Passeggiata durch Locarno…

Passeggiata durch Locarno…

Passeggiata durch Locarno…

Dass der Signore und ich immer mal wieder Heimweh oder eben Nostalgia nach Italien haben, sollte Euch bekannt sein. Da trifft es sich wunderbar, dass die Mama vom Signore sich kürzlich eine Ferienwohnung im Tessin zugelegt hat (hier habe ich bereits darüber berichtet). So fahren der Signore und ich nun regelmässig in den italienischsprachigen Teil der Schweiz und stellen uns vor, dass wir wieder in Italien wären. Ich fühle mich dann jeweils unsagbar inspiriert – vor allem auch kulinarisch – und das hat wiederum für Euch liebe Leserinnen und Leser den Vorteil, dass mir hier auf dem Blog die Inspirationen aus dem Süden nicht ausgehen. So nehme ich Euch heute mit auf eine Passeggiata durch Locarno.
Wir beginnen unseren Spaziergang am See und wenn etwas Zeit übrig bleibt, dann geniessen wir die Bäderwelten und den Blick über den See im Lidospa (im Moment ist es aber geschlossen, da es bis im September revidiert wird). Hier gibt es mehr Informationen dazu: https://www.lidospa-locarno.ch/
Nach dem Baden geht’s zum Kaffeetrinken auf die Piazza Grande, wo den ganzen Sommer über verschiedenen Festivals stattfinden. Mir kommt es sehr gelegen, dass direkt an der Piazza Grande verschiedene Warenhäuser sind. Ich stöbere besonders gerne durch deren Haushaltsabteilung und habe dabei einige wundervolle Bücher mit Rezepten aus der Tessinerküche entdeckt. Aber dazu gleich noch mehr.
Sowieso kommt jetzt langsam der Hunger und deshalb geht es von der Piazza aus weiter in die Altstadt ins wundervolle Restaurant „Cittadella“. Dort bekommt der Liebhaber der italienischen Küche alles was sein Herz begehrt und erst noch in hervorragender Qualität und im stimmungsvollen Ambiente serviert. Weitere Informationen dazu gibt es unter https://cittadella.ch/de/
Und für alle diejenigen, die jetzt nicht die Möglichkeit haben postwendend zu einem leckeren Essen ins Tessin zu fahren, hier ein Rezept für ein wirklich leckeres, italienisches Essen. Inspiriert dazu wurde ich von einem Rezept vom Blog www.zumfressngern.ch Die Autorin ist eine wahre Kochmeisterin, scheut sich nicht vor ausgefallenen Sachen und gibt mir immer wieder den Anstoss Neues zu probieren. Sie hat unsagbar leckere Ziger-Gnocchi gemacht (hier geht’s zum Rezept und Ihr findet viele wichtige Informationen zum Thema Ziger bzw. Ricotta). Ich habe das Ganze etwas modifiziert und angepasst (weil ich einfach sehr gerne Kartoffeln mag und die für mich unbedingt in Gnocchi rein gehören, dafür habe ich komplett auf die Eier verzichtet) und daraus wurden „Ricotta Gnocchi à la Signora Pinella“.
Zutaten (wenn Ihr es als Primo Piatto serviert, reicht dieses Rezept für vier Personen, als Hauptgang würde ich die doppelte Menge machen): 400g mehlig kochende Kartoffeln, 120g Ricotta, 100g Mehl, Salz, Muskatnuss.
Zubereitung: Zuerst die Kartoffeln schälen, in kleine Würfel schneiden und im Salzwasser weichkochen, das Wasser abgiessen und die Kartoffeln auskühlen lassen. Die ausgekühlten Kartoffeln mit der Gabel oder dem Kartoffelstampfer zerdrücken, den Ricotta, das Mehl, Salz und gemahlener Muskatnuss dazu geben und alles zu einem homogenen Teig verkneten. Diesen zu langen Teigwürsten ausrollen, in kleine Teile schneiden und daraus runde Kugeln formen. Die Gnocchi werden nun in heisses Wasser nicht mehr ganz kochendes Wasser gegeben (wenn das Wasser noch kocht, neigen die Kugeln dazu zu zerfallen). Wenn sie obenauf schwimmen, sind sie bereit, können mit der Schöpfkelle aus dem Wasser gefischt und mit Salbeibutter (dazu einfach Salbei in heisser Butter andünsten) oder mit einer mediterranen Sauce aus Tomaten, Zucchini und Auberginen (ich habe mich hier für diese Variante entschieden) serviert werden.
Das Besondere an diesem Rezept ist der Ricotta (der in der Schweiz Ziger genannt wird). Er gibt dem Rezept einen spannenden Twist und ist ein gesunder Eiweisslieferant (wenn Ihr die Gnocchi also als Hauptgang serviert, braucht Ihr gar kein Fleisch mehr dazu).
Und nun habe ich schon wieder Hunger… Das passiert mir immer, wenn ich Rezepte für Euch aufschreibe;) Ich denken aber, dass es wirklich gut und wichtig ist, dem Essen genügend Zeit zu widmen. Kürzlich habe ich mir auf Netflix die vierteilige Serie „Cooked“ angesehen. Auch da wurde betont, wie viel gesünder Essen für uns Menschen ist, das aus frischen Zutaten zubereitet wurde. Dazu kommt, dass ich den sozialen Aspekt vom gemeinsamen Kochen und Essen extrem mag. Die besten Gespräche ergeben sich immer beim Essen oder wenn man danach zufrieden und glücklich und mit vollem Bauch zusammen sitzt und über Gott und die Welt spricht.
Ich wünsche Euch einen guten Start in die neue Woche und
viel Zeit und Energie fürs Kochen und Essen!
Herzlichst, Eure Signora Pinella

Veronika, der Lenz ist da…

Veronika, der Lenz ist da…

Veronika, der Lenz ist da…

Kennt Ihr die Comedian Harmonists und ihr leicht obszönes Liedchen „Veronika, der Lenz ist da“? Na ja, sie singen da was von Spargel und dem Frühling und so. Aber hört es Euch hier selber an… Das Lied passt für mich perfekt zum Frühling und Spargel auch – jetzt ganz praktisch auf dem Teller. Ihr wisst ja, ich mag simple und einfache Rezepte, da oft die Zeit zum ausgiebigen Kochen fehlt. Das hole ich dann am Wochenende nach, nachdem ich „Tralala“ gesungen habe und durch die Wälder gezogen bin oder wie heisst es im Lied?
Hier also das Rezept für einen wirklich leckeren Spargelgratin a la Signora Pinella.
Zutaten für vier Personen: 2 Bund grüne Spargeln (mindestens 25 Stück), 1 Ei, 250g Quark, 1dl Halbrahm, 100g Reibkäse, 1 EL Zitronensaft, frische Petersilie, Salz, Pfeffer
Zubereitung: Zuerst die Spargeln waschen und die hölzernen Enden abschneiden, danach die Spargeln für fünf Minuten im Salzwasser blanchieren. Derweilen die restlichen Zutaten zu einer glatten Masse verrühren und mit dem Zitronensaft, der klein gehackten Petersilie, dem Salz und Pfeffer würzen. Die Spargeln in eine Gratinform geben, mit dem Quark-Rahm-Guss übergiessen und 20 Minuten im auf 180 Grad vorgeheizten Ofen gratinieren. Besonders gut schmecken die Spargeln zusammen mit Reis und etwas Rohschinken.
Ihr seht, es ist keine grosse Sache in kurzer Zeit etwas Leckeres zu kochen und gleichzeitig den Frühling zu zelebrieren.
Und bis der Frühling endlich einzieht und das Schmuddelwetter aufhört, könnt Ihr Euch ja einen gemütlichen Filmabend machen. Denn die Geschichte der Gesangstruppe Comedian Harmonist wurde vor einigen Jahren verfilmt und erzählt sehr berührend ein Stück deutsche Musikgeschichte. Den ganzen Film gibt es sogar hier auf Youtube zu sehen…
Ich wünsche Euch einen beschwingten Frühling mit Spargel und Tralala – na ja Ihr wisst schon;)
Herzlichst, Eure Signora Pinella

Süsses für die Seele…

Süsses für die Seele…

Süsses für die Seele…

Wenn mir der Februar denn schon einen Tag mehr schenkt, will ich das nutzen, um endlich einmal wieder zu bloggen. Aktuell befinde ich mich wieder in einer Phase, die mich sehr fordert. Grundsätzlich geht es mir gut dabei, aber es ist ausserhalb des Bloggerlandes viel mehr Arbeit angefallen, als mir lieb ist.  Darum hinke ich auch schrecklich hinterher beim Beantworten Eurer lieben Kommentare. Aber ich werde mir ganz bald dafür Zeit nehmen. Gelesen habe ich alle und mich sehr darüber gefreut. Wegen Stress und so schätze ich in solchen Zeiten kleine Pausen zur Erholung, in denen ich das süsse Nichtstun, ein schönes Buch und ein leckeres Heissgetränk geniessen kann. Deshalb habe ich mich kürzlich selber mit hausgemachten Marshmallow verwöhnt.
Per Definition sind Marshmallow eine Schaumzuckerware aus Eiweissschnee, viiiiiiiiiiiiiel Zucker, Geliermittel und eventuell Lebensmittelfarbe. Ich bin den klebrig, süssen Dingern schon lange verfallen und da ich immer das Gefühl habe, dass hausgemachte Dinge gesünder sind, habe ich nun selber versucht diese Süssware herzustellen. Eines dazu gleich vorneweg: Gesünder sind auch die hausgemachten Marshmallow garantiert nicht!
Hier das Rezept dazu (dann werdet Ihr mir glauben;)
Zutaten: 9 Blatt Gelatine, 400g Zucker, 100 ml Sirup (ich habe einen Früchtesirup verwendet), 2 Eiweiss, 120 ml Wasser (um die Gelatine aufzulösen), 100 ml Wasser für den Sirup, evt. ein paar Tropfen Lebensmittelfarbe, Puderzucker.
 
Zubereitung: Als erster Schritt wird die Gelatine im Wasser eingeweicht. Derweilen den Zucker mit Wasser und dem Sirup zusammen auf 150 Grad aufkochen (überprüft die Temperatur genau mit einem Thermometer) und die Eier zu Schnee schlagen. Die Gelatine mit der Zuckermasse vermischen (zu diesem Zeitpunkt könnt ihr ein paar Tropfen Lebensmittelfarbe zugeben) und gut mit einem Handrührgerät verrühren. Danach sanft unter die Eiweissmasse ziehen. Die schaumige Masse in eine, mit Backtrennpapier ausgekleidete Form geben und mindestens 12 Stunde im Kühlschrank fest werden lassen. Wenn die Masse fest ist, kann sie mit dem Backtrennpapier aus der Form gehoben und geschnitten werden. Wenn man das Messer etwas mit Puderzucker bestäubt, geht das Schneiden einfacher. Danach alle Marshmallow-Würfel im Puderzucker wenden, damit sie weniger kleben. Die Würfel können mindestens 10 Tage an einem kühlen, trockenen Ort gelagert werden.
Ich mag sie besonders als Dekoration einer leicht bitteren, heissen Schokolade. Der Zucker verleiht dem Kakao die nötige Süsse und durch das Eiweiss entsteht ein süsser Schaum auf der Milch. Einfach lecker… Über wirklich gute heisse Schokolade und wo Ihr sie kaufen könnt habe ich Euch hier berichtet.
So, ich stelle mich nun der neuen Woche und bin eigentlich ganz glücklich darüber, weil ich weiss, dass es danach ruhiger wird.
Ich wünsche Euch einen wundervollen Tag!

 

Herzlichst, Eure Signora Pinella

La Signora und die Artischocken…

La Signora und die Artischocken…

La Signora und die Artischocken…

Dass ich eine Schwäche für den Mercato Sant’Ambrogio habe, habe ich Euch ja bereits hier und hier erzählt. Darum versuche ich auch so oft wie möglich auf diesen Markt zu gehen, wenn ich wieder in Florenz bin. Von einer zweiten grossen Liebe habe ich Euch aber noch nie berichtet. Ich habe eine grosse Schwäche für Artischocken. Gerade der leicht bittere Geschmack dieser Pflanzen hat es mir angetan und weil es auf dem Mercato die besten Artischocken gibt, habe ich bei unserem letzten Florenzbesuch davon mitgenommen.
Artischocken gehören zur Familie der Distelgewächse. Vielleicht sind sie gerade wegen ihres stacheligen Aussehens etwas verpönt. Für mich macht es die Artischocke noch viel wertvoller, dass man sich ihr zartes Fleisch auch beim Essen verdienen und sich genügend Zeit dafür nehmen muss. Artischocken kocht man übrigens je nach Grösse 30 bis 45 Minuten im Wasser, in das etwas Zitronensaft und Salz hinein gegeben wurde, und serviert sie dann mit einer Vinaigrette oder einer Quarksauce. Ich bevorzuge die Vinaigrette, da die Säure des Essigs gut mit der Bitterkeit der Artischocke korrespondiert.


Für meine Vinaigrette verwende ich folgende Zutaten: 3 El Olivenöl, 1 El weisser Balsamicoessig, 1 TL Senf, 1 kleine Knoblauchzehe, 1 EL Rahm, Salz und Pfeffer und eine Prise Zucker.
Der Knoblauch mit einer Knoblauchpresse auspressen und gründlich mit den anderen Zutaten verrühren. Die Vinaigrette zum Schluss mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken. Manchmal gebe ich noch etwas getrocknete Kräuter dazu, weil die Vinaigrette damit einfach besser aussieht.
Artischocken sind übrigens eine schmackhafte Vorspeise. Man schreibt ihnen eine verdauungsfördernde und cholesterinsenkende Wirkung zu. Aber wie ich bereits erwähnt habe, freuen sich nicht alle so sehr über Artischocken, wie ich das tue. Der Signore meint immer, das ihm das aufwändige Abzupfen der Blätter und das Abziehen mit den Zähnen einfach zu doof sei und auch das zarte Artischockenherz sei den Aufwand dafür nicht wert. Aus lauter Liebe zu mir isst er dann aber doch immer mit, seufzt dabei und verzieht das Gesicht;)
Ich bin jedenfalls fest überzeugt, dass dieses wundervolle Gewächs unterschätzt wird und bin froh, dass ihm wenigstens in der italienischen Küche die nötige Aufmerksamkeit zu Teil kommt. Deshalb kann ich Euch nur ermutigen: Esst mehr Artischocken. Ihr werdet sehen, dass das wunderbar schmeckt und Ihr könnt zusätzlich Eurer Gesundheit etwas Gutes tun!Übrigens: Heute vor genau zwei Jahren haben der Signore und ich unser Auto (und ehrlich gesagt auch noch das von Fratello Pinella – unglaublich wie viel Krempel Menschen haben) mit unserem Hab- und Gut vollgestopft, weil wir dann am 10. Januar in unser Florenz-Abenteuer aufgebrochen sind. Mir kommt es vor, als wäre es gestern gewesen und doch ist es nun schon zwei Jahre her. Und je länger es her ist, umso dankbarer werde ich für diese Zeit und für alle die wertvollen Erfahrungen und Erlebnisse, die ich machen durfte. Ich hoffe, dass auch Ihr immer wieder die Gelegenheit bekommt, neue Dinge kennen zu lernen und zu erfahren – und sei es nur den wundervollen Geschmack einer Artischocke;)

Herzlichst, Eure Signora Pinella

Cavolo Nero trifft auf Schupfnudeln und Vorsätze…

Cavolo Nero trifft auf Schupfnudeln und Vorsätze…

Cavolo Nero trifft auf Schupfnudeln und Vorsätze…

Mein letzter Post in diesem Jahr soll sich nochmal dem Essen widmen. Denn das Essen hält bekanntlich Körper und Seele zusammen (das sagt zumindest Mama Pinella immer) und hat daher in meinem Leben einen hohen Stellenwert. Als ich dann aber so darüber nachgedacht habe, wurde mir bewusst, dass wir nicht nur mit der Nahrung für unsere Körper gut überlegt umgehen sollten, sondern auch mit dem, was wir unserem Geist zufügen. Aber dazu später noch mehr. Erstmals möchte ich Euch ein wirklich leckeres Rezept für Schupfnudeln mit Cavolo Nero und Trüffel Salami verraten.
Cavolo Nero ist ja schwer auf dem Vormarsch. Ich mag ihn sehr und habe daher bei unserem letzten Florenz Besuch einen Bund auf dem Markt gekauft. Auch eine leckere Trüffel Salami fand ihren Weg in unser Gepäck. Diese zwei Zutaten sind die Stars dieses Gerichtes.
Zubereitung: Die Kartoffeln schälen und kochen, dann mit einer Gabel zerdrücken und mit dem Mehl, dem Ei und etwas Salz zu einem glatten Teig verkneten (noch etwas Wasser dazu geben, wenn der Teig zu trocken sein sollte). Dann den Teig in lange Stränge drehen, davon jeweils etwa 3cm lange Stücke abschneiden und beide Enden davon nochmals drehen, damit sie dünn werden. Derweilen in einem grossen Topf Wasser mit etwas Salz zum Kochen bringen, die Schupfnudeln hinein geben und wenn alle oben schwimmen wird das Wasser abgegossen.
Während die Nudeln kochen, den Cavolo Nero waschen und in grobe Streifen schneiden. Diese werden dann in einer Pfanne mit einem Esslöffel Olivenöl angedünstet. Etwas Wasser dazu geben und das Ganze kurz weiterköcheln lassen. Danach mit dem Rahm, dem Käse, etwas Salz und Pfeffer abschmecken. Zum Schluss die Schupfnudeln und kleine Stücke der Salami dazu geben, alles zusammen mischen und auf zwei Tellern anrichten.
 
Zutaten für zwei grosse Portionen: 300g Mehl, 1 Ei, etwas Salz, 2 mittelgrosse, mehligkochende Kartoffel, 1 Bund Cavolo Nero, Olivenöl, 100g Trüffel Salami, 200ml Rahm, 50g Reibkäse, Pfeffer
Dieses Gericht ist etwas deftiger, macht an kalten Wintertagen aber richtig satt und vor allem glücklich! „Soul Food is writing down your own favorite recipes“, steht auf einer Karte, die ich kürzlich geschenkt bekommen habe. Ich kann dem nur zustimmen. Selber zu kochen, Rezepte zu entwickeln und diese niederzuschreiben macht mich sehr glücklich. Und das ist nun auch mein Vorsatz fürs neue Jahr. Ich will noch mehr Dinge machen, die mir gut tun. Ich will noch bewusster darauf achten, welche Nahrung ich zu mir nehme. Und das nicht nur beim Essen, sondern auch bei den Dingen, die ich in meinen Kopf und in mein Herz lasse. Ich neige immer wieder dazu, zu wenig zu
filtern, was von den Menschen um mich herum gesagt wird. Dabei merkt man oft schon nach wenigen Sekunden, welche „Vibes“ ein Mensch aussendet und ob die mir gut tun oder nicht. Wenn ich mich nach einem Gespräch eher entmutigt und demotiviert fühle, macht es eigentlich keinen Sinn, die Nähe zu dieser Person weiter zu suchen.Leider können wir uns nicht immer aussuchen, mit wem wir es zu tun haben, aber auch da kann ich mich entscheiden, ob ich Negativität, Missgunst und wie die schlechten Dinge alle heissen, an mich heran lasse oder nicht. Ich schreibe das hier auf, um mich selber nochmals daran zu erinnern, aber auch um Euch zu ermutigen. Tragt Sorge zu Eurem Körper und Eurer Seele und denkt daran, dass wir nicht jeden Sche…. essen müssen;)

Ich freue mich fest auf ein schönes, neues Jahr mit Euch zusammen und auf viele Blogposts voller Soulfood!
Herzlichst, Eure Signora Pinella

La Signora im Pfefferland…

La Signora im Pfefferland…

La Signora im Pfefferland…

Beim Kochen neige ich dazu, leicht chaotisch und sehr impulsiv zu sein. Daher hat es mir sehr gut getan, dass ich letzthin die Ehre hatte, mit der lieben Nicole vom Blog www.zumfressngern.ch
zu kochen. Sie ist gut organisiert, arbeitet nach Plan und hat ein unglaubliches Wissen, was Zutaten und Produkte betrifft. Sie hat mir auch die Gelegenheit vermittelt, dass ich im wundervollen Laden „La Cucina“ (hier gehts zur Internetseite), Gewürze zum Kochen auswählen durfte. Wir einigten uns auf Auswahl von Salzen und Pfeffern und haben daraus ein paar herrliche Gerichte gezaubert.
Offenbar ist es keine schlechte Kombination, wenn Strukturiertheit auf Chaos trifft. Unser Kochmorgen war sehr produktiv und Ihr werdet in der nächsten Zeit noch einiges davon zu sehen bekommen.
Gewürze interessieren mich grundsätzlich sehr. Weil ich aber in den letzten Jahren so viel herumgetingelt bin, habe ich oft dem Sirenengesang des Gewürzregals widerstanden, weil ich wusste, dass ich dann wieder alles zügeln muss. Da wir nun hoffentlich nicht so schnell wieder umziehen, bin ich der Meinung, dass ich meine Gewürzsammlung ausbauen darf. Denn alleine wenn ich sehe, was es für eine Vielfalt an Salzen und Pfeffern gibt, komme ich gar nicht darum herum mich dem Thema intensiver zu widmen.
Dass Salz und Pfeffer in früheren Zeiten unglaublich wertvoll waren, wusste ich schon als kleines Kind. In unserem Dorf gibt es bis heute ein Bauernhaus, das „Salzhaus“ genannt wird. Meine Mutter erklärte mir, dass da früher das Salz für die Gemeinde gelagert worden sei. Aber davon erzähle ich Euch in einem anderen Post noch mehr, denn heute soll es um den Pfeffer gehen.
Als Kind konnte ich dem Pfeffer so rein gar nichts abgewinnen. Wenn meine Mama ihn über den Fruchtsalat gegeben hat, fand ich das nur schrecklich. „Das hebt den Geschmack der Früchte“, erklärte sie mir damals. Ich verstand nur Bahnhof und habe den Salat dann trotzdem gegessen, die Wirkung des Pfeffers interessierte mich herzlich wenig. Auch dass Pfeffer gleich wie Salz als Konservierungsmittel verwendet werden kann und zeitweilig mit Gold aufgewogen wurde, erfuhr ich erst Jahre später.

Nicole und ich haben verschiedene Pfeffersorten ausgewählt und zu unterschiedlichen Gerichten kombiniert. Eines davon waren unglaublich leckere Rillettes, über die wir wilden Pfeffer gemahlen haben. Das Rezept für diese leckere Vorspeise aus Felchenfilets gibt es hier.Die Pfeffer-Familie ist riesig. Denn es gehören nicht nur die „echten“ Pfeffer, sondern auch eine grosse Anzahl pfefferähnlicher Pflanzen dazu. Hier haben wir für Euch eine kleine Auswahl interessanter Pfeffersorten zusammengestellt:

– Wilder Pfeffer hat eine milde Schärfe und einen einmaligen, fast schon blumigen Geschmack, der am besten zur Geltung kommt, wenn man ihn frisch gemahlen nach dem Kochen über die Gerichte gibt, so wie wir es hier bei den Rillettes gemacht haben. Er passt nicht nur zu Lamm- oder Schweinefleisch, sondern auch zu Süsspeisen mit Schokolade und Früchten.
– Der lange Pfeffer wurde angeblich von Alexander dem Grossen nach Europa gebracht. Er gehört ebenfalls zur Sorte der wilden Pfeffer und wird von Kennern anstelle von schwarzem Pfeffer verwendet. Er passt sowohl gut zu Kartoffelgerichten, wie auch zu Lamm, Ente, Schokoladendesserts, Kompotte oder Melonen. Er ist würzig und hat im Abgang eine leicht süssliche Note.
– Unter den an und für sich schon edlen Pfeffersorten, gehört der Timut Pfeffer zu den Edelsten. Er hat eine starke Zitrusnote und passt gut zu Chutneys und Currys, Fisch und Meerestieren und er macht sich mit seiner dezenten Schärfe ebenfalls gut in Süsspeisen. Timut Pfeffer sollte sparsam verwendet werden.
– Eine weitere Rarität ist der rote Kampot Pfeffer, der in Kambodscha angebaut wird und eine leichte Eukalyptus-Kirschen-Note und ein würziges, volles Aroma hat. Auch er hat es verdient, dass man ihn erst ganz am Schluss und frisch gemahlen über die Gerichte gibt.
– Der Szechuanpfeffer tanzt in der Pfeffer-Familie aus der Reihe. Er ist zwar ebenfalls ein pikant schmeckendes Gewürz, das dem schwarzen Pfeffer zwar ähnelt, aber nicht mit ihm verwandt ist. Er wird nicht nur in der japanischen Küche, sondern auch in der Medizin als Heilmittel verwendet. Er hat einen stark würzigen, fast prickelnden Geschmack, der ein leichtes Taubheitsgefühl im Mund hinterlassen kann. Besonders in der orientalischen Küche wird er oft verwendet.
– Auch der tasmanische Pfeffer, gehört nicht der Familie der Pfefferpflanzen an und wächst nur in Australien. Trotzdem schmecken seine scharfen Früchte ähnlich wie richtiger Pfeffer und machen sich mit ihrer pikanten Schärfe zum Beispiel sehr gut in jeglicher Sorte Fleischmarinaden.
Pfeffer macht sich aber nicht nur in der salzigen, sondern eben auch wie oben erwähnt in der süssen Küche gut.Die kulinarische Reise ins Land des Pfeffers, hat meinen Horizont jedenfalls extrem erweitert. Früher
wünschte man übrigens jemanden dahin wo der Pfeffer wächst, weil man damit einen unglaublich weit entfernten Ort meinte. Für mich war das als Kind übrigens immer die Stadt Winterthur (die ich mittlerweile in 20 Minuten erreiche – also wohne ich jetzt praktisch im Pfefferland;)!
Es würde mich sehr freuen, wenn ich Euch für den Pfeffer begeistern konnte. Mögt Ihr Pfeffer überhaupt und was kocht Ihr damit?
Herzlichst, Eure Signora Pinella