Nachos, Napa Valley, Seelöwen und Alcatraz…

Nachos, Napa Valley, Seelöwen und Alcatraz…

Nachos, Napa Valley, Seelöwen und Alcatraz…

Ein letztes Mal möchte ich Euch ein paar Bilder aus Amerika zeigen. Denn ich habe festgestellt, dass ich Euch ein paar Schnappschüsse aus San Francisco und dem Napa Valley vorenthalten habe, die mir gut gefallen. In
der Zeit dort hatten wir unsere richtigen Ferien. In New York und Las Vegas musste der Signore ja leider arbeiten (hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier gibt es noch mehr Bilder und Geschichten aus Amerika). Und dann habe ich auch noch ein Rezept für leckere, überbackene Nachos für Euch. Wir essen das im Moment mehrmals pro Woche, weil es so schnell geht und weil ich die unglaublich guten Nachos aus der „Chillounge“ (einem Lokal am Mühleplatz in meiner Heimatstadt Thun) so dermassen vermisse. Solltet Ihr mal nach Thun kommen, müsst Ihr dort unbedingt Nachos essen gehen – hier gehts zur Website der Chillounge;)
In San Francisco gab es drei Dinge, die mich besonders beeindruckt haben: Der Besuch des ehemaligen Hochsicherheitsgefängnisses Alcatraz, die Seelöwen im Hafenviertel Fisherman‘s Wharf und der Ausflug in die
Weingegend Napa Valley. Der Signore macht sich regelmässig darüber lustig, dass ich alleine um die Seelöwen wieder zu sehen, nach San Francisco fliegen würde. Vielleicht haben mir die Kerlchen einfach so gefallen, weil ihr Verhalten etwas sehr menschliches hatte. Sie lieben es faul in der Sonne zu liegen, suchen die ganze Zeit die Nähe ihrer Familie und streiten sich dann trotzdem immer wieder um den besten Platz auf dem Floss. Ich konnte mich damit gut identifizieren. Das geht doch oft in Familien nicht anders, man kann nicht mit aber auch nicht ohne einander;)

 

Während ich die Seelöwen lustig und unterhaltsam fand, berührte mich der Besuch in ehemaligen Hochsicherheitsgefängnis Alcatraz sehr. Denn auch an einem warmen Tag voller Sonner konnte ich mir vorstellen, wie kalt es in diesen Gemäuern werden kann, wenn der Nebel in der Bucht liegt. Alcatraz liegt auf einer Insel und ist nur mit dem Boot zu erreichen. Weil die Strömung um die Insel herum so stark ist, galt es als absolut ausbruchsicher. Trotzdem haben immer wieder Häftlinge versucht zu fliehen und sind dabei gestorben. Nach unserem Besuch auf der Insel habe ich den Signore etwa noch drei Tage mit Fragen gelöchert, warum Menschen so schlimme Dinge tun und was einen Menschen so schlecht macht, dass er danach in so einem Gefängnis landet. Später wurde die Insel dann auch einmal von der indianischen Unabhängigkeitsbewegung besetzt. Davon zeugt noch heute eine Anschrift am Wasserturm von Alcatraz.  Im krassen Gegensatz zur bedrückenden Atmosphäre im Gefängnis standen die wundervollen Blumen, die auf der Insel wuchsen und eine Kunst-Ausstellung mit bunten Bildern und einem grossen Drachen in der ehemaligen Werkstatt von Alcatraz.
Die Ausfahrt nach Napa Valley, die berühmte Weingegend Kaliforniens, war dann so das entspannende, wohltuende Kontrastprogramm zu Alcatraz. Die Gegend ist sehr lieblich, die Kirschbäume blühten und wir fühlten
uns dort bei leckerem Kuchen und Kaffee so richtig wohl. An vielen Orten gibt es auch wundervolle Wellnesshotels. Wir wären am liebsten noch ein paar Nächte dort geblieben und hätten es uns einfach gut gehen lassen. Weil es dann aber schon nach Las Vegas weiter ging, beschränkten wir uns darauf eine Flasche Zinfandel zu kaufen, für diesen Wein ist das Napa Valley bekannt, und diesen dann am Abend in unserem Apartment in San Francisco zu trinken, während wir uns ein Spiel der Golden State Warriors (unserem Lieblings-Basketball-Team) ansahen.
Und nun zu meine heiss geliebten überbackenen Nachos. Dafür braucht Ihr einfach eine Tüte Nacho-Chips, drei kleine Peperoni (aber wirklich die ganz Kleinen), einen jungen Käse (ich nehme auch gerne Pizza-Mozzarella, der andere zieht zu viel Wasser wenn er schmilzt und dann die Nachos durchweicht), den Ihr verkleinern und über die Nachos streuen könnt und etwas Pfeffer und eine Crema di Balsamico. Die Nachos in eine feuerfeste Form geben, die Peperoni ganz klein schneiden und zusammen mit dem geriebenen Käse darüber streuen, das Ganze mit
etwas Pfeffer bestreuen und bei etwa 150 Grad maximal 10 Minuten im Backofen lassen. Danach etwas Crema di Balsamico darüber träufeln und die Nachos noch warm zusammen mit Sauerrahm und Guacamole servieren.
Da wir uns immer so grosse Portionen machen, ersetzen die Nachos meist gleich das ganze Abendessen. Zusammen mit einem Bier oder einem Drink mit Tequila sind sie eine schöne und etwas andere Art Aperitif.
Ich hoffe, dass Euch die kurze, virtuelle Reise nach San Francisco gefallen hat und wünsche Euch einen wundervollen Tag!
Herzlichst, Eure Signora Pinella

Amerikanische Philosophie und Limetten-Pasta…

Amerikanische Philosophie und Limetten-Pasta…

Amerikanische Philosophie und Limetten-Pasta…

“If you’re going to San Francisco, be sure to wear some flowers in your hair”, sang Scott
McKenzie 1967 in seiner Hippie-Hymne auf San Francisco. Das mit den Blumen im Haar habe ich irgendwie verpasst. Aber ich wurde bereits am Flughafen vom easy-going-Groove dieser Stadt erfasst. Nach dem geschäftigen, betriebsamen New York, kommt einem San Francisco sehr ruhig und erholsam vor.
Leider habe ich bisher noch nicht so viel von der Stadt gesehen, wie ich das gerne hätte, da ich Flugzeugluft und Klimaanlagen nicht wirklich gut vertrage und etwas am kränkeln bin. Der Signore hat mich aber bereits zu einer schönen Ausfahrt mit unserem chicen, kalifornischen Mietauto eingeladen, damit ich eingewickelt in eine warme Decke einen Blick auf das ehemalige Insel-Gefängnis Alcatraz, den Pazifik und die Golden Gate Bridge werfen konnte.
Ich mag es ja gar nicht, wenn ich unterwegs bin und mich plötzlich krank fühle. Das ist dann der Punkt, an dem ich weinerlich werde und mich heim zu Mutti wünsche. Ja, das ist peinlich, aber ich stehe dazu.
In diesem Zusammenhang fällt mir eine Unterhaltung ein, die ich mit einer Verkäuferin bei Anthropology in New York hatte (hier gehts zum Post über dieses fabelhafte Geschäft). Wir kamen irgendwie ins Gespräch, sie fragte mich, was ich denn hier machen würde und so erzählte ich ihr, dass mein Mann nun schon eine Weile für seine Ausbildung durch die Welt tingelt und wir zuvor ein Jahr in Florenz gelebt haben.
Sie gratulierte mir dazu, worauf ich abwehrte und sagte, dass das ja der Verdienst vom Signore und nicht von mir sei. Ihre simple Antwort darauf lautete: „But it was your decision.“ Heute fielen mir diese Worte wieder ein. Ich kann lange über unser unstetes Dasein jammern, die Verantwortung dafür trage ich. Denn es war meine Entscheidung, mit meinem Mann mit zu gehen und ihn auf diesem Weg zu begleiten. Und neben allen Mühen, die es uns gekostet hat, hat es uns auch sehr viel Schönes, Unvergessliches und Begegnungen mit wundervollen Menschen beschert. Ich will mir diese Sichtweise besser verinnerlichen. Denn egal, wo man gerade steht im Leben, wer erwachsen und mündig ist, trifft jeden Tag neu seine Entscheidungen. Sei es im Beruf, in Partnerschaften, Beziehungen, seiner Ernährung oder der Gestaltung seiner Freizeit. Über Fremdbestimmung oder andere Menschen zu jammern, macht da wenig Sinn. Denn: It is your decision… Jeden Tag aufs Neue. Das Einzige, was man tun kann, ist einmal über das eigene Leben nachzudenken und zu überlegen, wo es nötig ist etwas zu verändern und das dann auch anzupacken.
So entschied ich heute auch, dass ich zwar hier und jetzt nicht mein ganzes Leben umkrempeln kann, aber einen Punkt ändern will, der meine Gesundheit und Zufriedenheit aktuell auch beeinflusst: Meine Ernährung. Nachdem ich nun schon zwei Wochen unterwegs bin, vermisse ich es langsam aber sicher, mir mein Essen selber zuzubereiten, die Grösse der Portionen und Zutaten selber zu bestimmen und einfach ein bisschen in der Küche zu werkeln. Zum grossen Glück hat unser Apartment in San Francisco, das wir wiederum über „Airbnb“ gebucht haben, eine wundervolle Küche. So habe ich mich in die Küche gestellt und inspiriert von Frühling und Wärme Pasta mit Poulet und Spargeln an einer Limetten und Rahmsauce zubereitet.
 
Zubereitung: Den Spargel waschen, rüsten, in kleine Stücke schneiden und im Salzwasser etwa 10 Minuten al dente kochen. Die Pasta ebenfalls im Salzwasser kochen. Das Pouletfleisch anbraten, die Zwiebel dazu
geben und mitdünsten, mit etwas Wasser ablöschen und mit Salz und Pfeffer würzen. Das Ganze aus der Pfanne nehmen und zur Seite stellen. In der gleichen Pfanne den Rahm mit der Maisstärke verrühren und zusammen mit dem Käse aufkochen. Zum Schluss den Saft einer halben Limette, das Fleisch mit den Zwiebeln und die Spargeln dazu geben, alles mit der Pasta vermischen und anrichten.

 

Zutaten für zwei grosse Portionen: 200 Gramm Pouletgeschnetzeltes, 1 kleiner Bund grüne Spargeln, 1 Limette, 1 Zwiebel, 2 dl Rahm, 80 Gramm geriebener Käse, 1 Teelöffel Maisstärke, 250 Gramm Pasta, Salz und Pfeffer.
So, nun geniesse ich noch ein bisschen mein Faultierleben und kuriere mich aus. Ich muss definitiv noch mehr von der Stadt sehen. Denn die Zeit hier ist knapp bemessen und schon bald geht es weiter zu unserer letzten Station nach Las Vegas.
Ich schicke Euch viel Wärme und Sonne aus Kalifornien und wünsche Euch jeden Tag aufs Neue den Mut, Entscheidungen zu treffen!
Herzlichst, Eure Signora Pinella

Cosmopolitans, Freundschaftsbänder und ganz viel Sushi…

Cosmopolitans, Freundschaftsbänder und ganz viel Sushi…

Cosmopolitans, Freundschaftsbänder und ganz viel Sushi…

Kennt Ihr dieses Gefühl von Geborgenheit auch? Das Gefühl von Menschen umgeben zu sein, die es gut mit einem meinen und bei denen es einem einfach wohl ist. So einen Abend durfte ich letzthin mit ein paar Freundinnen verbringen. Ich habe sie eingeladen, mit mir den Abschied vom Zwergenreich (unserer kleinen Einzimmer-Wohnung) zu feiern. Denn wenn wir in drei Wochen aus Amerika zurückkommen, steht dann auch schon der Umzug nach Zürich an und es bleibt keine Zeit mehr für Parties.

Da ich in den letzten Jahren eher unfreiwillig zur Weltenbummlerin wurde – und glaubt mir, es gibt nicht viele Dinge, die noch weniger zu mir passen, als diese Bezeichnung – dachte ich, dass das Essen etwas weltoffen sein sollte. Also servierte ich meinen lieben Freundinnen zum Apéro verschiedene Asiatische Snacks mit Wasabi Geschmack, Edamame Bohnen und dazu Cosmopolitans. Und obwohl ich zwei unrühmliche Saisons als Barkeeperin hinter mir habe, liegen mir die Mischverhältnisse immer noch nicht so. Das heisst, dass unserer Cosmopolitans weitaus potenter ausfielen, als ich das geplant habe. Danach war es dann aber auch sehr lustig…

Als kleines Gastgeschenk habe ich für alle ein Perlenarmband gehäkelt.
Hier die Anleitung dazu: Zuerst werden etwa 20 Perlen auf ein dünnes Stickgarn aufgezogen. Dann wird zu Beginn eine kleine Schlaufe gehäkelt, durch die dann das Ende des Armbandes gezogen werden kann. So spart man es sich einen Verschluss anbringen zu müssen. Nachdem die Schlaufe gehäkelt wurde, werden je drei Luftmaschen gehäkelt und in die vierte Masche kommt dann die erste Perle. Dieses Konzept behält man bei, bis die Kette lang genug ist. Sie sollte etwas länger als der Umfang des Handgelenkes sein, damit sie durch die Schlaufe gezogen werden kann. Das Ende der Kette wird nochmal mit einer, allenfalls etwas grösseren Perle, verziert.

Mir gefiel die Idee der Perlenketten wohl auch so gut, weil sie mich an Freundschaftsbänder erinnert, die wir als Kinder immer geknüpft und verschenkt haben. Mein Handgelenk war eine ganze Zeit lang über und über voll mit solchen Bändchen.

Jedenfalls habe ich an diesem Abend bei hausgemachtem Sushi, Miso-Suppe, Fruchtsalat und selbst gebackenen Glückskeksen festgestellt, wie gesegnet ich doch bin, dass so liebe, interessante, hübsche Frauen ihr Leben mit mir teilen! Ich danke Euch viel Mal, für die schöne Zeit!

Nun muss ich noch mein Köfferchen fertig packen und meinen New York Remix auf den I-Pod laden. Morgen geht es zum lieben Signore nach Amerika. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie sehr ich mich freue, ihn nach acht Wochen wieder zu sehen! Ob er mich wohl auch noch mag….;)
Ich wünsche Euch einen schönen Tag und dass Ihr jeden Tag auf liebe Freunde trefft, bei denen es Euch wohl ist und Ihr Euch geliebt und angenommen fühlt!
Herzlichst, Eure Signora Pinella

Abenteuerlust und Lachs mit Gemüse…

Abenteuerlust und Lachs mit Gemüse…

Abenteuerlust und Lachs mit Gemüse…

Ich mag Lachs, ich mag buntes Geschirr und ich mag es, wenn Menschen aussergewöhnliche Dinge wagen. Das sind die Zutaten, aus denen ich diesen Post zusammenzaubern möchte. Einerseits verrate ich Euch eines meiner liebsten und zugleich einfachsten Rezepte und zweitens möchte ich Euch eine Geschichte von meiner Tante Annerose erzählen, welche die bunten Schüsseln aus Tunesien mitgebracht hat.
Und das kam so: Tante Annerose ist eigentlich meine Grosstante (die Schwester meiner Oma, über die ich hier und hier schon geschrieben habe). Sie ist eine hervorragende Köchin und hat ein Faible für Geschirr und andere schöne Dinge. Als kleines Mädchen habe ich Tante Annerose immer deshalb so gerne besucht, weil sie unter anderem eine wundervolle Puppenstube mit einem richtigen Wassertank hatte, so dass man die kleine Badewanne mit Wasser füllen konnte.
Auch meinen Onkel Max (der sich selber, korrekt wie er war, als angeheirateten Grossonkel bezeichnete), mochte ich sehr. Er war ein interessanter Mensch, der viel erlebt hat. Ich hatte die grosse Ehre, ein Interview mit ihm zu machen. Ich verlinke es Euch hier. Bis heute ist er mir ein grosses Vorbild an Geradlinigkeit. Sein Leben war nicht immer einfach, aber er gehörte für mich zu den Menschen, die ihren Weg mutig gegangen sind und für die moralische Werte einen hohen Stellenwert hatten.
Leider ist der liebe Onkel Max vor knapp einem Jahr gestorben. Für mich war das sehr traurig. Noch trauriger war das aber natürlich für die liebe Tante Annerose. Aber dann hat sie mit ihren über 90 Jahren etwas unglaublich Mutiges gemacht. Um sich zu erholen und etwas Abstand zu gewinnen, machte sie eine Reise nach Tunesien und
brachte diese wundervollen Schüsseln mit. Unsere Familie konnte es kaum glauben, als sie uns von diesem Vorhaben berichtete und als sie dann auch tatsächlich geflogen ist.
Jedenfalls erinnert mich das Geschirr nun tagtäglich daran, dass offenbar in unseren Genen eine gewisse Portion Abenteuerlust steckt und dass es nie zu spät ist, um eine Reise an völlig unbekannte Orte zu machen.
Und hier das Rezept für den Gemüse-Lachs aus dem Ofen

Zubereitung: Den Lachs zuerst trocken tupfen und mit Salz und Pfeffer würzen und auf ein grosses Stück Alufolie in einer feuerfesten Form legen. Das Gemüse (bis auf die Kapern) klein schneiden und über den Lachs verteilen. Die Petersilie ebenfalls klein schneiden und zusammen mit den Kapern über das Gemüse streuen. den Rahm darüber giessen. Allenfalls nochmal etwas nachwürzen und dann die Alufolie zu einem Paket verschliessen und das Ganze für 40 Minuten in den, auf 200 Grad vorgeheizten Ofen, geben. Das Paket nach dem Backen vorsichtig öffnen und den Fisch zusammen mit Reis servieren.
Zutaten für zwei Personen: 300 Gramm Lachs, 1 Karrotte, 1 Zucchini, 1 Frühlingszwiebel, 1 Tomate, 2 Esslöffel Kapern, Petersilie, Salz, Pfeffer, 1 bis 2 dl Rahm.

Ich wünsche Euch gutes Gelingen beim Nachkochen und immer wieder viel Mut, neue Dinge zu wagen!Die Tafel mit dem Spruch „Life does not have to be perfect to be wonderful“ habe ich übrigens bei der lieben Baumhausfee (über sie habe ich hier berichtet) gefunden. Ich liebe dieses Bild!

 

Herzlichst, Eure Signora Pinella

Was ist Schaum und kochen mit der kleinen Signorina…

Was ist Schaum und kochen mit der kleinen Signorina…

Was ist Schaum und kochen mit der kleinen Signorina…

In meinem Leben gibt es immer mal wieder die Zeiten, in denen ich gerne in die herrliche Unbeschwertheit der Kindheit zurück kehren möchte. Meine drei kleinen Nichten sind dazu die perfekten Reiseführerinnen. Ich bewundere sie für ihre Kreativität und ihre Ideen. So habe ich mich besonders gefreut, als die Älteste (über die habe ich bereits hier geschrieben), die auch mein Patenkind ist, zu einer Übernachtungsparty zu mir zu Besuch kam. Mich berührt es immer wieder auf Neue, dass diese junge Dame vor sieben Jahren das kleine Menschlein war, das ich stundenlang gewiegt und herumgetragen habe. Nun ist sie schon ein Schulkind und ein richtiges Gegenüber, mit dem man interessante Gespräche führen und etwas unternehmen kann.
Wir haben uns also einen richtig gemütlichen Frauennachmittag und Abend verbracht, zusammen gebastelt und gekocht. Dazu muss ich kurz etwas erklären: Meine Nichten lieben die Fernsehsendung „Landfrauenküche“, sie kochen daher auch sehr gerne und im Anschluss muss dann das Essen auch immer noch bewertet werden. Wir haben also selber Hackbällchen mit Kartoffelstock gekocht und dazu ein Salatteller und eine, von Bratäpfeln inspirierte, Creme zum Dessert kreiert. Die kleine Dame war voller Elan bei der Sache und hat sich unglaublich geschickt angestellt. Während dem Herumwerkeln wurden mir dann auch immer wieder Fragen gestellt, die mich ganz schön ins Schleudern gebracht haben. So wollte die kleine Signorina unter anderem wissen, was Schaum ist und wann und wo Sissi gelebt hat und über welche Länder sie herrschte. Dank Wikipedia konnte ich die Fragen dann auch einigermassen seriös beantworten. Schaum wird übrigens als gasförmige Bläschen definiert, die von festen oder flüssigen Wänden eingeschlossen sind. Hättet Ihr das gewusst? Aber wie erklärt man das einem Kind?
Und hier habe ich nun noch das Rezept für das perfekte Kindermenü, das die kleine Signorina und ich zusammen gekocht haben.
Zubereitung
 
Hackbällchen: Alle Zutaten zusammen vermischen,
das Ganze würzen und aus der Masse kleine Kugeln formen und diese nochmal etwas
im Paniermehl drehen. Die Bällchen werden in Olivenöl kurz angebraten und dann mir
dem Gemüsefond abgelöscht. Ein paar getrocknete Tomaten klein schneiden, dazu
geben und alles zusammen eine halbe Stunde auf kleiner Flamme köcheln lassen.
Vor dem Servieren die Sauce mit dem Rahm verfeinern.
 
Kartoffelstock: Die Kartoffeln schälen, in
kleine Stücke schneiden und im Salzwasser weich kochen. Eine Schuss Milch,
etwas Butter und gemahlener Muskat dazu geben und alles zusammen mit dem Kartoffelstampfer
zu einer gleichmässigen Masse zerdrücken (diesen Part hat die kleine Signorina
übrigens besonders gerne übernommen;).
Salat: Den Salat hat die Signorina ganz selber
zubereitet. Dazu hat sie je eine Handvoll Salat auf einem Teller angerichtet,
das Ganze mit Cherry-Tomaten und Kräutersalz garniert und etwas Balsamico Essig
u Olivenöl darüber gegeben.
Dessert: Auch das Dessert hat die kleine
Signorina ganz alleine hinbekommen. Dazu hat sie die Äpfel klein geschnitten
und mit allen anderen Zutaten in einer Schüssel vermischt. Danach hat sie die
Masse in zwei kleine Schalen abgefüllt und mit essbaren Blüten und Zucker-Deko-Streuseln verziert.
Zutaten für zwei Personen
Hackbällchen: 200 Gramm Hackfleisch, 1 Ei, 3
gehäufte Esslöffel Paniermehl, eine fein gehackte Frühlingszwiebel, Salz,
Pfeffer, Curry und getrocknete oder frische Kräuter zum Würzen, 5 dl Gemüsefond,
getrocknete Tomaten und 1 dl Rahm für die Sauce, Olivenöl.
 
Kartoffelstock: 6 mittelgrosse Kartoffeln,
Salz, Muskatnuss, Butter und Milch.
Salat: eine bunte Salatmischung, ein paar
Cherry-Tomaten zum Dekorieren, Balsamico Essig, Olivenöl und Kräutersalz für
die Sauce.
Dessert: 150 Gramm Magerquark, 150 Gramm Saurer
Halbrahm, 2 grosse, fein geschnittene Äpfel, 4 Esslöffel geriebene Haselnüsse, 4
Esslöffel Zucker, 1 Esslöffel Zitronensaft, gemahlener Zimt zum Würzen.
Nun wünsche ich Euch einen guten Start in die neue Woche und hoffe, dass Ihr auch ab und zu ein paar Stunden voller kindlicher Unbeschwertheit verbringen könnt!

 

Herzlichst, Eure Signora Pinella

Arrivederci Firenze und ein Risotto alle mele alla Signora Pinella…

Arrivederci Firenze und ein Risotto alle mele alla Signora Pinella…

Arrivederci Firenze und ein Risotto alle mele alla Signora Pinella…

Obwohl ich ja jetzt ein ganzes Jahr lang in Italien gelebt und viel über la cucina italiana geschrieben habe, habe ich noch nie ein Risotto-Rezept gepostet. Der Signore und ich essen zwar gefühlt jeden zweiten Tag Risotto, einfach weil wir das so gerne mögen, aber für den Blog hielt ich das nie als spektakulär genug.
Nun hatte ich kürzlich bei einem Abendessen die Eingebung für ein besonderes Risotto. Und zwar wollte ich unseren Gastgebern erklären, dass ein Markthändler Kathrin von www.kuisine.ch und mir erklärt hat, dass man Risotto mit Honig „Miele“ verfeinern solle. Statt Miele sagte ich aber „Mele“ – das bedeutet Apfel. Unsere Gastgeber waren dann ganz aus dem Häuschen und meinten, dass Äpfel nun gar nicht in ein Risotto passen würden. So kam es, wie es immer kommt, wenn man mir sagt, dass etwas gar nicht geht. Ich habe natürlich ein Risotto mit Äpfeln gekocht. Und war super stolz auf meine neue Menü-Kreation, bis mir dann einfiel, dass die liebe Signora Rossi (wer das ist, habe ich hier geschrieben) mir bereits beim ersten Mal, als sie mich zum Essen eingeladen hat, ein Apfel-Risotto serviert hat.
Als ich mein Apfel-Risotto gekocht habe, wusste ich das aber noch nicht. Und so kann ich Euch heute trotzdem eine Neukreation präsentieren.
Hier nun also das Rezept für ein Risotto alle mele alla Signora Pinella:
Zutaten für 2 grosse Portionen: Olivenöl, 2 Frühlingszwiebeln, 2 Tassen Risottoreis, 5 Tassen vegetabile Bouillon, 1 dl Rahm, 2 grosse, rote Äpfel (rot für die Farbtupfer), Salz, Pfeffer und evt. etwas getrocknete Kräuter, 1 Esslöffel Honig und mindestens 4 Tranchen dünn geschnittener Bratspeck.
Zubereitung: Zuerst werden die Zwiebeln klein geschnitten und im Olivenöl angedünstet, dann das Reis zugeben und das Ganze weiter dünsten, bis das Reis glasig aussieht. Mit der Bouillon ablöschen und mindestens 20 Minuten köcheln lassen. Den Rahm und kurz vor Ende der Kochzeit die klein geschnittenen Äpfel dazu geben. Nochmal kurz aufkochen, mit Kräutern, Salz und Pfeffer und dem Honig abschmecken und alles zusammen mit dem Speck, der kurz angebraten wurde, und ein paar Apfelschnitzen anrichten.
Und weil dies mein letzter richtiger Post ist, den ich auch von Florenz aus schreibe, habe ich noch ein paar Bilder für Euch, die ich kürzlich auf der Piazzale Michelangelo gemacht habe. Über die habe ich ja auch meinen allerersten Blogeintrag geschrieben. Und keine Angst, es kommen noch mehr Posts aus Italien, weil ich einfach noch nicht dazu gekommen bin, Euch alles zu zeigen, was ich Euch noch so zeigen wollte.
Obwohl ich mich darauf freue, nun wieder in die Schweiz zurück zu kehren, wird mir Italien doch irgendwie fehlen. Als ich vor einem Jahr heulend im Auto in Richtung Florenz sass, habe ich dem Signore prophezeit, dass ich bei der Heimkehr auch wieder weinen würde – nur eben andersrum. Und jetzt sitze ich da und bemühe mich wirklich nicht zu weinen. Wenn Ihr den Post lest, sitze ich wohl schon im Auto in Richtung Schweiz. Bei mir ist das immer so. Ich brauche meine Zeit, bis ich mich angepasst habe und wenn mir das gelungen ist, bin ich traurig, wenn ich gehen muss. Wie ich schon öfters gesagt habe, sehne ich mich nun auch wahnsinnig danach sesshaft zu werden und irgendwo ein richtiges Zuhause zu haben. Aber eben, bis es so weit ist, wird eifrig weiter durch die Welt getingelt…
So, nun schicke ich Euch zum letzten Mal liebe Grüsse aus dem Süden und wünsche Euch einen schönen, besinnlichen 4. Advent!
Herzlichst, Eure Signora Pinella