Der Samstagmorgen gehört dem Mercato…

von | Aug 29, 2015 | Segreto Firenze | 8 Kommentare

Obwohl ich gerade im Zug sitze, statt über den Markt zu schlendern, ist für mich der Samstagmorgen die Zeit für den Markt. Seit jeher gibt es für mich wenig Dinge, die mir so sehr das Gefühl von Wochenende und Genuss vermitteln, wie der Marktbesuch.
Der liebe Signore übt sich an den freien Tagen vorzugsweise in seiner Rolle als Dornröschen. Im Hause Pinella ist da also die Rollenverteilung etwas vertauscht. Ich zeige mich im Gegensatz dazu gerne als Mischung aus hyperaktivem Putzrumpelstilzchen und fleissiger Goldmarie (ich muss ja auch noch etwas Positives einfügen).
Das heisst, dass ich schon früh mit Putzen und Aufräumen beginne, damit ich dann so um neun Uhr bereit für den Markt bin. Das meine bessere Hälfte lieber in Traumwelten als über den Markt wandelt, stört mich gar nicht. Sicher würde ich mich über seine Begleitung freuen! Bevor ich aber einen völlig verschlafenen, müden Signore über den Markt schleife, gehe ich lieber alleine dahin.
Wie sehr mir der wunderschöne Mercato Sant‘Ambrogio in Florenz fehlt (darüber habe ich hier schon berichtet), wurde mir erst so richtig bewusst, als mir die liebe Kathrin von www.kuisine.ch kürzlich Bilder vom Markt schickte, welche sie letzten Herbst gemacht hat.
Umso glücklicher war ich, als mich die liebe Nicole von www.zumfressngern.ch letzten Samstag zum Marktbesuch in Oerlikon eingeladen hat. Der Markt befindet sich ganz nahe vom Bahnhof und ist wirklich ein Juwel. Mein Herz schmolz nur so dahin, denn dieser Markt erinnerte mich extrem an den Markt in Florenz. Dazu kommt, dass an etlichen Ständen unglaublich leckere Produkte aus Italien angeboten werden, die ich schrecklich vermisst habe und die ich bisher noch nicht in guter Qualität
in der Schweiz gefunden habe.
Ein weiterer Pluspunkt am Markt in Oerlikon ist, dass ich meine eingerosteten Italienisch-Kenntnisse auffrischen kann. Nirgends werden einem so gute Rezepte verraten, wie wenn man die Marktleute nach der besten Zubereitungsweise für ihre Produkte fragt. Ich habe da schon unglaubliche Tricks und Kniffe gelernt.

 

Und obwohl ich es schon unzählige Male gesagt habe, wiederhole ich es gerne nochmal: Solltet Ihr nach Florenz reisen, dann besucht nicht nur den Mercato Centrale, sondern unbedingt auch den Mercato Sant’Ambrogio. Alleine um mir eine Freude zu machen, denn für mich ist es einer der schönsten Märkte überhaupt.
Da ich nun aber auch in meiner neuen Heimat einen schönen Markt gefunden habe, denke ich, dass ich mich dort nun umso schneller heimisch fühlen werde. Für mich geht nicht nur die Liebe, sondern auch das „Sichzuhausefühlen“ durch den Magen;)
In letzter Zeit hatte ich immer mal wieder mit dem Heimweh zu kämpfen – Ihr wisst ja, dass ich darin eine besondere Begabung habe (ich habe hier bereits darüber geschrieben). Daher tut es gut, wenn man neue schöne Dinge entdeckt und liebe Menschen kennen lernt.
Und während ich nun im Zug sitze (warum das so ist, erfährt Ihr hier), rate ich Euch auf den Markt zu gehen, ein bisschen zu schwatzen, leckeres, frisches Gemüse zu kaufen und einen guten Kaffee zu geniessen…
Ich wünsche Euch ein wundervolles Wochenende!

 

Herzlichst, Eure Signora Pinella