Warum Schreiben Gold und Julia in Florenz eine Beatrice ist…
Die Julia von Florenz heisst Beatrice und wer nicht viel mit dem Schreiben von (Liebes)briefen am Hut hat, sollte spätestens bei einem Besuch in dieser Stadt damit anfangen. Damit Ihr Liebe Leserinnen und Leser das verstehen könnt, muss ich zuerst etwas ausholen…
Über Dante Alighieri (1265 – 1321) Freigeist und Autor der „Divina Comedia“ habe ich ja schon öfter geschrieben. Häufig wird in Florenz im gleichen Atemzug wie Dante ein zweiter Name genannt: Beatrice. Beatrice ist für Florenz, was Julia für Verona ist. Nach unerfüllter Liebe viel zu früh gestorben – so möchte man zumindest meinen. In Tat und Wahrheit verhielt es sich in dieser Geschichte etwas anders als bei Julia. Denn ob Beatrice überhaupt nur ein Funken romantische Gefühle für Dante hegte und ob sie überhaupt existierte, ist bis heute nicht bekannt.
Das Grab der Beatrice in der kleinen Kirche „Santa Margherita de‘ Cerchi“ ist ein Zufluchtsort für gequälte und liebeskranke Seelen. Vor dem Grab befindet sich ein Korb, der mit Zetteln gefüllt ist. Darauf haben Hilfesuchende in der Hoffnung, dass Beatrice ihnen hilft, ihre Anliegen geschrieben. Ähnlich wie im Film „Letters to Juliette“ in Verona. Obwohl mir nicht bekannt wäre, dass die Bittschreiben an Beatrice von irgendwelchen selbsternannten Sekretärinnen beantwortet werden würden.
Um der Wahrheit genüge zu tragen kurz ein paar Fakten zu Dante und Beatrice. Grundsätzlich ist es bis heute umstritten, ob Beatrice wirklich existierte oder nur ein literarisches Wunschgebilde Dantes war. In der kleinen Grabeskirche liegt jedenfalls Bice (Beatrice) Portinari, eine Florentiner Kaufmannstochter, begraben. Einigen Überlieferungen zufolge starb sie mit 27 Jahren im Kindbett. Andere Quellen berichten, sie sei bereits mit 24 Jahren während einer Epidemie ums Leben gekommen. Wenn sie denn wirklich existierte, hat Dante seine Beatrice vielleicht nicht mehr als drei Mal gesehen. Trotzdem hat er sie zu einer der wichtigsten Figuren in seiner „Divina Comedia“ gemacht, in der er von Beatrice vom Fegefeuer in den Himmel geleitet wird. Im realen Leben war Dante mit Gemma di Manetto Donati verheiratet. Sie gebar ihm vier Kinder. Als Dante jedoch aufgrund seiner politischen Überzeugungen ins Exil verbannt wurde, folgte sie ihm nicht. Vermutlich war diese Beziehung weniger romantisch überspannt, als jene zu Beatrice.
Fakt bleibt, dass es Dante irgendwie zu verpasst haben scheint, seiner Geliebten, wenn die denn existierte, seine Gefühle mitzuteilen. Ist ja auch nicht so einfach. Wer in Florenz trotzdem von grossen Gefühlen übermannt werden sollte und diese niederschreiben möchte, findet praktisch an jeder Ecke eine Cartoleria. In diesen kleinen, hübschen Läden kann man wunderbar Geschenkpapier (dazu ein andermal mehr), Briefpapier, Schreibzeug und sogar Siegel kaufen. Ich mag Siegel sehr. Also ich mag ja das geschrieben Wort sowieso. Und wenn ein Text handgeschrieben und auf schönem Papier daher kommt ist das einfach perfetto… Und wenn denn schon süsse Worte mit viel Liebe niedergeschrieben werden, verdienen sie auch eine schöne Verpackung und ein Siegel, das sie vor neugierigen Blicken schützt. Mir gefällt dieser Gedanke. Also habe ich mich nun mit Wachs und Siegel eingedeckt – schliesslich eignet sich das auch zum Verzieren von Geschenken und nicht nur zum Verschliessen geheimer Liebesbotschaften an den Signore Pinella. Ich glaube, er wäre davon wohl eher etwas irritiert…;)
Ich bin mir ja durchaus der Vorteile von SMS und E-Mail bewusst. Trotzdem ist es persönlicher eine schöne Karte oder einen Brief zu erhalten. Na ja, wenn sie denn ankommen und wenn man sie denn aus dem Briefkasten fischen kann. Bisher haben alle Briefe nämlich ewig gebraucht und wenn sie angekommen sind, brauchte ich eine gewisse Zeit, um sie aus unserem Briefkasten zu holen. Denn
einen Schlüssel dazu haben wir bis heute nicht…
Da das Empfangen von Post bei mir nur unter erschwerten Bedingungen möglich ist, habe ich entschieden, dass ich dafür ein paar schöne Ansichtskarten und versiegelte Briefe verschicken werde. Das macht schliesslich auch Freude. Wäre schön, wenn es mir einige von Euch gleichtun und wenn Ihr Euren Lieben einmal wieder auf Papier ein paar nette Worte schreiben würdet… Wie heisst es schon wieder „Reden ist Silber, Schreiben ist Gold?!“;)
Weil der Signore sich über meine tendenziöse Darstellung des Fussballs in Italien und besonders über die Aussage geärgert hat, dass Florenz immerzu Juventus Turin unterliege und die Fans ungehobelt seien, lasse ich ihn heute einmal zu Wort kommen:
Nachdem Signora Pinella schon einige Kommentare über den „calcio“ in Italien verfasst hat, möchte ich als eingefleischter Fussbalfan einmal einige Dinge ins rechte Licht rücken…
Lebt und arbeitet man in Florenz, so gibt es kein Vorbeikommen am ACF Fiorentina. Will man in der Kaffeepause (davon gibt es in Italien jeden Tag unzählige…) bei der Arbeit mitreden können, so müssen die letzten Spielresultate, die aktuelle Tabelle der Serie A, sowie die Torschützenlise immer präsent sein im Kopf. Zu heissen Diskussionen führt auch immer wieder der Gesundheitszustand
der beiden dauerverletzten Stürmerstars Guiseppe Rossi und Mario Gomez.
Das erste offizielle Match bestritt ACF Fiorentina am 22. September 1929 anlässlich eines Freundschaftsspieles gegen die AS Roma. Bei dieser Partie spielten die Florentiner erstmals in der Geschichte mit violetten Trikots, die mit der Florentiner Lilie (italienisch: Giglio) bestickt waren. Dies führte in der Folge zu den Übernamen la viola (zu Deutsch: die Violette) und i gigliati (die Lilien), die bis heute als Bezeichnungen für die Florentiner gebräuchlich sind. Eine nicht ganz so ernste gemeinte Legende besagt, die violette Farbe der Trikots sei ungewollt entstanden. Man habe die ursprünglich rot-weissen Trikots nach dem Match im Fluss Arno gewaschen, worauf sich diese violett verfärbt hätten…
Während grosse italienische Klubs wie etwa Juventus Turin, AC Milan oder AS Roma Fans verteilt über den ganzen Stiefel haben, so ist die Fiorentina vor allem in der Toskana verankert. Ein Arbeitskollege erklärte mir, dass sei genetisch bedingt: „Kommt man in Florenz auf die Welt, so ist man Fan der Fiorentina. Punkt- Ende der Diskussion.“ Als ich mir die kritische Feststellung erlaubte, dass sich doch sicher auch Anhänger von anderen Clubs in der Stadt finden würden, antwortete er naserümpfend: “Korrekt, aber das sind alles Hinzugezogene, die gelten nicht…”
Besonders viel Spott ernten in Florenz die Anhänger des Erzrivalen Juventus Turin, welche hier einfach nur “i gobbi”, (die Buckligen) genannt werden. Dieser Übername beruht darauf, dass die Fußballtrikots von Juventus Turin in den 1950er Jahren einen Buckel auf dem Rücken der Spieler formten, sobald diese zu rennen anfingen.
Es ist klar, dass ganz Florenz in Staatstrauer verfiel, als die Fiorentina vor ein paar Wochen in der Europa League gegen genau diese Gobbi nach einer knappen 1 zu 0 Heimniederlage ausgeschieden ist.
Am 6. April 2014 war es für mich dann soweit. Ich hatte mir ein Ticket ergattert und nahm ausgerüstet mit einem passenden Fan-Schal auf der Tribüne Maratone des altehrwürdigen und 47 500 Plätze fassenden Stadio Artemio Franchi Platz. Das Stadion wurde 1931 gebaut und sollte dringend mal renoviert werden. Doch es herrscht ganz ein besonderer Charme, den topmoderne Arenen nicht bieten können. Dazu trägt sicherlich auch die etwas ungewöhnliche Hymne bei, die jedesmal beim Einlaufen der Spieler gespielt wird https://www.youtube.com/watch?v=yy4oafMOIm0. Sofort fühlt man sich um Jahrzehnte in die Vergangenheit versetzt.
Man sitzt so eng zusammen, dass man spätestens nach dem 3. unbeabsichtigten Ellbogen-Rempler mit dem Sitznachbarn automatisch ins Gespräch kommt… Als ich dann in meinem kargen Italienisch mühsam erklären wollte, dass mein Lieblingsverein zu Hause BSC Young Boys heisst, erntete ich nur ein Schulterzucken: „Noch nie gehört. Das liegt in der Schweiz????? Da gibt es doch den FC Basilea…”
Insgesamt war ich sehr überrascht von der friedlichen Stimmung, weit weg von den vergangenen Beiträgen in den Nachrichtensendungen über italienische Ultras. Vielleicht liegt es auch daran, dass in der Pause die Kolonne bei der Espresso Bar fast doppelt so lange war, wie diejenige beim Bierstand…
Nach einem sehr unterhaltsamen Spiel hat die ACF Fiorentina übrigens 2 zu 1 gegen Udinese Calcio gewonnen. Und ich spiele schon mit dem Gedanken mir eine Saisonkarte für 2014/15 zu kaufen… Ob die Signora Pinella da wohl einverstanden ist?
Als kleines Kind hörte ich stundelang die Kassetten mit den Geschichten über die „Fünf Freunde“. Viele von euch liebe Leser werden sie auch noch kennen?! Die fünf Freunde haben im schönen England die verrücktesten Abenteuer mit alten Schiffswracks und geheimen Tunneln erlebt. Umso erfreuter war ich, als ich einen Anruf einer lieben neuen Bekannten erhielt. Sie erklärte mir, dass sie uns eine Führung durch den Vasari-Korridor organisiert hätte. Dabei handelt es sich um einen Geheimgang, der den Palazzo Vecchio, über die Uffizien und die Ponte Vecchio mit dem Palazzo Pitti verbindet. Cosimo I. de Medici liess ihn im Jahre 1565 von seinem Hofarchitekten Giorgio Vasari bauen. Meraviglioso – Wunderbar.
Ich stellte mich also bereits darauf ein, dass ich meine Wanderschuhe und die Stirnlampe montieren und durch den Untergrund und die geheimen Gemäuer von Florenz schleichen könnte. Da sieht man, wie viel ich noch lernen muss. Ein Medici würde nie durch dunkle, muffige und nasse Tunnel gehen. Ein Medici schreitet hocherhabenen Hauptes über den Köpfen des Pöbels hinweg… Also nix mit Stirnlampe… Diese kommt ja schliesslich anderweitig bereits genug zum Einsatz. Denn jedes Mal, wenn ich vergesse, dass ich den Backofen nicht zusammen mit der Waschmaschine und dem Computer verwenden kann, fällt die Sicherung in unserem Appartemento raus und ich muss, da das häufig am Abend passiert, meine Stirnlampe hervorholen und den Schaden beheben. Dabei ist sie
wirklich eine grosse Hilfe!
Wir versammelten uns also am morgen früh auf der Strasse zwischen Palazzo Vecchio und Palazzo Pitti, um durch den knapp einen Kilometer langen Gang zu marschieren. Noch ein bisschen muffig, weil ich auf Anweisung von Signore Pinella ohne Stirnlampe und Gummistiefel losziehen musste, erwartete ich, dass wir nun möglichst schnell in die geheimen Gemäuer abtauchen würden. Doch weit gefehlt. Diesen Geheimgang muss man sich verdienen. Unsere liebe Führerin, eine versierte Kunsthistorikerin, geleitete uns zuerst durch die heiligen Hallen der Uffizien. Auch wenn ich mich wiederhole: Meraviglioso. So lustwandelten wir also an den Werken von Botticelli, Michelangelo und Da Vinci vorbei dem Gang entgegen. Man betritt ihn durch eine Tür im oberenStockwerk der Uffizien und steigt über eine lange Treppe hinab in den Tunnel, in dem sich eine imposante Gemäldesammlung befindet. Ein Kilometer Kunstgeschichte erster Güte. Doch nicht nur die Bilder im Gang beeindrucken, sondern auch der Blick durch die Fenster auf den Arno und die Ponte Vecchio.
Nach dem Überschreiten der Brücke schlängelt sich der Gang quer durch Privathäuser und vorbei an der Kirche Santa Felicita bis zum Palazzo Pitti und endet bei einer völlig unscheinbaren, graublauen Türe gleich neben der Grotta Grande im wunderschönen Boboli Park.
In den Tunnel hineinzukommen ist jedoch gar nicht so einfach (er kann nur geführt und mit Voranmeldung besichtigt werden). Alle Infos dazu gibt es hier:
„Le Murate“ – wo bewegte Geschichte auf viel Kreativität trifft…
„Zuerst möchte ich die Ponte Vecchio sehen, dann noch den Piazza della Signoria und den Palazzo Pitti und den Palazzo Vecchio und den Dom und vielleicht noch die Uffizien und die David Statue und allenfalls noch die Piazzale Michelangelo…“, so lautet das klassische Programm für den Durchschnitts-Florenz-Besucher. Wer länger als ein paar Tage in dieser Stadt verweilt, sieht sich auch ganz gerne einmal einen Ort an, an dem es nicht von Touristen wimmelt. Irgendwann beginnt die bewusste Suche nach den geheimen und verborgenen Plätzen der Stadt.
Einen dieser magischen Plätze habe ich in der „Le Murate“ gefunden. Ein Ort an dem Tragik und Kreativität nahe beieinander liegen. Ursprünglich war der Gebäudekomplex im 14. Jahrhundert als Kloster gebaut worden. 1808 wurde „Le Murate“ dann zum Männer-Gefängnis von Florenz umgebaut. Zur Zeit des zweiten Weltkrieges erlangte „Le Murate“ traurige Berühmtheit, weil dort Gegner des Faschistischen Regimes grausam gefoltert wurden. Laut meinem Sprachlehrer wurde „Le Murate“ nach dem Krieg bis zu seiner Schliessung als Frauengefängnis genutzt. „Le Murate“ heisst so viel wie „die Eingemauerten“ oder auch Bollwerk. Ersteres ist natürlich treffender.
Also, wo früher schwere Mädchen und Jungs, aber auch politisch verfolgte Frauen und Männer zu Recht oder wohl öfter zu Unrecht ihre Haftstrafen abgesessen haben, wird heute musiziert, philosophiert, gegessen und gewohnt. Der ganze Gebäudekomplex wurde einerseits zu Studentenwohnungen und Wohngenossenschaften und anderseits zu Galerien, einem Buchladen, Konzertlokal und Restaurant umgebaut. Kreativität soweit Augen, Ohren und alle anderen möglichen Sinne reichen…
Nebst dem literarischen und musikalischen Seelenfutter wird in „Le Murate“ auch gut für das leibliche Wohl gesorgt. Das Essen ist wohltuend weit entfernt von der schweren Florentiner Küche und jeden Sonntag kann gebruncht werden – auf Wunsch sogar vegetarisch.
Für mich ist „Le Murate“ ein wunderbares Beispiel für die Weite der Möglichkeiten, die sich bieten, wenn die Menschen kreativ sind und zusammen etwas auf die Beine stellen und sie erinnert mich immer wieder daran, dass sich die Geschichte eines Menschen oder eben auch eines Gebäudes von tragisch zu leicht und befreit wenden kann!
Italien ist: Wenn man unverhofft wunderbare Schätze findet…
Ich hatte ja immer schon eine ausgesprochene Schwäche für Märkte. Flohmärkte, Stoffmärkte, Gemüse- und Kräutermärkte und so weiter… Ich befürchte aber, dass meine Vorliebe oder wohl besser gesagt Sucht für Märkte hier in Florenz noch viel schlimmer wird. Das hat vor allem damit zu tun, dass ich hier dank einer lieben Mitschülerin aus der Scuola Michelangelo auf einen Markt aufmerksam wurde, der alle meine Marktpassionen vereint: Den Mercato Sant‘ Ambrogio an der Piazza Ghiberti. https://www.mercatosantambrogio.it/
Hier finden sich auf kleinstem Raum die wunderbarsten Schätze. Der Markt lässt nicht nur Herzen aller Hobbyköche höher schlagen, weil sich hier wunderbares Gemüse und herrliche Früchte und gutes Fleisch finden lassen, sondern macht auch Schuhnärrinnen, Secondhandkleider- und Geschirrsammler und Basteltanten (wie mich) glücklich.
Während drinnen in der grossen, wunderbar altmodischen Markthalle Oliven jeglicher Art, frische Pasta, Käse, Fleisch und Fisch verkauft werden (übrigens kann man dort auch sehr gut und günstig essen. Es sei aber jedem mit schwachem Magen ans Herz gelegt die Finger vom Lampredotto zu lassen. Dabei handelt es sich um gekochten Darm, der scharf gewürzt und mit Sauce versehen in ein Brötchen gepackt wird. Ähnlich wie Kebab…), befinden sich draussen die Stände, welche jeden Mittag, wenn der Markt um 14 Uhr vorbei ist, wieder abgebaut werden. Auch wenn ich gerne durch die grosse Markthalle bummle, hat es mir vor allem der Teil rund um die Halle angetan. Vor allem auch deshalb, weil sich die Stände immer etwas abwechseln und man am Morgen, wenn man auf den Markt geht nie genau weiss, was sich wieder Schönes finden lässt.
Einmal ist es ein neuer Stand mit Schuhen, an dem ich die wunderbarsten roten Pumps gefunden habe, die es wohl auf der Erde je gegeben hat. Leider waren sie mir eine Nummer zu klein und ich musste sie schweren Herzens zurück lassen (aber wer weiss, vielleicht, eines schönen Tages sind sie wieder da, eine Grösse grösser und warten genau auf mich). An einem anderen Tag findet man einen Stand mit altem Spitzenstoff und Band und an einem anderen einen mit herrlichen Küchenkräutern. Habe ich schon erwähnt, dass der Markt für mich wie eine Wundertüte ist?
Und dann gibt es noch einen Stand, mit den grössten Schätzen (natürlich neben all dem herrlichen Gemüse und den Früchten). Hier werden Glas- und Süsswasserperlen und alles was Frau braucht um ihren eigenen Schmuck herzustellen zu Spottpreisen verkauft. In diesem bunten Gewirr könnte ich stundenlang herumwühlen. Heute habe ich also nicht nur für das leibliche- sondern auch für das seelische Wohl der Signora eingekauft. Und würde ich nicht noch Besuch von einer lieben Freundin bekommen, müsste Signore Pinella das ganze Wochenende auf mich verzichten, da ich mit der Schmuckherstellung beschäftigt wäre. Wenigstens habe ich jetzt schon eine Idee für die Geburtstags-und Weihnachtsgeschenke für alle weiblichen Verwandten und Freundinnen…
P.S. der Mercato Sant’Ambrogio ist übrigens nicht der gosse Mercato Centrale, der überall in den Reisführern gepriesen wird. Mir wurde erklärt, dass der Mercato Sant‘Ambrogio der Markt der Urflorentiner sei. Und hier ist das Degustieren der Produkte ein fester Bestandteil des Marktbesuches. Doch nicht nur da zeigen sich die Marktleute grosszügig. Oft erhält man eine Tomate oder eine Apfel und manchmal sogar ein Körbchen Erdbeeren zusätzlich geschenkt… Oder eben in meinem Fall einen weiteren Strang Perlen. Oh, was bin ich für ein Glückskind…;)
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