Seelenprojekte…
Seelenprojekte…
Vor den Ferien fallen mir ganz spontan jeweils noch tausend Dinge ein, die ich machen könnte oder gerne machen würde… So hatte ich schon vor den Ferien geplant endlich neue Taschen für alle meine verschiedenen Kosmetik- und Schönheitsutensilien zu nähen. Leider fehlte dann einfach die Zeit dazu. Weil mich die Idee aber nicht schlafen liess, habe ich mich kurzentschlossen noch in der Nacht vor unseren Ferien daran gemacht, endlich die lang ersehnten Taschen zu nähen.
Dazu muss ich noch etwas erklären. In meiner Brust liegen häufig zwei Seelen ganz schrecklich miteinander im Streit. Es gibt die lockere Seele, die auch mal eine Fünf gerade sein lässt, und es gibt die strukturierte, ordentliche Seele, die am liebsten das ganze Leben exakt planen würde. Diese Eigenschaften von mir machen sich in allen Lebensbereichen bemerkbar und eben auch beim Packen für die Ferien. Meine spontane Seele sagt zu mir: «Ach, du musst doch gar nicht gross packen. Nimm einfach ein Sommerkleid, Sonnencreme und den Badeanzug mit und das reicht.» Der ordentliche Teil in mir beginnt genau in dem Moment dagegen zu argumentieren: «Aber was ist, wenn du einen Knopf annähen musst oder unverhofft zu einem eleganten Anlass eingeladen wirst, ja dann brauchst Du Nähzeug, Abendkleid, Lockenstab und so weiter…». (Der ordentliche Teil in mir ist ein absoluter Kontrollfreak und nervt ehrlich gesagt nicht nur mich, sondern auch den armen Signore oft ein bisschen, anderseits ist er eben auch sehr zuverlässig und daher sehr praktisch.)
Irgendwie schien es mir dann eben in dieser besagten Freitagnacht vor unseren Ferien das Richtige zu sein, beide Seelen mit einem Nähprojekt in Einklang zu bringen. Denn die spontane Pinella findet nächtliche, ungeplante Nähprojekte super. Die organisierte Pinella hat wiederum gejubelt, weil sie wusste, dass sie so wenigstens alle Kosmetikartikel ordentlich organisieren kann (eine Laptoptasche für meinen neuen Laptop, von dem ich Euch hier bereits erzählt habe, ist dabei auch noch gleich entstanden).
Jedenfalls bin ich jetzt stolze Besitzerin einer grossen und einer kleinen Kosmetiktasche, einer Tasche für meine Haargummis- und Klammern und einer Rolltasche für meine Schminksachen. Letztere finde ich von allen Taschen die absolut Beste – obwohl ich seit unserer Ankunft am Meer maximal ein bisschen wasserfeste Wimperntusche gebraucht habe. Aber egal, die Tasche macht mir jedes Mal, wenn ich sie im Bad sehe, riesig Freude und daher ist es gut, dass ich sie genäht und mitgenommen habe.
Alle Taschen sind eigentlich sehr einfach und schnell genäht. Die Rolltasche für die Schminksachen habe ich in vier kleine Fächer unterteilt, die gross genug sind, dass ich sogar kleine Dosen darin verstauen kann. Danach wird die Tasche gerollt und mit einem Satinband (das gleich hatte ich übrigens als Gürtel an meinem Brautkleid), zusammengebunden. Auf den Bildern solltet Ihr eigentlich gut sehen können, wie ich die einzelnen Taschen genäht habe und es würde mich freuen, wenn ich die einen oder anderen von Euch auch zu kreativen Nähprojekten inspirieren konnte – die müssen ja nicht per se mitten in der Nacht umgesetzt werden;)
Seit wir nun auf der wunderschönen Insel Rab angekommen sind, wo es uns letztes Jahr so gefallen hat, dass wir dieses Jahr wieder hierher gefahren sind (davon habe ich Euch bereits hier und hier berichtet), scheinen meine zwei Seelen sehr gut miteinander klar zu kommen. Vermutlich haben sie einfach eingesehen, dass sie im Moment der Seele der Entspannung und des Geniessens Platz machen müssen… Und das ist gut so!
Herzlichst, Eure Signora Pinella