Milch auf und habe schon ein leckeres Frühstück. Dann habe ich mir – mit einem grossen, schlechten Gewissen – Erdbeeren gekauft. Sie haben so gut gerochen, sind unglaublich süss und ich konnte einfach nicht widerstehen;)
Und hier noch der Link zu Maurice Duruflés Requiem, welches wir gestern in der Carnegie Hall gehört haben. Mir gefällt die Komposition sehr und ich hatte die ganze Zeit Gänsehaut…
Ich schicke Euch liebe Grüsse aus NY und wünsche Euch (und auch mir) immer wieder den Mut, neue Dinge zu entdecken!
Herzlichst, Eure Signora Pinella