Amerikanische Philosophie und Limetten-Pasta…
“If you’re going to San Francisco, be sure to wear some flowers in your hair”, sang Scott
McKenzie 1967 in seiner Hippie-Hymne auf San Francisco. Das mit den Blumen im Haar habe ich irgendwie verpasst. Aber ich wurde bereits am Flughafen vom easy-going-Groove dieser Stadt erfasst. Nach dem geschäftigen, betriebsamen New York, kommt einem San Francisco sehr ruhig und erholsam vor.
McKenzie 1967 in seiner Hippie-Hymne auf San Francisco. Das mit den Blumen im Haar habe ich irgendwie verpasst. Aber ich wurde bereits am Flughafen vom easy-going-Groove dieser Stadt erfasst. Nach dem geschäftigen, betriebsamen New York, kommt einem San Francisco sehr ruhig und erholsam vor.
Leider habe ich bisher noch nicht so viel von der Stadt gesehen, wie ich das gerne hätte, da ich Flugzeugluft und Klimaanlagen nicht wirklich gut vertrage und etwas am kränkeln bin. Der Signore hat mich aber bereits zu einer schönen Ausfahrt mit unserem chicen, kalifornischen Mietauto eingeladen, damit ich eingewickelt in eine warme Decke einen Blick auf das ehemalige Insel-Gefängnis Alcatraz, den Pazifik und die Golden Gate Bridge werfen konnte.
Ich mag es ja gar nicht, wenn ich unterwegs bin und mich plötzlich krank fühle. Das ist dann der Punkt, an dem ich weinerlich werde und mich heim zu Mutti wünsche. Ja, das ist peinlich, aber ich stehe dazu.
In diesem Zusammenhang fällt mir eine Unterhaltung ein, die ich mit einer Verkäuferin bei Anthropology in New York hatte (hier gehts zum Post über dieses fabelhafte Geschäft). Wir kamen irgendwie ins Gespräch, sie fragte mich, was ich denn hier machen würde und so erzählte ich ihr, dass mein Mann nun schon eine Weile für seine Ausbildung durch die Welt tingelt und wir zuvor ein Jahr in Florenz gelebt haben.
Sie gratulierte mir dazu, worauf ich abwehrte und sagte, dass das ja der Verdienst vom Signore und nicht von mir sei. Ihre simple Antwort darauf lautete: „But it was your decision.“ Heute fielen mir diese Worte wieder ein. Ich kann lange über unser unstetes Dasein jammern, die Verantwortung dafür trage ich. Denn es war meine Entscheidung, mit meinem Mann mit zu gehen und ihn auf diesem Weg zu begleiten. Und neben allen Mühen, die es uns gekostet hat, hat es uns auch sehr viel Schönes, Unvergessliches und Begegnungen mit wundervollen Menschen beschert. Ich will mir diese Sichtweise besser verinnerlichen. Denn egal, wo man gerade steht im Leben, wer erwachsen und mündig ist, trifft jeden Tag neu seine Entscheidungen. Sei es im Beruf, in Partnerschaften, Beziehungen, seiner Ernährung oder der Gestaltung seiner Freizeit. Über Fremdbestimmung oder andere Menschen zu jammern, macht da wenig Sinn. Denn: It is your decision… Jeden Tag aufs Neue. Das Einzige, was man tun kann, ist einmal über das eigene Leben nachzudenken und zu überlegen, wo es nötig ist etwas zu verändern und das dann auch anzupacken.
So entschied ich heute auch, dass ich zwar hier und jetzt nicht mein ganzes Leben umkrempeln kann, aber einen Punkt ändern will, der meine Gesundheit und Zufriedenheit aktuell auch beeinflusst: Meine Ernährung. Nachdem ich nun schon zwei Wochen unterwegs bin, vermisse ich es langsam aber sicher, mir mein Essen selber zuzubereiten, die Grösse der Portionen und Zutaten selber zu bestimmen und einfach ein bisschen in der Küche zu werkeln. Zum grossen Glück hat unser Apartment in San Francisco, das wir wiederum über „Airbnb“ gebucht haben, eine wundervolle Küche. So habe ich mich in die Küche gestellt und inspiriert von Frühling und Wärme Pasta mit Poulet und Spargeln an einer Limetten und Rahmsauce zubereitet.
Zubereitung: Den Spargel waschen, rüsten, in kleine Stücke schneiden und im Salzwasser etwa 10 Minuten al dente kochen. Die Pasta ebenfalls im Salzwasser kochen. Das Pouletfleisch anbraten, die Zwiebel dazu
geben und mitdünsten, mit etwas Wasser ablöschen und mit Salz und Pfeffer würzen. Das Ganze aus der Pfanne nehmen und zur Seite stellen. In der gleichen Pfanne den Rahm mit der Maisstärke verrühren und zusammen mit dem Käse aufkochen. Zum Schluss den Saft einer halben Limette, das Fleisch mit den Zwiebeln und die Spargeln dazu geben, alles mit der Pasta vermischen und anrichten.
geben und mitdünsten, mit etwas Wasser ablöschen und mit Salz und Pfeffer würzen. Das Ganze aus der Pfanne nehmen und zur Seite stellen. In der gleichen Pfanne den Rahm mit der Maisstärke verrühren und zusammen mit dem Käse aufkochen. Zum Schluss den Saft einer halben Limette, das Fleisch mit den Zwiebeln und die Spargeln dazu geben, alles mit der Pasta vermischen und anrichten.
Zutaten für zwei grosse Portionen: 200 Gramm Pouletgeschnetzeltes, 1 kleiner Bund grüne Spargeln, 1 Limette, 1 Zwiebel, 2 dl Rahm, 80 Gramm geriebener Käse, 1 Teelöffel Maisstärke, 250 Gramm Pasta, Salz und Pfeffer.
So, nun geniesse ich noch ein bisschen mein Faultierleben und kuriere mich aus. Ich muss definitiv noch mehr von der Stadt sehen. Denn die Zeit hier ist knapp bemessen und schon bald geht es weiter zu unserer letzten Station nach Las Vegas.
Ich schicke Euch viel Wärme und Sonne aus Kalifornien und wünsche Euch jeden Tag aufs Neue den Mut, Entscheidungen zu treffen!
Herzlichst, Eure Signora Pinella
Mut zu Entscheidungen, oh ja, den sollte jede/r jeden Tag auf´s Neue haben.
Dabei geht es nicht um richtig oder falsch, sondern zu dem zu stehen, wozu man sich entschieden hat.
Ich bin ein sehr reisefreudiger Mensch und finde es daher total spannend, was ihr so macht. Darf ich fragen, im Zuge welcher Ausbildung sich dein Mann bzw. ihr euch dazu entschieden habt, erst in Florenz und jetzt in den USA zu verweilen?
Das Rezept hört sich sehr lecker an, schreit danach, probiert zu werden. ;-))
Nun wünsche ich dir gute Genesung, damit du dir viel anschauen kannst.
Liebe Grüße von Heike
Oh ja die Sache mit dem Mut… Da stimme ich Dir zu. Mein Mann hat eine Ausbildung im Bereich der Tumorbehandlung in der orthopädischen Chirurgie gemacht. Da wird man kurzerhand rund um die Welt geschickt. Dank der starken amerikanischen Grippemittel, die bei uns nur mit Sonderrezept verkauft werden würden, ging es mir dann recht schnell besser;)
Herzlichst, Signora Pinella
Willkommen im Klub der Leben-Überdenker 🙂 Das ist der springende Punkt: dass wir unser Leben leben. Denn, wen wir es nicht machen, werden wir gelebt, sprich : fremdbestimmt.
Und so treffe auch ich persönlich gerade Entscheidungen, die sehr schmerzhaft sind. Aber mein Leben erleichtern. Hoffe ich.
Gute Besserung und geniesse die Tage trotz allem
Herzlichst
yase
Es freut mich, dass wir jetzt zusammen in einem Klub sind liebe Yase;)
Herzlichst, Signora Pinella
Meine liebe Signora, ich wünsche dir, ganz schnell wieder fit zu werden. Du hast ja die besten Ideen für den Erfolg: Schöne Gedanken und etwas Gutes kochen. Das gibt doppelt Glückshormone, hihi. Aber so ist es nun mal. Die Speise ist bestimmt bezaubernd. Also dann, schnell gesund werden,
bis bald,
Angelika
Ich liebe die Firma Anthropology!
Indien wäre im nächsten Frühjahr, wenn es klappt und sollte ursprünglich schon in diesem Sommer sein 🙂
Ich bewundere Dich, dass Du Dich nach Indien traust (und zwar nicht nur für Ferien). Das kann aber sicher auch ein grosser Gewinn sein.
Herzlichst, Signora Pinella
So einer weisen Verkäuferin möchte ich auch einmal begegnen. Sie hat absolut recht und irgendwie passt der Satz "it's your decision" zur amerikanischer Erfolgsgeschichte. Ich freue mich schon auf die Spargelzeit hier, Dein Rezept ist ein guter Vorgeschmack. Genies' die Tage in San Francisco, es ist eine super Stadt.
Liebe Grüsse von jemandem der jetzt auch gerne dort wäre,
Claudine
Vielen Dank liebe Claudine! Ja, die Frau war weise und freundlich und lustig.
Herzlichst, Signora Pinella
…zum Glück hat das Leben ganz viel Sonnenseiten. So selten habe ich bei dir ein paar Zeilen hinterlassen. Aber nun durfte ich einige Posts nachlesen und ich fühl mich gerade wieder wie ein Teil eurer Reise. Wie du deine Erlebnisse beschreibst-hab ich dir ja schon paar Mal gesagt-ist so wunderbar schön. Ich kenn das mit dem Kranksein. Man fühlt sich halt zuhause in solchen Momente am wohlsten. Aber hey dein toller Mann an deiner Seite schaut sicher gut zu dir, gell?!
Mhmm und dein Rezept macht gerade gluschtig um es nach zu Kochen.
Wie gehts dir wohl sonst so?
Bei mir ist so viel los. Ich mach gerade Erfahrungen, die ich noch nie im Leben machen durfte und bin ganz glücklich damit. Und wie du so schön beschrieben hast: Ist ist deine Entscheidung. Es passt gerade so zu meiner Situation. Freu mich dich bald wieder mal zu sehen.
Herzlich
Kuhmagda
Ich möchte Dich auch bald einmal wieder sehen liebe Kuhmagda! Es war so schön bei unserem Ausflug nach Langnau. Gell das Aufbrechen und Tragen der Entscheidungen braucht oft viel Mut…
Herzlichst, Signora Pinella
Super geschrieben und sooooo wahr!!! Und die Bilder aus deiner Frisco Küche machen so was von Apettit auf dieses leckere Gericht! Mmmhhhh… wünsche dir weiterhin eine gute Reise :-)!
Herzlichst
Melanie
Danke liebe Melanie! Ja, die Küche (meine damit nicht die Pasta – obwohl die auch gut war) war echt toll… So eine richtige Ami-Küche (sogar mit einem Häcksler im Spülbecken;)
Herzlichst, Signora Pinella
Ganz toller und inspirierender Text! Und wo du Recht hast, hast du Recht.
Und dazu noch deine tollen Fotos von meiner Lieblingsstadt… wenn ich nur mehr Mut hätte,
da würde ich so gerne wiedermal hin oder irgendwann für eine Zeitlang leben *hach*
Liebe Grüsse Claudia
Vielen Dank liebe Claudia! Gell, wenn man doch einfach den Mut hätte, zu gehen und zu leben, wo man will… Ich fand San Francisco auch sehr schön!
Herzlichst, Signora Pinella