Ein riesiger Adventkranz, Schneesterne und ein dankbares Herz…
Ein riesiger Adventkranz, Schneesterne und ein dankbares Herz…
Jedes Jahr schreibe ich kurz vor Weihnachten oder oft auch an Weihnachten selbst nochmals einen Blogpost. Alte Traditionen soll man ja bekanntlich aufrechterhalten. Und weil ich heute grad gäbig Zeit habe, schreibe ich diesen Weihnachtsblogpost halt schon heute.
Die Bilder dazu wollte ich Euch ja eigentlich schon anfangs Dezember zeigen. Dann ist aber so viel passiert, ich bin nach Florenz gereist und habe den Webshop eröffnet und dann fehlte mir einfach die Zeit. Trotzdem möchte ich Euch heute noch die Bilder von einer kleinen Weihnachtsbastelei – die übrigens auch noch gut zum Rest des Winters passt – zeigen. Und dann habe ich natürlich auch noch Bilder von meinem riiiiiiiesigen Adventskranz für Euch (auf Instagram habe ich bereits erzählt, dass da etwas ein bisschen aus dem Ruder gelaufen ist;).
Bevor wir zur Deko kommen, möchte ich aber kurz noch etwas zu meiner Weihnachtszeit sagen. Dazu muss ich etwas ausholen und zuerst noch etwas zu meinem Weihnachtspost sagen, den ich vor vier Jahren geschrieben habe. Damals erhielt ich von einer lieben, treuen Leserin die Rückmeldung, dass sie den Eindruck habe, dass es mir nicht gut gehe und ich etwas traurig sei. Ich war zuerst total überrascht über diese Aussage. Dann dachte ich aber darüber nach und stellte fest, dass sie genau richtig lag damit. Mir ging es damals wirklich nicht gut. Ich befand mich beruflich in einem regelrecht toxischen Umfeld, ich hatte verschiedene «Freundschaften», in denen ich lieblos behandelt wurde, und ich fühlte mich einfach unsagbar einsam. Jedenfalls war das ein richtiger Tiefpunkt. Seither musste ich an jedem Weihnachtsfest an diese Zeit denken. Aber wisst Ihr was: Seither bin ich auch an jedem Weihnachtsfest etwas glücklicher und zufriedener. So viel hat sich zum Positiven gewendet und neue Türen sind aufgegangen. Und für das bin ich so dankbar.
Dazu muss ich aber auch sagen, dass mir die Dinge nicht einfach in den Schoss gefallen sind. Ich habe mir Menschen gesucht, die mich unterstützt haben und ich habe mich damit auseinandergesetzt, was schiefläuft. Und glaubt mir, dort zu drücken, wo es weh tut, ist nicht sehr angenehm. Ich weiss, dass Widrigkeiten zum Leben dazu gehören und auch ich gerate immer mal wieder in Situationen, die ich nicht toll finde. Aber ich habe gerade durch diese Erfahrungen gelernt, wie ich besser damit umgehen und gut zu mir selbst schauen kann.
Darum ist das heute meine kleine Weihnachtsgeschichte für Euch. Gerade dann, wenn es Euch vielleicht nicht gut geht und Ihr in einer Situation steckt, die ausweglos wirkt. Glaubt mir, ich war auch schon an diesem Punkt in meinem Leben, an dem alles rabenschwarz aussah. In dem Zusammenhang habe ich mit grossem Interesse die Bücher von Viktor Frankl gelesen. Frankl war Psychologe und Jude und wurde wegen Letzterem während dem Zweiten Weltkrieg in ein Konzentrationslager deportier. Er hat seine gesamte Familie verloren. Trotzdem schrieb er schon kurz nach dem Krieg sein Buch «…trotzdem Ja zum Leben sagen», in dem er über die Zeit im Lager berichtet. Frankl hat nicht nur in diesem Buch, sondern auch in späteren Schriften sehr viel über den Sinn des Lebens geschrieben. Sein Fazit war grob gesagt, dass einerseits Versöhnung sehr wichtig sei und man anderseits immer wissen müsse, warum und für was man lebe. Dieses Wissen würde dabei helfen, auch ganz schlimme Dinge zu überleben.
Ich habe ausgehend von diesen Gedanken angefangen, nicht nur mich, sondern auch mein Umfeld zu beobachten. Dabei habe ich festgestellt, dass ich diese Menschen als sehr angenehm empfinde, die einerseits Visionen, Ideen und Ziele haben und die anderseits mit sich ausgesöhnt oder zumindest ehrlich zu sich und zu anderen sind, was ihre Defizite anbelangt. Wenn es uns gelingt, uns selber mit Humor und Liebe zu begegnen und einen eigenen, kleinen Garten für unsere Seele anzulegen, den wir mit Liebe füllen (bei mir bedeutet das, dass ich mir immer wieder Zeit für kreative Projekte nehme), dann glaube ich, kommen wir mit uns und damit hoffentlich auch mit den Menschen um uns herum ins Reine. Zufriedenheit und Dankbarkeit beginnt im eigenen Herzen und kann von uns von keinem anderen Menschen gegeben werden, wenn wir es nicht in uns finden.
Und damit möchte ich den Bogen schliessen und eben doch noch was zu meinen zwei Advents-Deko-Projekten sagen, die mich beide sehr glücklich gemacht haben. Zuerst also zum Mobile mit den Schneesternen. Ich habe diese hübschen Papierschneesterne im Søstrene Grene gefunden und wusste sofort, dass ich daraus ein Schneestern-Mobile basteln will. Dazu habe ich die Sterne einfach zusammengeklebt und mit einem feinen Faden an einem goldenen Reifen befestigt. Das hat zwar ein bisschen Geschick erfordert, aber mit dem Ergebnis bin ich nun super zufrieden.
Das Zweite Grossprojekt – anders kann man das nicht sagen – war dann mein Adventskranz. Ich wollte dieses Jahr erstens einen Kranz stecken, damit er länger frisch bleibt und wollte zweitens unbedingt 24 Kerzen (also vier grosse und 20 kleine Kerzen) darauf befestigen. Denn ich habe mich vor der Weihnachtszeit etwas mit dem Thema Adventskranz auseinandergesetzt und habe dann eben gelesen, dass der erste Adventskranz aus 24 Kerzen bestanden hat. Offenbar hatte damals ein Pfarrer in einem Kinderheim 24 Kerzen aufgestellt und jeden Tag eine weitere angezündet, um den ungeduldigen Kindern zu zeigen, wie lange es noch bis Weihnachten dauert. Diese Idee finde ich übrigens ganz zauberhaft und darum wollte ich einen grossen Kranz mit 24 Kerzen. Die Produktion war dann übrigens gar nicht so aufwändig, da ich ihn eben gesteckt und nicht gebunden habe. Aber eben, er wurde einfach riesig und alle unsere Besucher staunen immer über die Grösse dieses Kranzes. Wenn ich ihnen dann aber die Geschichte dazu erzählen, finden sie die Idee mit den 24 Kerzen auch schön.
So, jetzt habe ich viel geschrieben. Aber manchmal ist man halt einfach im Flow und dann soll man es ja bekanntlich fliessen lassen;)
Ich habe aber fest geplant, mich im alten Jahr nochmals zu melden, da ich Euch noch meinen letzten Beitrag zu unserer Schwedenreise schulde und dieser Beitrag eigentlich noch ins alte Jahr gehört!
Ich wünsche Euch ein wunderschönes Weihnachtsfest! Ich danke Euch, dass Ihr immer treu mitlest, Eure Gedanken mit mir teilt und vor allem auch so super auf meinen Webshop reagiert habt!
Herzlichst, Eure Signora Pinella