Seelentrösterperlen…
In einem ganz alten Beitrag (hier gehts zu diesem Post) habe ich Euch berichtet, wie ich mich in Florenz in Perlen verliebt habe. Für mich waren das in meiner ersten Zeit dort wahre Lebensretter. Dazu muss ich vielleicht kurz ausholen. Im Jahr bevor wir nach Florenz gezogen sind, haben wir geheiratet und ich habe viel gearbeitet. Letzteres habe ich besonders gerne gemacht, da ich meine Arbeit und auch meine Kollegen sehr gerne hatte und da geht man halt einfach gerne zur Arbeit. Ersteres fand ich etwas anstrengend… Aber das geht vermutlich vielen Bräuten so.
Sei’s drum. Ich war jedenfalls bis zur letzten Minute vor unserer Abreise komplett ausgebucht. Und dann sass ich plötzlich in Florenz, in einer Stadt, in der ich niemanden kannte und vor allem auch ohne Arbeit war und ja, da fiel mir doch ganz schön die Decke auf den Kopf. Kurzentschlossen habe ich mich dann in der Sprachschule angemeldet. Unser Lehrer hat jeden Tag nach zwei intensiven Theoriestunden mit uns Ausflüge durch Firenze gemacht und so bin ich dann eben auch schnell mal auf dem Mercato Sant’Ambrogio (darüber habe ich bereits hier berichtet) und somit beim Stand vom Perlenhändler Ali aus Bangladesh gelandet.
Und von da an waren die Perlen mein Schatz. Ich habe mein ganzes Umfeld mit Perlenketten eingedeckt. Einfach weil mir das Kreativsein und Perlenknüpfen so gut tat und so viel Freude bereitete und mich von meiner Einsamkeit ablenkte. Die Perlen sind bis heute für mich ein Schatz und immer mal wieder ein Seelentröster geblieben. Mittlerweile wohnen sie in einem altmodischen Koffer, den ich zum Beispiel hervorhole, wenn meine Schwester mit meinen Nichten zu mir zu Besuch kommt. Dann können wir einen ganzen Nachmittag darin nusche (das ist das Berndeutsche Wort für wühlen) und Ketten aufziehen. Dazu trinken wir Punsch und sind einfach glücklich und zufrieden. Gerade letzte Woche hatten wir zusammen so einen gemütlichen Nachmittag. Ein Perlenprojekt konnte ich an diesem Nachmittag leider noch nicht umsetzen, dass mir schon lange im Kopf herumspukte. Heute fand ich nun (dank einer Grippe, die mich schon einige Tage plagt und Zuhause festhält) etwas Zeit dafür.
Ich liebe Statementketten. So richtig grosse, die etwas hermachen. Ich habe mir schon lange überlegt, dass ich gerne eine solche Kette aus richtigen Perlen hätte. Und da es in meinem Koffer noch einige Süsswasserperlen hatte, die noch auf ihre Bestimmung warteten, habe ich diese in mein Projekt integriert. Als Basis für die Kette habe ich einfach billigen Modeschmuck gekauft und die Perlen, die ursprünglich an dieser Kette befestigt waren, abgeschnitten. Dann habe ich die echten Perlen der passenden Grösse entsprechend aufgereiht und an der Modeschmuckkette befestigt. Ich finde diese Mischung aus edel und etwas blingbling sehr gelungen und freue mich jetzt schon, wenn ich die Kette dann tragen kann.
Und so schliesst sich der Kreis irgendwie wieder und die Perlen von Ali wurden mir an einem mühsamen Grippetag einmal mehr zum Seelentröster. Einfach weil es gut tut, wenn die Welt an trüben Tagen glitzert und voller Perlglanz ist.
Ich wünsche Euch ebenfalls etwas Funkeln und Glitzern und sollte Ihr je nach Florenz reisen, dann schaut auf dem Markt bei Ali vorbei!
Herzlichst, Eure Signora Pinella
Sehr edel :-)!!!
Vielen Dank liebe Karen!!!