Kinderreise nach Trauttmansdorff…

Kinderreise nach Trauttmansdorff…

Kinderreise nach Trauttmansdorff…

Ach, wie die Zeit eilt… Ich wollte schon lange wieder einen Blogbeitrag schreiben. Aber mit einem Kind ändert sich das Leben halt eben doch ziemlich krass und Zeit wird ein rares Gut. Ich bemühe mich täglich eine gute Balance zwischen Familie, Arbeit und Haushalt zu finden. Manchmal funktioniert es gut und alles läuft wie am Schnürchen und manchmal ist der Wurm drin und nix läuft. Bevor ich Mutter wurde, war mir nie bewusst, was für ein gewaltiger Kraftakt es ist, diese verschiedenen Aufgaben zu meistern und wie wertvoll es ist, auch mal etwas Zeit für sich allein und seine Hobbies zu haben. Oft fehlt mir die Nähe zu unserer Familie und mit Kind fährt man auch nicht so locker schnell zwei Stunden Auto, bis man bei den Eltern oder Geschwistern ist. Mit Hilfe einiger lieber Menschen hat sich nach der Geburt unseres Sohnes immer mehr das Dorf um uns herum formiert, von dem ich jahrelang geträumt habe. Plötzlich waren da liebe Menschen, die uns als Familie begleiten und für uns zu einer unbezahlbaren Unterstützung geworden sind. Für das bin ich sehr dankbar!

Umgezogen sind wir auch noch. Zum Glück innerhalb des gleichen Wohnortes. Trotzdem ist ein solcher Schritt mit Kind nicht zu unterschätzen und braucht einiges an Logistik und Hilfe von besagtem Dorf. Ich muss immer noch lachen, wenn ich daran denke, wie der Mann meiner lieben Freundin am Abend nach dem Umzug, ohne zu murren in unserem Wohnzimmer Vorhänge aufgehängt hat.

Ich habe mir vorgenommen, in den nächsten Wochen etwas von der Zeit nach der Geburt unseres Sohnes, dem Familienleben und unserem Alltag zu berichten. In Gesprächen mit anderen Eltern und besonders mit anderen Müttern habe ich realisiert, wie sehr die Themen rund um Geburt, Wochenbett und Elternwerden beschäftigen und auch belasten können. Auch für mich war der Start ins Leben als Mutter oder wie ich auch gerne sage die «Mutterwerdung» nicht ganz einfach. Ich habe von Anfang an ehrlich darüber gesprochen und daraus sind viele gute Gespräche entstanden. Zusätzlich habe ich so viel in so kurzer Zeit gelernt und denke und hoffe, dass die Erfahrungen, die der Signore und ich gemacht haben, anderen Eltern helfen können. Das ist auch der Hauptgrund, warum ich gerne wieder mehr Zeit in meinen Blog investieren möchte. Er war immer der Ort, an dem ich mich kreativ und vor allem frei ausleben und über Herzensthemen schreiben konnte. Das hat mir in den letzten Jahren, in denen sich das Schreiben ausschliesslich auf das Berufliche beschränkt hat, gefehlt.

Bevor ich von diesen Aspekten des Familienlebens berichte, möchte ich Euch ganz aktuelle Bilder von unseren Ferien im schönen Südtirol zeigen. Treue Leserinnen und Leser wissen, dass dieser Ort einen besonderen Platz in meinem Herzen hat. Ihn nun auch mit unserem Sohn erleben zu können, bedeutet mir sehr viel. Es hat etwas gedauert, bis wir etwas mehr Sicherheit beim Reisen mit unserem Kind gewonnen haben. Inzwischen haben wir unsere Reiseroutinen gefunden und wissen, was funktioniert und was eben auch nicht. So versuchen wir zum Beispiel an einem Tag nur etwas zu unternehmen und gleichzeitig genügend Zeit fürs Spielen und Nichtstun einzuplanen. Wir haben auch die Erfahrung gemacht, dass es Sinn macht, zum Beispiel Autofahrten auf Schlafenszeiten zu legen. So können wir gewisse Strukturen aus dem Alltag beibehalten und trotzdem etwas von der Welt sehen. Am Anfang war diese Fremdbestimmung für mich sehr schwierig. Irgendwann haben wir verstanden, dass genau diese Strukturen für Eltern sehr hilfreich sein können. Wenn wir den Bedürfnissen dieses kleinen Menschen Raum geben, bleibt für unsere schlussendlich mehr Platz, als wenn wir dagegen ankämpfen würden.

Ein besonderes Erlebnis war für uns der Besuch der Gärten von Schloss Trauttmansdorff. Unser Kleiner findet solche Orte grossartig und so wussten wir, dass es ihm auch in diesem botanischen Garten gefallen wird. Tatsächlich ist er dann fröhlich mit uns durch die Gartenlandschaft gewandert. Da er nicht mehr gerne in seinem Wagen sitzt und am liebsten selbst gehen will, bei ihm ist das lustigerweise immer eher ein Hüpfen, haben wir nicht den ganzen Garten sehen können. Aber auch das war völlig ok, weil wir dafür immer wieder Halt gemacht und die Fische im Teich, Enten oder besondere Pflanzen bestaunt haben. Reisen mit Kind entschleunigt ungemein. Jedenfalls können wir die Gärten von Schloss Trauttmansdorff als Ausflugsziel für Familien wärmstens empfehlen. Unter www.trauttmansdorff.it gibt es weitere Infos zu den Angeboten und Öffnungszeiten.

Ich hoffe, dass Euch unser Ausflug nach Trauttmansdorff gefallen hat und ich nun wieder etwas mehr Zeit finde, Euch auf meinem Blog in unserem Alltag mitzunehmen!

Herzlichst, Eure Signora Pinella

Ein neues Leben…

Ein neues Leben…

Ein neues Leben…

Es scheint eine Ewigkeit vergangen zu sein, seit ich meinen letzten Blogbeitrag geschrieben habe. Also zumindest fühlt es sich für mich so an und irgendwie ist es auch so. Ich hatte fest vorgehabt, bis zur Geburt unseres Sohnes noch einige Blogposts zu veröffentlichen. Man sagt aber nicht von ungefähr, dass das letzte Trimester der anstrengendste Teil der Schwangerschaft sei. Während ich durch die ersten Monate nur so durchgehüpft bin, kamen am Schluss einige gröbere Beschwerden dazu und ich hatte einfach keine Energie mehr.

Jedenfalls wurden der Signore und ich pünktlich zu Beginn des Aprils mit unserem Sohn beschenkt und was soll ich sagen, er ist für uns einfach das wundervollste Wesen überhaupt. Ich hätte mir nie vorstellen können, welche Glücksgefühle die Ankunft eines kleinen Menschleins mit sich bringen kann… Und ich habe auch die Geburt, vor der ich solche Panik hatte, als etwas sehr Schönes erlebt. Ich teile das hier auch deshalb, weil ich mir im Vorfeld viele schlimme Geschichten anhören musste. Ich finde das so dermassen doof und unnötig, Schwangeren solche Sachen zu erzählen. Jede Schwangerschaft und jede Geburt und jede Frau sind unterschiedlich… Zum Glück habe ich in meinem Umfeld aber auch andere Frauen, die mir Mut gemacht haben und an sie habe ich dann auch immer wieder gedacht, als es so weit war.

Ich fand dafür die ersten Monate mit einem so kleinen Menschlein und die Umstellung von einem sehr selbstbestimmten, freien Leben auf die absolute Fremdbestimmung durch ein Baby sehr herausfordernd. Dazu kam auch noch, dass ich mich sehr einsam fühlte (es auch oft war) und ich im Wochenbett nicht die Fürsorge erhielt, die ich gebraucht hätte. Einerseits lag das daran, dass ich bisher in meinem Leben meine Probleme meist selbst lösen konnte und gar nicht auf die Idee kam, um Hilfe zu bitten. Anderseits war die institutionalisierte Hilfe, die einer Frau in der Schweiz nach der Geburt zusteht, einfach nicht ok bzw. wurde lieblos und schludrig ausgeführt. Und hätten wir in unserem Wohnort nicht eine wunderbare Mütterberaterin, weiss ich nicht, wie lange ich noch gebraucht hätte, um aus meinem Loch herauszukommen. Durch diese Erfahrung wurde mir bewusst, wie gut man nicht nur für Schwangere, sondern auch für Wöchnerinnen sorgen muss. Ich habe mir fest vorgenommen, jeder Frau, die künftig in meinem Umfeld schwanger wird und ein Kind bekommt, so viel Hilfe wie möglich zukommen zu lassen. Und zwar nicht mit endlosen Besuchen und dem Knuddeln vom Baby, sondern mit Putzen, Essen kochen, Einkäufe erledigen, Gesellschaft leisten, Trösten, Ermutigen und einfach Dasein.

Denn es ist nicht nur das Baby, das geboren wird, sondern auch die Mamma. Und geht es der Mamma gut, kann sie sich auch gut um ihr Kleines kümmern.

Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich mir lange Zeit gelassen habe, Mamma zu werden. Ich habe diesen Schritt sehr bewusst gemacht und das hat mir in den schwierigen Situationen geholfen. Jetzt komme ich langsam an den Punkt, an dem ich mich an mein neues Leben und mein neues Ich gewöhnt habe. Vermutlich klingt das etwas pathetisch, aber ich habe festgestellt, dass zu diesem Mutterwerden auch dazu gehört, dass man einen gewissen Teil von sich gehen lassen muss. Gleichzeitig wird man eben plötzlich zur Mamma und entdeckt ganz viele neue Seiten an sich. Und dann ist da noch dieser Teil, der bleibt. Für mich war es wichtig zu entdecken, dass ich – nachdem die ganzen Hormone wieder etwas zur Ruhe gekommen sind – in vielen Dingen immer noch mich selbst bin. Selten hat mich ein Kompliment so gefreut, wie als der Signore mir etwa sechs Monate nach der Geburt erklärt hat, dass ich nun wieder die alte Pinella sei;)

Auch wenn ich mit Leib und Seele Mutter bin, hat es mir gutgetan, dass ich zum Beispiel auch wieder in einem reduzierten Pensum in meinen Beruf zurückgehen konnte. Dort ist alles wie immer und ich liebe es, dass ich geistig wieder etwas gefordert bin. Dank lieber Unterstützung und ganz viel Homeoffice, hat sich die Rückkehr in die Arbeitswelt für mich und auch für unseren Kleinen sanft gestaltet.

Wenn diese ganze C-Kiste etwas Positives hat, dann ist es sicher die Tatsache, dass sich neue Arbeitsmodelle etabliert haben und viele Dinge etwas flexibler wurden.

Und nun hoffe ich, dass wieder häufiger auch hier auf dem Blog zum Schreiben komme. Gerade beim Verfassen von diesem Beitrag ist mir aufgefallen, wie sehr mir dieses «freie» Schreiben gefehlt hat… Ich werde mir auch Mühe geben, nicht nur über Babies und Kindersachen zu schreiben. Anderseits habe ich festgestellt, wie steil die Lernkurve für frischgebackene Eltern ist und oft habe ich die besten Tipps von anderen Mamis bekommen und denke, dass es auch anderen Menschen durchaus helfen könnte, wenn ich diese teilen würde. Im vergangenen Jahr sind der Signore und ich trotz und mit Baby aber bereits an einige Orte gereist, ich habe fleissig fotografiert und will diese Erlebnisse sicher auch noch mit Euch teilen.

So, nun muss ich zu einem Ende kommen, da unser Figlio sicher bald seinen Mittagsschlaf beendet;)

Herzlichst, Eure Signora Pinella

P.S. Die Bilder zu diesem Beitrag hat die liebe Kathrin von www.davidundkathrin.com im Juni gemacht. Es ist unglaublich, wie klein unser Kleiner damals war;)

Ein neues Leben…

Ein neues Leben…