In Ikea’s heiligen Hallen…

In Ikea’s heiligen Hallen…

In Ikea’s heiligen Hallen…

In meinem letzten Blogbeitrag habe ich gross herumgetönt, wie ich die nächste Erkältung mit Stil und Grazie meistern werde… Und wisst Ihr, was dann passiert ist? Ja, ich wurde krank. Und zwar so richtig. So schlecht habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Am Ende des Tages war es wohl einfach eine logische Konsequenz aus meinem Lebensstil in den letzten Monaten. Ich hatte nicht nur objektiv gesehen viel zu tun, sondern es gab auch so einige Brocken, die ich zu verdauen hatte. Das war nicht per se negativ, weil ich mir über gewisse Dinge schon lange einmal hätte Gedanken machen sollen. Und eben, schlussendlich resultierte aus dem Ganzen eine richtig fette Grippe.

Im ganzen Stress und Alltagstrubel habe ich dann leider auch noch nicht die weiteren Teile meiner Schwedenreise mit Euch geteilt. Ich habe noch zwei Stationen, über die ich unbedingt schreiben möchte. Eine davon ist das wunderschöne Ikea-Museum in Älmhult. Für mich stand schon ganz zu Beginn der Reise fest, dass ich dahin muss. Mit mir und Ikea ist das ja eine spannende Sache. Ich mag viele Produkte von Ikea sehr. Trotzdem graut mir davor, eine Wohnung nur mit Ikea-Möbeln einzurichten, weil das dann einfach so austauschbar aussieht. Die Basis vom Sideboard, das ich für meinen Plattenspieler zusammengezimmert habe, ist aber zum Beispiel von Ikea und gefällt mir sehr gut (ich verlinke Euch den Beitrag dazu mal hier).

Was mir aber an Ikea so sehr gefällt, ist das Lebensgefühl, das einem in diesen Läden vermittelt wird. Es ist das Bewusstsein für das Schöne und Gemütliche. Sowieso sind die Schweden meiner Meinung nach die absoluten Meister im Wohnen. Das hat vermutlich auch damit zu tun, dass die Sommer in Schweden kurz sind. So verbringt man mehr Zeit in seinem Zuhause und will dieses eben auch gemütlich gestalten.

Im Ikea-Museum wird dieses Gedankengut auf sehr interessante Weise vermittelt. Und man erfährt viele (auch ungeschönte) Dinge über den Ikea-Gründer Ingvar Kamprad – der zwar ein visionärer Typ war, aber doch auch ausgeprägte Schattenseiten hatte. Diese Ehrlichkeit hat mich sehr beeindruckt. Das Museum befindet sich im Gebäude, in dem sich der erste Ikea-Laden befunden hat. Es ist also quasi das Allerheiligste von Ikea.

Grundsätzlich habe ich mir im Museum fest vorgenommen, noch mehr Zeit dafür zu investieren, es uns in unserem Daheim gemütlich zu machen. Ich finde es so wichtig, dass man einen Ort hat, an dem man sich so richtig wohl fühlt. Gerade während meiner Grippe wurde mir das einmal mehr bewusst. Der Signore und ich haben uns für eine nicht ganz alltägliche Art der Lebensführung entschieden, was viel mit unseren Berufen zu tun hat. Er ist täglich mit Menschen mit schweren Krankheiten konfrontiert (was dann halt zum Beispiel auch häufig unsere Gespräche beim Abendessen dominiert) und ich bin halt oft und viel für meine Artikel auf Achse. Umso mehr schätzen wir die Stunden, die wir zusammen daheim verbringen und es uns so richtig gemütlich machen können.

Schlussendlich kommt es aber wohl gar nicht so sehr auf den Beruf an. Jeder Mensch sollte ein Zuhause haben, wo er sich wohl und geborgen fühlt. Darum macht es Euch daheim gemütlich! In sein Zuhause Zeit und vielleicht auch mal etwas Geld zu investieren, ist eine absolut lohnende Entscheidung!

Ich wünsche Euch einen guten Start in die neue Woche!

Herzlichst, Eure Signora Pinella

Ein Tag am Meer Edition Schweden…

Ein Tag am Meer Edition Schweden…

Ein Tag am Meer Edition Schweden…

Damit ich dann mal auch wieder über andere Dinge schreiben kann, geht es heute direkt weiter mit meinem Reisebericht. Unsere «gemütliche Schwedenreise» hat mich emotional ja etwas gefordert (darüber habe ich bereits hier geschrieben). Und so hatte ich ziemlich genau in der Mitte der Reise etwas ein Tief… Ich war einfach müde und wollte endlich mal wieder schwimmen gehen (denn das gehört für mich ganz fest zum Sommer dazu und war zuvor wirklich zu kurz gekommen). Also liessen wir für einen Tag Städte und Sehenswürdigkeiten links liegen und suchten uns in der Region Helsingborg (also etwas im Norden von Helsingborg) einen schönen Strand und genossen einen Tag lang das süsse Nichtstun.

Interessanterweise ist das Strandgefühl in Schweden gar nicht so viel anders, als in meinem heissgeliebten Italien (wie dort ein Tag am Meer aussieht habe ich Euch hier und hier bereits erzählt). Abgesehen davon, dass das Wasser und die Luft weniger warm sind und die Schweden nie den Lärmpegel der Italiener erreichen, fand ich auch dort alles, was mich glücklich macht: Meer, Sand, Muscheln und dieses tiefe Gefühl von Ruhe und Glück.

Auf den Tag am Meer folgte dann eine Nacht auf einem wirklich interessanten Agrotourismus-Betrieb, wo ich auch sofort ein Interview für die Zeitung machen musste, bei der ich arbeite. Das mit der Work-Life-Balance klappt bei mir eben nicht wirklich immer so gut… Zum Glück nimmt das der Signore, der mich nun halt schon sehr lange und sehr gut kennt, mittlerweile sehr gelassen!

Am Tag darauf sahen wir uns Malmö an. Ich hatte zuerst die Idee, Malmö auszulassen und noch einen Abstecher nach Dänemark zu machen. Denn ich war erst einmal in Dänemark und das auch nur für rund 20 Minuten (wir sind damals in einem Flugangst-Seminar mit der Swiss dahingeflogen und leider reichte die Zeit in Kopenhagen nur für eine kleine Pinkelpause und danach ging es auch schon wieder zurück nach Zürich). Also hatte ich mir in den Kopf gesetzt, Kopenhagen nochmals zu sehen. Schlussendlich waren wir aber vom vielen Autofahren so dermassen geschafft, dass wir in Schweden blieben und uns Malmö ansahen.

Zu Malmö hatte ich so gar keine Vorstellung im Kopf. Eine Freundin sagte mir, dass es nicht so schön sei und darum hatte ich auch keine hohen Erwartungen an diese Stadt und wurde schlussendlich sehr positiv überrascht. Malmö ist klein, aber fein und meiner Meinung nach sehr hübsch. Solltet Ihr also mal in die Nähe dieser Stadt sein, dann schaut sie Euch an.

Im nächsten Teil der Schwedenreise wird es übrigens dann ganz royal. Ich freue mich jetzt schon darauf!

Herzlichst, Eure Signora Pinella

Geschichten von Dill, Lagom und Göteborg…

Geschichten von Dill, Lagom und Göteborg…

Geschichten von Dill, Lagom und Göteborg…

Heute nehme ich Euch mit nach Göteborg und wir schauen uns das schwedische Essen ein bisschen genauer an. Denn mit dem Essen in Schweden ist das eine interessante Sache. Ich mochte es eigentlich sehr. Ja, es war wirklich lecker, gesund und bekömmlich und irgendwie sehr vernünftig. Sowieso kam mir alles in Schweden einfach sehr, sehr vernünftig und ausgewogen vor. Nicht von ungefähr gibt es mittlerweile sehr viel Ratgeber, in denen über die schwedische Art zu leben geschrieben wird. «Lagom» ist bei diesem Thema das Schlagwort schlechthin. Es steht für eine Philosophie des «nicht zu viel und nicht zu wenig». Interessanterweise gibt es laut Wikipedia nur in einer Sprache ein Äquivalent zum Begriff «Lagom» und dieses Wort lautet «gäbig». Wir Berner verwenden dieses Adjektiv gerne und häufig. Wenn etwas gäbig ist, ist es nicht einfach nur gut, sondern auch angenehm und eben bekömmlich oder einfach. Genau wie das schwedische Essen.

Nach all dem Lob werdet Ihr nun aber vielleicht überrascht sein, wenn ich Euch gestehe, dass ich nach maximal fünf Tagen so dermassen die Nase voll hatte von diesem vernünftigen, bekömmlichen Essen und unbedingt genau etwas wollte: Einen grossen Teller Pasta. Auch mit dem omnipräsenten Dill und der Mayonnaise, die einfach irgendwie aus Prinzip noch irgendwie auf jedem Teller landete, konnte ich mich nicht so recht anfreunden (die einzige Ausnahme machte da eine wirklich extrem gute Trüffel-Mayonnaise, die wir zu echt leckeren Pommes Frites serviert bekamen).

Interessanterweise habe ich aber nun seit unserer Reise oft Lust auf Fisch mit Kartoffeln und Gemüse. Ich mochte Fisch immer schon sehr und seit wir wieder daheim sind, kommt er nun wieder häufiger bei uns auf den Tisch.

So scheine ich von der schwedischen Lagom-Küche nun doch etwas mitgenommen zu haben. Vielleicht ist es auch einfach die Idee, dass man gesunde Menüs mit viel Gemüse und Fisch im Wechsel mit einer grossen Kohlehydratbombe wie Pasta oder Pizza essen kann. Für Seele und Körper ist das dann wohl am «gäbigsten» oder eben lagom. Nicht zu viel, nicht zu wenig.

Essenstechnisch habe ich mich in Schweden übrigens in die wunderschöne «Saluhallen» am Kungstorget 411 in Göteborg verliebt. Ich habe ja eine ausgeprägte Schwäche für grosse Markthallen und wenn es in einer Stadt eine hat, dann will ich dahin (hier habe ich über den schönen Markt in Florenz und hier über den in Toronto berichtet). Grundsätzlich gefiel mir Göteborg, das ist übrigens sie zweitgrösste Stadt Schwedens, sehr. Nebst der Markthalle haben wir uns dort auch noch das Schiffsmuseum und den Dom angesehen. Letztere ist – und da waren der Signore und ich uns einig – eine der absolut schönsten Kirchen, die wir je gesehen haben. Sie ist hell und nicht zu viel und nicht zu wenig dekoriert – ganz lagom eben.

Nach Göteborg ging es für uns für eine Nacht weiter nach Ljungskile. Dort hatte ich dann die schlimmste Essenskrise der ganzen Reise und erklärte dem Signore, dass ich entweder sofort einen Antipasti-Teller oder eben Pasta wolle. Und wisst Ihr, wo wir schlussendlich gelandet sind? In einem Restaurant mit dem Namen «Musselbaren». Und was haben wir dort wohl gegessen? Ja, Moules et Frites. Nix mit Pasta… Schlussendlich war es aber extrem lecker und auch das der Ausblick aufs Meer war einfach traumhaft schön.

So ist es halt. Wer auf Reisen gehen will, muss auch mal die eigene Komfortzone verlassen.

Ich hoffe, dass Euch unser Ausflug gefallen hat und wünsche Euch einen guten Start in die neue Woche!

Herzlichst, Eure Signora Pinella

Knäckebrot und Örebro…

Knäckebrot und Örebro…

Knäckebrot und Örebro…

Während ich meinen ersten Blogbeitrag über Schweden noch ganz motiviert aus den Ferien geschrieben habe (hier könnt Ihr ihn lesen), ging es nun etwas länger, bis ich dazu gekommen bin, die nächsten Beiträge zu schreiben. Das hat zwei Gründe. Als wir noch in Schweden waren, habe ich festgestellt, dass es mich daran hindert, mich richtig zu entspannen, wenn ich noch mehr schreibe. Das Bloggen ist dann irgendwie doch zu nahe an meinem beruflichen Alltag. So habe ich mir die Erlaubnis erteilt, einfach mal nichts zu tun (was mir sehr schwerfiel). Fotos habe ich trotzdem immer fleissig gemacht, so dass ich den Reisebericht nun doch schreiben kann.

Zweitens ist mir die Rückkehr von den Ferien dieses Mal enorm schwergefallen. Ich habe mich irgendwie gar nicht mehr im Alltag zurechtgefunden und fühlte mich etwas überfordert. Dazu muss ich sagen, dass ich dieses Phänomen an mir bei Flugreisen viel stärker beobachte, als wenn ich mit dem Zug oder Auto unterwegs bin.

Das Fliegen ist mir einfach immer noch suspekt und lässt mir zu wenig Zeit, mich in die veränderte Situation hineinzufinden. Trotzdem beginne ich mich damit abzufinden, dass man sich ab und zu in ein Flugzeug setzen muss (zumindest dann, wenn man wie ich gerne etwas von der Welt sehen möchte…).

Nun aber zurück zu unserer Schwedenreise. Während ich bei einem weiteren Besuch gerne eher mit Camper und in Ruhe durch Schweden reisen möchte, haben wir uns dieses Mal für eine etwas andere, ehrlich gesagt etwas weniger gemütliche Variante entschieden, dank der wir aber auch wirklich viel gesehen haben. Wir haben über einen Anbieter in der Schweiz eine ganze Tour buchen lassen, bei der wir innerhalb von 13 Tagen eine Rundreise mit dem Auto gemacht haben und in neun verschiedenen Hotels waren. Der Signore und ich haben uns immer lustig gemacht, weil wir eine «Gemütliche Schwedenreise» gebucht haben und bereits diese recht anstrengend fanden. Wir fragten uns dann, was wäre, wenn wir etwas Anderes, als gemütlich gebucht hätten…

Während wir zum Angewöhnen die ersten zwei Nächte in der Provinz Dalarna verbrachten, ging es danach weiter nach Örebro. Auf dem Weg dorthin wollte ich unbedingt im «Kulinariet Stora Skedvi» einen Zwischenstopp einlegen. Mir war der Ort empfohlen worden und da dort nicht nur wunderbare schwedische Produkte, so unter anderem auch Knäckebrot, hergestellt, sondern diese auch verkauft und in einem hübschen Restaurant serviert werden, war der Ort perfekt für uns. Mein persönliches Highlight war dann auch, dass dort zwei Knäckebrote ausgestellt waren, die von Prinz Carl Philip und seiner Frau Sofia gebacken wurden. Ich bin der schwedischen Königsfamilie sehr zugetan und freute mich sehr, wenn irgendwo auf sie hin verwiesen wurde. In einem weiteren Beitrag werde ich Euch aber noch mehr zu den schwedischen Royals erzählen. Weitere Infos zum «Kulinariet» findet Ihr unter: www.kulinariet.se Wenn Ihr Geniesser seid und gerne gute, einheimische Produkte esst, ist ein Besuch dort ein absolutes Muss.

Danach ging es für uns weiter nach Örebro. Das ist eine sehr hübsche Stadt in der gleichnamigen Provinz, die am Fluss Svartån liegt, der kurz darauf in den Hjälmaren, Schwedens viertgrössten See, mündet. Leider hatten wir auch, eben trotz unserer gemütlichen Schwedenreise, dort nicht so viel Zeit und haben uns dann einfach auf den Besuch des Freilichtmuseums «Wadköping» und einen Bummel durch die Stadt beschränkt. Wohin es danach weiterging, erzähle ich Euch dann in meinem nächsten Beitrag.

Und noch was: Das Knäckebrot, welches wir im «Kulinariet» gekauft haben, hat uns die ganzen Ferien über wunderbar versorgt. Kein Wunder, dass die Schweden so sehr auf ihr Knäckebrot stehen und es dort quasi eine Art Grundnahrungsmittel ist. Ich mag es wirklich auch sehr gerne und habe mir vorgenommen, künftig immer etwas Knäckebrot im Haus zu haben.

Ich wünsche Euch einen wundervollen Tag und hoffe, dass Ihr den virtuellen Ausflug mit uns auf unserer «gemütlichen» Schwedenreise genossen habt;)!

Herzlichst, Eure Signora Pinella